Läufer vor der Ziellinie als Symbolbild dafür, sich mit optimierten Core Web Vitals ein gutes SEO Ranking zu erkämpfen.

Core Web Vitals als Rankingfaktor: So optimieren Sie Ihre Website

Lesedauer 5 Minuten

Googles Algorithmus ist stetig im Wandel. Was vor wenigen Jahren noch echte SEO-Tipps waren, ist inzwischen lange schon Schnee von gestern. Bereits für März 2021 ist eine größere Umstellung angekündigt: der Mobile First Index. Doch damit ist noch lange nicht Schluss. Denn Google hat inzwischen angekündigt, die Core Web Vitals (CWV) als Rankingfaktor einzuführen.

Die Core Web Vitals sind schon länger einsehbar und beschreiben verschiedene, technische Aspekte im Zusammenhang mit der User Experience Ihrer Website. Stand jetzt sollen diese bis August 2021 ein offizieller Rankingfaktor werden. Grund genug, sich damit genauer zu befassen – und die eigene Website optimal vorzubereiten.

Was bedeuten die Core Web Vitals?

Die Core Web Vitals zielen als Rankingfaktoren komplett auf die Page Experience ab. Es geht also grundlegend darum, Ihre Website so zu optimieren, dass sie besonders gut nutzbar ist. Das ist als Faktor auch nur logisch: Denn eine Website die ewig braucht, um zu reagieren, würden Sie im Zweifelsfalle auch frustriert verlassen, oder?

Insgesamt setzen sich die Core Web Vitals derzeit aus drei Kennzahlen zusammen. Diese fassen die Ladegeschwindigkeit, die Interaktivität der Seite und die Stabilität des Designs zusammen. Google hat jedoch bereits verkündet, dass nicht auszuschließen ist, dass in Zukunft neue Metriken und Faktoren hinzugefügt werden.

Largest Contentful Paint (LCP)

Der erste Faktor zielt auf die Ladezeiten ab. Dabei geht es nicht um die gesamte Ladezeit Ihrer Seite, sondern darum, wie viel Zeit vergeht, bis der Hauptcontent der Seite im Browser sichtbar wird. Es wird also die Zeit erfasst, die zwischen Anforderung der Seite und Erscheinen des Hauptcontents liegt. Dafür gibt Google Zahlenwerte zur Einordnung an:

  • Gut: <2,5 Sekunden
  • Mittel: 2,5-4 Sekunden
  • Schlecht: >4 Sekunden

First Input Delay (FID)

Dieser Faktor der Core Web Vitals erfasst, wie schnell NutzerInnen mit Ihrer Website interagieren können. Schließlich sollen Ihre NutzerInnen im Idealfall nicht bloß lesen, sondern auch selbst aktiv werden, indem sie einen Kauf tätigen, Buttons nutzen oder Formulare ausfüllen. Um eine relevante Kennzahl dafür festzulegen, wird die Zeitspanne zwischen der Interaktion und dem Zeitpunkt, an dem der Browser darauf reagiert, erfasst. Auch dafür gibt Google wieder eine Werteskala heraus:

  • Gut: <0,1 Sekunden
  • Mittel: 0,1-0,3 Sekunden
  • Schlecht: >0,3 Sekunden

Cumulative Layout Shift (CLS)

Dieser Faktor ist der wohl komplexeste der Core Web Vitals. Dies liegt vor allem daran, dass seine Messung nicht in so klar verständlichen Werten wie Sekunden herausgegeben wird. Grundsätzlich geht es um die visuelle Stabilität Ihrer Website.

Bei modernen, komplexen Websites ist es Gang und Gäbe, dass bestimmte Teile im Hintergrund geladen werden, um die grundsätzliche Ladezeit der Website zu verringern. Wenn dieses Nachladen jedoch nicht reibungslos verläuft, kann es dazu kommen, dass die Inhalte der Seite während der Nutzung springen und sich verschieben. Das macht es für NutzerInnen schwierig, die Inhalte zu lesen – ein echter Störfaktor.

Dieser Wert wird erfasst, indem gemessen wird, wie häufig bereits sichtbare Elemente noch nachträglich verschoben werden. Gleichzeitig fließt als Gewichtung auch mit ein, wie weit diese Elemente verschoben werden. Daraus ergibt sich wieder eine Werteskala:

  • Gut: <0,1
  • Mittel: 0,1-0,25
  • Schlecht: >0,25

So können Sie die Core Web Vitals einsehen

Generell gibt es bereits verschiedene Möglichkeiten, um die Core Web Vitals einzusehen. Dafür bieten sich bekannte Optionen an:

Ein Screenshot der Core Web Vitals aus der Google Search Console.
Sie finden eine Auswertung der Core Web Vitals in der Google Search Console.

Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl an weiteren Möglichkeiten. Google hat bereits angekündigt, dass dieser Rankingfaktor insgesamt stärker in Analytic-Tools integriert werden soll.

Die Zahlen zu erfassen, ist also einfach. Schwieriger wird es, wenn es darum geht, aus diesen eher abstrakten, technischen Faktoren relevante Schlüsse zu ziehen. Denn die Interpretation ist nicht ganz einfach.

Wie beeinflussen die Core Web Vitals SEO?

Die Core Web Vitals fließen laut Google in einen übergeordneten Rankingfaktor namens Page Experience Signal ein. Dieser besteht neben den CWV aus weiteren User Experience Signalen. Insgesamt erfasst dieser Rankingfaktor also, wie nutzerfreundlich Ihre Website ist.

Google selbst nennt vier weitere Faktoren, die neben den Core Web Vitals einfließen:

  1. Mobile-Friendliness: Dieser Faktor erfasst, ob Ihre Website mobiloptimiert ist. Da ab März 2021 das gesamte Google-Crawling auf Mobile First Index umgestellt wird, sollten Sie sich um diesen Punkt bereits intensiv gekümmert haben.
  2. Safe-Browsing: In diesem Punkt wird zusammengefasst, ob Ihre Website wirklich komplett gesichert ist. Dies sollte für verantwortungsbewusste Website-BetreiberInnen schon lange Pflicht sein – und somit kein Problem in der Zukunft darstellen.
  3. HTTPS-Security: Verfügt Ihre Website über eine sichere HTTPS-Verbindung? Dies sehen Sie an dem kleinen Schloss neben Ihrer URL. Wenn es da ist, müssen Sie sich keine Gedanken machen. Falls nicht, sollten Sie dieses Thema dringend angehen.
  4. Intrusive Interstitial Guidelines: Dieser Faktor erfasst Pop-ups, die Content teilweise oder sogar ganz verdecken. Im Idealfall existieren solche Pop-ups nicht, außer sie sind gesetzlich und ethisch vorgegeben, z. B. die Altersbestätigung bei Websites, die im Kontext mit Alkohol stehen.

Unter dem neuen Rankingfaktor werden also ausschließlich technische Aspekte zusammengefasst. Dementsprechend ist anzunehmen, dass er für SEO zwar relevant wird, aber nicht die oberste Priorität hat. Denn letztlich geht es Google wie auch anderen Suchmaschinen vordergründig darum, die qualitativ hochwertigsten und relevantesten Suchergebnisse zu einer bestimmten Suchanfrage zu liefern. Eine technisch perfekte Website wird also ohne die passenden Inhalte keine Chance auf gute Rankings haben.

In Ihrer SEO-Strategie sollte bestmöglicher Content immer noch das Hauptthema sein. Kommt es jedoch in Sachen Page Experience Signal zu massiven Problemen oder muss Google zwischen zwei quasi gleichwertigen Inhalten wählen, werden diese technischen Aspekte sehr wohl eine entscheidende Rolle spielen.

Dementsprechend sollten Sie jetzt nicht alles umwerfen, um den Core Web Vitals und den weiteren Faktoren gerecht zu werden. Dennoch sollten Sie Ihre Website ausgiebig prüfen und nach Optimierungsmöglichkeiten abklopfen. Nur so können Sie langfristig in Sachen SEO mit Inhalten und Technik überzeugen.

Was bedeutet die Einführung der Core Web Vitals für Sie?

Generell sollten Sie aufgrund des neuen Rankingfaktors nicht in Panik geraten. Denn eigentlich sollten dies zumeist Aspekte sein, die Sie in Bezug auf Ihre Website schon länger berücksichtigen. Denn Nutzerfreundlichkeit ist ja nicht erst dadurch wichtig, dass Google sie als Rankingfaktor einführt. Im Idealfall stehen Sie also in den meisten Punkten bereits gut da.

Gleichzeitig sei jedoch gesagt: Wenn Ihre Core Web Vitals schlecht aussehen, gibt es oft keine einfache Lösung. Schließlich geht es um technische Faktoren, die ggfs. grundlegende Änderungen verlangen. Mögliche Ansatzpunkte sind dabei beispielsweise:

  • Largest Contentful Paint: Ladezeiten der Ressourcen (Bilder, CSS), Server-Antwortzeiten, Rendering-Blocking (CSS & JavaScript), Client Side Rendering …
  • First Input Delay: JavaScript-Ausführung beschleunigen, Main-Thread des Browsers entlasten, Auswirkungen von Code von Dritten reduzieren, Anzahl der Dateigrößen und Requests reduzieren …
  • Cumulative Layout Shift: Keine Inhalte automatisch am Anfang der Seite einfügen, Elemente in Größe nicht ändern, Animationen nutzen, Größenangaben von Bild und Video genau prüfen …

In der Praxis wird diese Optimierung so aussehen, dass Sie die Core Web Vitals Ihrer Website erheben, einzelne Änderungen umsetzen und anschließend über einen gewissen Zeitraum prüfen. Auf Basis dieser neuen Zahlen führen Sie dann die nächsten Änderungen durch, bis Sie mit Ihrer Website in einem möglichst optimalen Bereich liegen. Einen allumfassenden, fixen Maßnahmenkatalog kann es leider nicht geben, da jede Website unterschiedlich aufgesetzt ist und arbeitet.

Wir bereiten Ihre Website auf neue Rankingfaktoren vor …

Grundsätzlich besteht aufgrund der Core Web Vitals kein Grund zur Sorge. Dennoch ist ein tiefes technisches Verständnis notwendig, um Ihre Website dahingehend zu optimieren. Gerne prüfen wir Ihre Website für Sie! Auf Basis der erhobenen Daten optimieren wir Ihre Website und sorgen so dafür, dass die technischen Aspekte Ihre NutzerInnen – und auch Google – garantiert glücklich machen. Melden Sie sich jetzt!