Zwei Online-Marketer prüfen Website-Kennzahlen in Google Analytics 4.

Google Analytics 4: die nächste Generation des Trackings

Lesedauer 8 Minuten

Ohne Datenerhebung und -analyse kann Online-Marketing nicht zielführend umgesetzt werden. Denn die Daten dienen der Auswertung und Optimierung von Maßnahmen wie Werbekampagnen oder Website-Inhalten. Die Datenerfassung ist deswegen ein stetig wachsender Bereich im Marketing und wird immer wieder durch neue Funktionen erweitert – und manchmal auch grundlegend revolutioniert.

So geschehen durch eine Ankündigung von Google: Ab dem 01. Juli 2023 werden in Google Universal Analytics, dem aktuellen Trackingtool des US-Konzerns, keine Daten mehr erfasst. Stattdessen ist nun ein Wechsel auf das neue Google Analytics 4 (GA4) notwendig, um weiterhin sinnvoll tracken zu können. Damit gehen aber viele Änderungen einher und sogar eine grundlegende Veränderung der Datenerfassung selbst.

Wir haben uns für Sie mit dem Thema beschäftigt und liefern Ihnen die Hintergründe, Einblicke in Neuerungen und beantworten die wichtigsten Fragen rund um den Umstieg auf Google Analytics 4.

Was ist Google Analytics überhaupt?

Unter der Marke Google Analytics läuft das Trackingtool des US-Konzerns. Dieses Tool, aktuell in der Version Google Universal Analytics, dient der Webanalyse und Erhebung von Nutzerdaten. Dazu gehören z. B. Informationen über die Verweildauer auf Websites, die Traffic-Quelle, Klicks auf einer Website oder das Monitoring von Werbekampagnen.

Diese vielfältigen Nutzungsdaten werden über eine Cookie-Technik erhoben, weshalb sie in der Datenschutzerklärung erfasst und über einen Cookie-Banner abgefragt werden müssen. Cookies sind im Prinzip kleine Datenpakete über Nutzerinnen und Nutzer, die erfasst und gespeichert werden.

Insgesamt bietet Analytics als Trackingtool eine wichtige Basis für das Online-Marketing, denn nur so lässt sich überwachen, ob Werbemaßnahmen Erfolg hatten und an welchen Stellen Optimierungspotenzial besteht. Es ist also essenziell für jedes Unternehmen, das zielführend im Web agieren möchte. Aus diesem Grund nutzen die meisten Unternehmen auch Google Analytics oder ein vergleichbares Trackingtool.

Warum stellt Google nun auf Google Analytics 4 um?

Grundsätzlich ist es nicht ungewöhnlich, dass Google eine neue Analytics-Version veröffentlicht. Schließlich ist der US-Konzern stets darum bemüht, Produkte zu verbessern, um sich am Markt auch langfristig behaupten zu können. Kurzum: Google möchte, dass Unternehmen das Tool nutzen und optimiert es deshalb stetig.

Dass die Umstellung nun schon so kurzfristig erfolgt, ist allerdings ungewöhnlich. Schließlich sind bisherige Analytics-Varianten ab dem 01. Juli 2023 nicht mehr nutzbar. Zwar können Sie Ihre erhobenen Daten laut Google Informationen noch eine Zeit lang einsehen, allerdings ist zu erwarten, dass ab spätestens 2024 Google Universal Analytics gar nicht mehr nutzbar ist.

Diese Kurzfristigkeit hat viele Online-Marketer überrascht, die von eher von einer 3–5 jährigen Übergangsphase ausgegangen sind. Hintergrund sind hier vermutlich die immer wieder aufkommenden Bedenken bezüglich des Datenschutzes. Es ist von Google bereits bekannt, dass sie gerne Änderungen umsetzen, um einer möglichen Rechtssprechung bereits voraus zu sein und dadurch weiterhin ein problemlos nutzbares Tool zu bieten.

Diese Neuerungen bietet Google Analytics 4

Zwei Online-Marketer schauen sich die neuen Metriken von Google Analytics 4 an.

Google formuliert den Anspruch an das neue Analytics selbst: Es sei datenschutzorientiert und somit zukunftssicher, biete intelligente Lösungen inklusive der Nutzung maschinellen Lernens und insgesamt bessere Möglichkeiten zur Integration in andere Systeme und anderer Daten. Google Analytics 4 arbeitet in Zukunft plattformübergreifend. Es wird also möglich, Daten aus z. B. Websites und Apps an einem Ort zusammenzuführen.

Die wohl größte Änderung liegt in der Datenerfassung selbst: Statt der bisherigen cookiebasierten Arbeitsweise stellt Google mit GA4 auf eine eventbasierte Anwendung um. Es handelt sich dabei um eine nutzerbasierte Messung, die insgesamt datenschutzfreundlicher ist, da die Cookies komplett wegfallen und auch keine IP-Adressen mehr gespeichert werden.

Darüber hinaus verändert sich natürlich auch die Benutzeroberfläche grundlegend. Es gibt neue Metriken, Datenmodelle, ein neues Interface und eine veränderte Administration. Kurzum: Es handelt sich um eine komplette Neuausrichtung. Die für Unternehmen wichtigen Funktionen bleiben aber natürlich erhalten.

Diese Events kann GA4 erheben

Die eventbasierte Datenerfassung ist eine echte Revolution im Tracking. Aber keine Sorge: Es wird auch weiterhin möglich sein, die für Sie wichtigen Daten problemlos zu erheben. Standardmäßig lassen sich z. B. die folgenden Events erheben:

  • Nutzerinnen & Nutzer: Wie viele Personen waren wann auf der Website?
  • Ereignisse: PageView (Eine neue Seite wird aufgerufen), Scrolls (bis Seitenende), Klick auf externen Link, Website-Suche (interne Suchfunktion), Engagement mit Video (Interaktion durch Klick), Dateidownload
  • Sitzungen: Anzahl und Dauer
  • Interaktion: Person hält sich länger auf der Seite auf (>10 Sekunden), Conversion-Ereignis wird ausgelöst oder zwei oder mehr Seiten aufgerufen (gilt beides als Interaktions-Event)
  • Conversion: Können weiterhin selbst definiert und erhoben werden
  • Nutzer-Lifetime-Value: Monetärer Wert von Nutzern aufbereitet nach jeweiliger Traffic-Quelle

Darüber hinaus gibt es natürlich vielfältige Möglichkeiten zur Individualisierung und Personalisierung.

Warum ist es wichtig, schon jetzt das Tracking umzustellen?

Es ist Stand jetzt nicht vorgesehen, dass Sie Daten aus Google Universal Analytics in das neue Google Analytics 4 migrieren können. Da es sich um komplett unterschiedliche Verfahren (cookiebasiert vs. eventbasiert) handelt, ist es unwahrscheinlich, dass Google eine solche Datenübertragung ermöglichen wird.

Um die richtigen Schlüsse aus Ihren erhobenen Daten ziehen zu können, ist es jedoch wichtig, eine ausreichende Datenhistorie zum Abgleich zu haben. Denn Entwicklungen lassen sich nur über längere Zeiträume sinnvoll nachvollziehen.

Da Sie Ihre alten Daten aber nicht migrieren können, ist es wichtig, dass Sie Google Analytics 4 schon jetzt einrichten und parallel zu Google Universal Analytics laufen lassen. So haben Sie bis zum endgültigen Umstieg am 01. Juli 2023 zumindest ein ganzes Jahr Datenhistorie aufgebaut.

Wenn Sie die Einrichtung jetzt noch nicht bewältigen können, sollten Sie zumindest darauf achten, Ende 2022 das neue GA4 einzurichten. So haben Sie dann zumindest ein halbes Jahr an Daten, wenn der vollständige Umstieg ansteht. Das ist jedoch das absolute Minimum.

Wie gelingt der Umstieg auf Google Analytics 4?

Online-Marketer prüfen Daten mit einem Trackingprogramm.

Die konkreten Maßnahmen sind stark abhängig von Ihrer individuellen Situation. Wenn Sie bisher noch nicht mit Google Analytics gearbeitet haben, müssen Sie ein Konto erstellen und die GA4-Property einrichten. Dafür gibt es einen Hilfe-Assistenten, der jedoch nur für Neulinge geeignet ist.

Falls Sie bereits Google Universal Analytics nutzen, können Sie dort im Konto die neue Property hinzufügen. Auch hier haben Sie die Möglichkeit, den Einrichtungsassistenten zu nutzen. Insgesamt umfasst der Umstieg folgende Schritte:

  1. Analytics-Property neu einrichten und auf der Website einbinden
  2. Tag-Manager (falls genutzt) auf GA4 umstellen & Trackingkonzept aktualisieren
  3. Consent-Management der Website prüfen und ggf. anpassen
  4. Datenschutzerklärung entsprechend erweitern
  5. Optional: Historische Daten aus Google Universal Analytics exportieren und sichern
  6. Optional: Spezielle Events einrichten

Wie umfassend die jeweiligen Schritte in ihrer Umsetzung sind, hängt davon ab, wie umfangreich Ihr bisheriges Tracking aufgestellt ist. Deshalb ist es schwierig, eine pauschale Anleitung zum Vorgehen an die Hand zu geben. Google selbst stellt für die verschiedenen Situationen Leitfäden zur Verfügung.

Sollten Sie Ihr Tracking mit Hilfe von externen Dienstleistern wie einer Agentur eingerichtet haben, ist es sinnvoll, dass Sie auch diesen Job wieder abgeben. Schließlich kennt die Agentur Ihr Tracking bereits und weiß genau, auf welche Daten es auch in Zukunft ankommt.

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