Wir alle konsumieren gerne Social-Media-Content. Wer hat sich noch nicht dabei erwischt, wie er/sie nur mal eben in Facebook, Instagram oder LinkedIn reinschauen wollte – und plötzlich war eine halbe Stunde weg?! Damit sind Sie nicht alleine! Weltweit verbringen Menschen laut Digital 2021 Report von „We Are Social/Hootsuite“ fast 2,5 Stunden in Social Media, in Deutschland sind es immerhin etwa 1,5 Stunden. Das liegt daran, dass uns die Mechaniken der sozialen Netzwerke sowie guter Content uns süchtig machen. Wir wollen mehr. Das nächste Bild, das nächste Video, den nächsten Post.
Doch warum ist trotz dieser Suchtmechanismen bei so vielen Unternehmensseiten nichts los? Manche Unternehmensseiten wirken wie ausgestorben: kaum Likes, wenig Followerinnen und Follower, keine Kommentare. Und das, obwohl regelmäßig gepostet wird. Ganz klar: Es liegt am Social-Media-Content. Denn es gibt viele Fehler, die dazu führen können, dass Inhalte ignoriert werden oder untergehen. Wir stellen Ihnen die häufigsten vor …
5 Fehler beim Erstellen von Social-Media-Content
01. Sie agieren ohne Strategie
Man kennt es aus dem privaten Facebook- oder Instagram-Feed. Mal eine Story hier, ein Foto da, alles ein wenig querbeet und ohne Konzept. Wer seine Unternehmensaccounts derart konfus und durcheinander betreibt, muss sich über fehlende Reaktionen nicht wundern.
Erfolg auf Social Media funktioniert nur mit der entsprechenden Strategie. Sicherlich gibt es Ausnahmen, die mit einem Video oder Post viral gehen. Doch auch diese Unternehmen müssen anschließend liefern, um die Aufmerksamkeit zu behalten.
Eine Strategie umfasst dabei nicht bloß höhergestellte Ziele und die Gesamtausrichtung. Es geht auch um Details wie die richtige Postingfrequenz und -uhrzeiten sowie die einheitliche Gestaltung und inhaltliche Konzeption. Daraus ergibt sich dann ein ganzheitlicher Auftritt innerhalb Ihres Themenspektrums, der dazu führt, dass Menschen Ihnen folgen, weil sie wissen, was sie von Ihnen erwarten können.
02. Die Inhalte bieten keinen Mehrwert
Jeder Post auf Social Media muss Mehrwert bieten. Das geschieht generell auf drei Arten: Information, Inspiration und Unterhaltung. Alle guten Inhalte lassen sich mindestens einer dieser Kategorien, im Idealfall sogar einer Kombination, zuordnen.
Unterhaltung ist dabei natürlich ein dehnbarer Begriff. Es kann sich um humoristische Inhalte handeln, die auf Social Media sehr beliebt sind. Aber auch ästhetische Bilder können ansprechen und unterhalten. Dasselbe gilt natürlich für Inspiration, denn auch diese liegt am Ende im Auge des Betrachters. Was eine relevante Information ist, ist ebenso im Einzelfall zu beurteilen. Letztlich müssen Sie Ihre Zielgruppe dafür gut kennen und einschätzen können.
Leider geschieht es immer noch viel zu häufig, dass nicht auf das Einzelziel eines Posts geachtet wird. Stattdessen werden einfach Inhalte veröffentlicht, weil man das eben von oben so angesagt bekommen hat. Und das führt uns zu Punkt 3 …
03. Der Content trifft die Zielgruppe nicht
Gerade in Unternehmen ohne viel Vorerfahrung mit Social Media wird das ganze Thema oftmals von der falschen Seite aufgezogen. Da geht es dann weniger darum, was die Zielgruppe sehen möchte, sondern mehr darum, was die Führungsabteilung gerne posten will. Dies ist ein fataler Fehler, der immer wieder auftaucht.
Da postet das Möbelhaus z. B. wahllos Bilder von reduzierten Möbeln oder FinanzdienstleisterInnen zeigen sich in schicken Hotels vor Meetings. Was dabei nicht im Blick ist: die Bedürfnisse der Zielgruppe. Denn Möbel mit aggressiv beworbenen Streichpreisen finden sich viel besser in Online-Shops und der vermeintliche Lebensstandard der FinanzdienstleisterInnen weckt nur Neid und schürt Vorurteile gegenüber der Branche.
Wenn Sie erfolgreichen Social-Media-Content produzieren wollen, müssen Sie Ihre Zielgruppe kennen und verstehen. Denn nur, wenn Sie Ihre Inhalte mit deren Augen sehen und für deren Augen produzieren, können Sie erfolgreich sein.
04. Ihr Social-Media-Content ist nicht ansprechend
Keine klare Designvorstellung, keine attraktive Sprache, keine Ansprache der Zielgruppe: Wenn es darum geht, ansprechende Inhalte zu erstellen, gibt es viele Fallstricke. Denn der Begriff „ansprechend“ ist natürlich subjektiv und kann verschiedene Bedeutungen haben. Die häufigsten Fehler im Zusammenhang damit sind:
- Keine direkte Ansprache der Zielgruppe (Du/Ihr/Euch/Sie)
- Lieblos gestaltete Visuals ohne klares Konzept
- Keine ausgefeilten Texte, die Lust auf mehr machen
Kurzum: Der Wunsch nach ansprechenden Inhalten berührt sowohl Text als auch Bild grundlegend. Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie nur die ganz großen Bilder mit exzellenter Bildbearbeitung posten dürfen. Viel mehr geht es um eine klare, visuelle und textliche Sprache. Die Sprache Ihrer Zielgruppe.
05. Die Inhalte passen nicht zu den Eigenheiten des Netzwerks
Wenn Sie ein soziales Netzwerk nutzen wollen, dann müssen Sie es kennenlernen. Denn jedes Netzwerk hat seine Eigenheiten und Besonderheiten. Also nehmen Sie sich auf jeden Fall genügend Zeit, um die verschiedenen Funktionen zu erforschen. Denn die Netzwerke selbst bewerten es positiv in ihren Algorithmen, wenn Sie möglichst viele der verfügbaren Möglichkeiten ausschöpfen.
Das bedeutet auch: Sie können nicht bloß Inhalte erstellen und auf allen Kanälen gleichermaßen ausspielen. Natürlich mag das je nach Strategie und Inhalt funktionieren. Allerdings kann es sinnvoll sein, die Inhalte jeweils an das Netzwerk anzupassen. So bevorzugt Instagram z. B. Stories, ermöglicht aber kaum die Arbeit mit Links. Facebook hingegen eignet sich ideal, um Artikel per Linkvorschau auszuspielen. Bei LinkedIn dagegen gibt es PDFs zum Durchklicken, die sich einer großen Beliebtheit erfreuen.
Machen Sie also nicht den Fehler, alle Netzwerke über einen Kamm zu scheren. Nehmen Sie sich vielmehr die Zeit, um sie zu erforschen. Das wird sich in Ihren Zahlen bestimmt bemerkbar machen.
Posten Sie besseren Social-Media-Content!
Selbstverständlich erhebt diese Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Über diese grundlegenden Fehler hinaus gibt es noch eine Vielzahl an kleineren Fehlern, die gemacht werden können – und auch sollten. Denn aus diesen Fehlern können Sie wertvolle Learnings ziehen, die Ihren Social-Media-Content schrittweise aufbessern. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Also vermeiden Sie die groben Fehler und probieren Sie sich aus! Denn je mehr Begeisterung und Spaß Sie bei der Inhaltserstellung haben, umso mehr wird Ihre Zielgruppe davon spüren!
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