Eine Katze, die aussieht wie Grumpy Cat, ein beliebtes Meme aus dem Meme-Marketing.

Meme-Marketing auf Social Media: für mehr Spaß, Unterhaltung und Reichweite

Lesedauer 8 Minuten

Memes sind überall. Man kann durch kein soziales Netzwerk scrollen, ohne mit ihnen konfrontiert zu werden. Und das nicht ohne Grund: Diese schnelllebigen Trends in Form von einfachen Visuals sind lustig, interessant und kurios. Sie machen einfach Spaß. Entsprechend groß ist das Potenzial, das gezieltes Meme-Marketing birgt.

Denn Memes sind beliebt. Sie bieten für Unternehmen eine Chance, sich als Teil der Social-Media-Kultur zu präsentieren und gleichzeitig die Zielgruppe zu unterhalten. Vorausgesetzt natürlich, dass die Memes richtig umgesetzt werden. Wir erklären Ihnen in diesem Beitrag, welche Ziele sich mit Memes erreichen lassen, worauf es dabei ankommt und geben Ihnen Beispiele für erfolgreiches Meme-Marketing.

Was sind Memes?

Die Bezeichnung Meme geht auf den Evolutionsbiologen Richard Dawkins zurück. Er stellte das „Mem“ als Einheit der kulturellen Evolution dem Gen als Einheit der biologischen Evolution an die Seite. Die ursprüngliche Idee hinter diesem Begriff liegt im Ansatz, dass Gene nicht alleine die Faktoren unserer Evolution sind, sondern es auch einen Pool an kulturellen Ideen gibt (z. B. Melodien, Schlagworte, die Kunst des Töpferns oder Bogenbaus), der von Generation zu Generation weitergegeben sowie einer Selektion hinsichtlich des Nutzens unterzogen wird.

Im Zeitalter des Internets bezieht sich der Begriff Meme nun auf kreative, humorvolle Inhalte. Es handelt sich um eine besondere Form des Humors, den vor allem die sozialen Medien hervorgebracht haben. Sie können in der Darstellungsform verschieden sein, also Bilder, Screenshots, GIFs, Fotos, Texte … Gemein ist den Memes, dass sie sich inhaltlich am Alltagsleben, dem Zeitgeschehen oder der Popkultur orientieren.

Ein Schema für ein Meme mit einem Strichmännchen, das vor einem Abgrund steht.
Ein mögliches Schema für ein Meme. Wie könnten wohl die beiden Textbausteine lauten?

Die häufigste Form sind einfache Bilder, über die ein großer, simpler Text gelegt wird. Diese einfache Darstellungsweise ermöglicht es anderen Internetnutzerinnen und -nutzern, das jeweilige Meme mit einem neuen Text zu versehen und zu reproduzieren. So gibt also ein Meme immer eine gewisse Mechanik vor, die weiterverbreitet und adaptiert wird.

Hier liegt auch das Besondere: Memes bleiben nicht gleich. Die Zielgruppe eignet sie sich an und trägt so zur Viralität bei. Gleichzeitig erfordert es zumindest eines gewissen Verständnisses der Meme-Logik, um den Humor zu begreifen. Gerade Menschen, die nicht viel auf Social Media aktiv sind, tun sich hier manchmal schwer.

Warum nutzt man Memes im Social-Media-Marketing?

Marken und Unternehmen stehen auf Social Media vor einem Problem. Denn, sein wir mal ehrlich, niemand konsumiert gerne Unternehmenscontent. Social-Media-Nutzerinnen und -Nutzer wollen nicht mit unterschwelliger Werbung konfrontiert werden. Dementsprechend niedrig ist das Engagement auf vielen Unternehmens-Accounts.

Eine Lösung dieses Problems liefern Memes. Denn wenn Unternehmen sich per Meme-Marketing der speziellen Sprache der sozialen Medien bedienen, zeigt das einerseits, dass man dazugehört, und sorgt andererseits vor allem auch für Unterhaltung. Denn Memes sind (sofern richtig umgesetzt) witzig, haben einen hohen Wiedererkennungswert und tragen so zu einem gewissen Wir-Gefühl bei.

Bei Memes handelt es sich um Inhalte, die einfach zu produzieren sowie leicht zu konsumieren sind und aufgrund ihrer eigenen Logik ein hohes Teil-Potenzial besitzen. Gerade bei der jungen Zielgruppe sind sie sehr beliebt und sie funktionieren auf allen Kanälen gleichermaßen. Dementsprechend hoch ist das Reichweiten-Potenzial.

Allerdings gilt zu bedenken: Schlecht produzierte oder langweilige Memes werden von der Community abgestraft. Es gilt also, einen gewissen Standard in Sachen Humor zu erfüllen.

5 Tipps für erfolgreiches Meme-Marketing auf Social Media

Ein Meme über Pizza, genutzt für Meme-Marketing eines Pizzalieferanten.

01. Rechtliche Situation beachten

Im Kontext zu Meme-Marketing wird viel von einer rechtlichen Grauzone gesprochen. Doch eigentlich ist die Lage klar: Wer mit der Nutzung eines Bildes gegen Urheberrecht oder das Recht am eigenen Bild verstößt, macht sich strafbar.

Das ist bei einem Großteil der Memes der Fall, da sie häufig auf Szenen aus der Popkultur oder Personen des öffentlichen Lebens basieren. Diese Vorlagen werden tausendfach reproduziert, was in der Realität dazu führt, dass es rechtlich kaum eine Möglichkeit gibt, effektiv dagegen vorzugehen. Zwar gibt es ab und an Klagen, das ist aber eine Seltenheit.

Ein Beispiel dafür, dass es nicht funktioniert, hat die Sängerin Beyonce geliefert. Im Zuge ihrer Superbowl-Halbzeitshow entstand ein sehr unvorteilhaftes Foto von ihr, das als Meme unter dem Namen „Unflattering Beyonce“ viral ging. Das schmeckte der Sängerin gar nicht, die anschließend versuchte, das Bild offline nehmen zu lassen. Was natürlich nicht von Erfolg gekrönt war und nur zu noch mehr Memes geführt hat.

Trotz der geringen Nachverfolgung gilt rein rechtlich: Memes sind häufig Verletzungen von Urheberrecht oder Recht am eigenen Bild. Deshalb sollten sie gerade im kommerziellen Kontext nicht ohne Erlaubnis eingesetzt werden. Einige Unternehmen nehmen dieses Risiko aber dennoch in Kauf. Es gibt aber auch eine legale Alternative: Da Memes auf einer klaren Mechanik basieren, kann man sie gut mit Stockfotos oder eigenem Bildmaterial nachbauen. Mehr dazu später im fünften Punkt …

02. Wer zögert, verliert

Bei Memes geht es vor allem um Timing. Es handelt sich um Trends, die sich wie eine Welle aufbauen, einmal quer durch das Internet gespült werden und dann wieder abebben. Sie werden adaptiert, weiterverbreitet und schnell entstehen so aus einer einzelnen Idee unzählige Social-Media-Posts.

Entsprechend wichtig ist es, dass man bei solchen Trend-Memes schnell handelt. Hier können einzelne Stunden unterscheiden zwischen einem viralen Lacher oder dem Dasein als das tausendste Unternehmen, das als Trittbrettfahrer auf etwas aufspringt, das eigentlich schon wieder vorbei ist.

Wer also erfolgreich Meme-Marketing betreiben möchte, muss das eigene Marketingteam entsprechend aufgestellt haben. Es muss immer möglich sein, kurzfristig auf Trends zu reagieren und entsprechend Freigabeprozesse innerhalb weniger Minuten durchzuführen. Nur dann gibt es die Möglichkeit, erfolgreich die Trendwelle zu reiten.

Hier ist natürlich auch eine gesunde Portion Wagemut gefragt. Schließlich muss innerhalb kürzester Zeit entschieden werden, ob ein bestimmtes Meme zum eigenen Unternehmen passt. Anschließend braucht es auch die entsprechende Kreativität, um das Meme auf humorvolle Weise für das eigene Thema zu adaptieren.

03. Eine Frage der Authentizität

Authentizität ist in Social Media eine wichtige Währung. Gerade bei Unternehmen wird genau hingeschaut und erwartet, dass sie sich nicht zu anbiedernd verhalten, sondern eben gemäß ihres Images und ihrer Branche. Deshalb sollte klar sein, dass Meme-Marketing nicht zu jedem Unternehmen passt.

Allerdings sollten sich auch Unternehmen, die eher eine gesetzte Tonalität verfolgen, fragen, ob und inwiefern sie sich noch stärker an die jeweiligen Social-Media-Kanäle anpassen können. Denn Social Media haben ihre eigene Logik und erfordern von jedem, ein wenig die Komfortzone zu verlassen.

Ob das nun durch Memes geschieht, können am Ende nur Sie selbst entscheiden. Gerade bei Memes, die mit Sarkasmus oder Ironie arbeiten, muss man vorsichtig sein. Das kann ggfs. nach hinten losgehen, wenn die Zielgruppe diese Sprache nicht fließend spricht – und solche Stilmittel im Kontext des jeweiligen Unternehmens auch erwartet.

04. Die Zielgruppe beachten

Ob Meme-Marketing eine sinnvolle Wahl ist, hängt auch von Ihrer Zielgruppe ab. Denn Social Media sind keine Plattform alleine für junge Menschen, die ihren gesamten Tag im Internet verbringen. Über Facebook & Co. erreichen Sie problemlos auch ältere Zielgruppen oder solche, bei denen das Internethumor im Alltag einfach keine so große Rolle einnimmt.

Hier müssen Sie genau abwägen, ob und welche Memes Sie sinnvoll nutzen können. Denn idealerweise nutzen Sie Memes, die in der Lebensrealität Ihrer Zielgruppe stattfinden. Falls Sie sich also dafür entscheiden sollten, auch popkulturelles Bildmaterial oder solches von Personen des öffentlichen Lebens zu nutzen, dann sollte Ihre Zielgruppe diese Personen und Anspielungen auch verstehen.

Insgesamt ist es beim Meme-Marketing aber auch nicht anders als bei allen anderen Online-Marketing-Maßnahmen: Sie müssen Ihre Zielgruppe kennen. Nur so können Sie diese adäquat ansprechen, unterhalten und abholen. Also machen Sie Ihre Hausaufgaben bzw. Ihre Zielgruppenanalyse gewissenhaft.

05. Eigene Memes produzieren

Ein Meme zum Tag des Systemadministrators.
Beispiel eines selbstproduzierten Memes mit Stockfotos auf Basis eines festen Schemas.

Willkommen in der Königsklasse – und auf der rechtlich sicheren Seite des Meme-Marketings. Da Memes jeweils auf einem festen Mechanismus beruhen, können Sie diese nämlich auch einfach nachproduzieren. Dies gelingt entweder mit lizenziertem Stockmaterial oder mit selbst erstellten Fotos/Videos.

Das hat den Vorteil, dass Sie rechtlich abgesichert sind und gleichzeitig aus der Masse herausstechen. Denn Sie nutzen zwar womöglich denselben Witz-Aufbau wie ein Trend-Meme, individualisieren es aber durch die eigenen Bilder.

Hier liegt auch das Potenzial für weitere Viralität. Denn wenn das Meme gut ankommt, können Sie diese Vorlage ggfs. Ihrer Community zur Verfügung stellen und diese auffordern, sie zu nutzen. Evtl. schaffen Sie es sogar, sich eigene Meme-Vorlagen mit eigenen Mechanismen zu überlegen.

Natürlich ist diese Art der Meme-Produktion mit mehr Aufwand verbunden. Dazu erfordert sie die entsprechende Kreativität, Humor und Schnelligkeit. Allerdings hält sich auch hier der reine Aufwand in Grenzen, eine Infografik macht da z. B. für gewöhnlich mehr Arbeit.

3 Beispiele für erfolgreiches Meme-Marketing

Es gibt bereits viele Unternehmen, die Meme-Marketing erfolgreich einsetzen. Damit Sie sich ein besseres Bild von den Möglichkeiten machen können, wollen wir Ihnen ein paar Beispiele vorstellen, die durch ihre gute Arbeit besonders hervorstechen.

Sixt: Memes volle Kraft voraus

Die Geschäftsbereiche von Sixt sind Autovermietung, Carsharing und Fahrdienstvermittlung. Auf Social Media setzt das Unternehmen voll auf selbstproduzierte Memes. Dabei ist der Aufbau immer gleich. Der Hintergrund ist entsprechend der Corporate Identity in Orange gehalten. Dazu gibt es ein freigestelltes Bild, zumeist von einem Auto, und einen kurzen Text dazu.

Auf diese Weise werden häufig auch tagesaktuelle Themen aufgegriffen. Mit dieser klaren, auf Unterhaltung ausgelegten Strategie konnte Sixt viele Nutzerinnen und Nutzer auf Instagram, Twitter & Co. erfolgreich zu Fans machen.

DB Cargo: tagesaktuelle Pointen im Meme-Format

DB Cargo ist das Güterverkehrs-Unternehmen der Deutschen Bahn. Seit einiger Zeit wird auf Social Media eine Strategie umgesetzt, die sich fernab von üblichem B2B-Expertencontent bewegt. Stattdessen geht es vor allem um Image und Identifikation. Es werden tagesaktuelle Trendthemen aufgegriffen und mit eigenen Fotos im Meme-Format umgesetzt. Dabei steckt im Kern die zentrale Aussage, dass Güter auf den Schienen transportiert werden sollten, weil dies die nachhaltigere Lösung ist.

Mit dieser Strategie hat das Unternehmen in kurzer Zeit eine hohe Reichweite und eine starke Fanbase aufbauen können. Hier überzeugen vor allem Timing, Tagesaktualität und ein feines Gespür für den eigenen Humor des Internets.

DB Cargo nutzt auch die Macht der Community und fordert sie z. B. dazu auf, einen bestimmten Satz in deren Dialekt zu kommentieren, um daraus weitere Posts zu erstellen. Im Zuge einer Kampagne wurde auch ein Meme mit einem grünen Container ohne Beschriftung mit dem Ziel gepostet, dass die Community sich diese Vorlage zu eigen macht. Mit Erfolg.

Agentur Boomer: 100 % Memepower

Was auf den ersten Blick wie ein sehr trashiger Account wirkt, ist aber vor allem eins: extrem reichweitenstark. Agentur Boomer ist ein Ableger der Dortmunder Werbeagentur brandneo. Auf Instagram & Co. wurden Accounts erstellt, auf denen humorvolle Situationen aus dem Agenturalltag mit Memes gepostet werden, die auch gerne mal über die Strenge schlagen.

Der Fokus liegt dabei auf Instagram und LinkedIn, wo sich eine beachtliche Followerzahl gerne unterhalten lässt. Inzwischen hat sich ein ganz eigener Meme-Kosmos ergeben mit eigenen Figurennamen. Davon profitiert letztlich die Agentur, denn brandneo nutzt diese Bekanntheit von Agentur Boomer, um die Social-Media-Dienstleistung erfolgreich anzubieten.

Was diese Beispiele über Meme-Marketing lehren

Es handelt sich hierbei um besonders starke Beispiele, die ihre komplette Strategie auf Meme-Marketing aufgebaut haben. Das ist natürlich nicht zwangsweise notwendig. Auch der unregelmäßige Einsatz von Memes kann hilfreich sein. Insgesamt geben die drei Beispiele aber viele Anregungen dafür, welche Möglichkeiten es gibt. Es lohnt sich also, diese besonders erfolgreichen Beispiele zu betrachten, um daraus verschiedene Lektionen zu ziehen:

  • Memes funktionieren auch im B2B-Bereich problemlos
  • Memes können verschiedenen Zielen dienen (Reichweite, Image, Bindung …)
  • Memes können eine ganzheitliche Social-Media-Strategie sein
  • Memes erfordern Timing, schnelle Arbeit und Mut
  • Unterhaltung ist auf Social Media Trumpf

Gestalten Sie Ihre Social-Media-Kanäle unterhaltsamer mit Meme-Marketing

Memes sind eine gute Möglichkeit, um den Unterhaltungsfaktor Ihrer Social-Media-Kanäle zu erhöhen. Bei richtiger Verwendung und entsprechender Strategie versprechen sie Reichweite und Engagement. Das Thema ist grundlegend für alle Branchen relevant und sollte deshalb zumindest einmal genauer betrachtet werden. Also prüfen Sie genau, ob Memes als Baustein Ihrer Social-Media-Strategie funktionieren könne – und sorgen Sie so dafür, dass Ihre Zielgruppe gut unterhalten wird!

forty-four Multimedia ist die Social-Media-Agentur für KMUs in Koblenz und Rheinland-Pfalz

Ob Experten-Content oder Unterhaltung durch Memes – wir sind in Sachen Social Media der Ansprechpartner für kleine und mittelständische Unternehmen in Koblenz und Rheinland-Pfalz. Von der Strategie über die Einrichtung der Kanäle bis hin zur regelmäßigen Betreuung übernehmen wir dabei alle Aufgaben, die im Bereich Social Media anfallen. Wir informieren und unterhalten Ihre Zielgruppe, um das bestmögliche Ergebnis für Ihr Unternehmen herauszuholen. Informieren Sie sich jetzt einfach über unser Angebot!