Ein Mann hält Bausteine hoch, auf denen Facts und Myths steht – ein Sinnbild für SEO-Mythen.

9 SEO-Mythen: Wir klären Sie über Fehlvorstellungen auf

Lesedauer 9 Minuten

SEO ist ein vielschichtiges Feld, über das entsprechend viel Wissen im Umlauf ist. Da sich dieser Marketing-Bereich jedoch stetig verändert, kommt es vor, dass Erkenntnisse aus der Vergangenheit auf einmal keine Gültigkeit mehr haben. Manche von ihnen halten sich jedoch hartnäckig – dabei sprechen wir von SEO-Mythen.

Diese SEO-Mythen gehen also für gewöhnlich auf Maßnahmen zurück, die in der Vergangenheit einmal richtig waren. Teilweise entstehen sie jedoch auch aus Fehlvorstellungen. Dementsprechend wichtig ist es, diese zu identifizieren – damit Sie sich nicht in veralteten oder fehlerhaften Maßnahmen verrennen. Wir haben für Sie 9 SEO-Mythen aufgespürt und spielen MythBusters, um offenzulegen, worauf es wirklich ankommt …

9 SEO-Mythen, die in 2021 noch verbreitet werden

Ein zerrissenes Papier offenbart die Schrift „MYTH OR REALITY?“ – ein Sinnbild für SEO-Mythen.

01. Die Mär von der Keyword-Dichte

Ein Relikt aus den Anfangszeiten des SEO, das sich bis heute wacker hält: die Keyword-Dichte. Sie geht direkt auf den Ursprung von SEO zurück, als es noch ausschließlich darum ging, ein bestimmtes Keyword möglichst häufig zu verwenden. Solches Keyword-Stuffing ist heute verpönt und wird stark abgestraft. Daraus hat sich als Alternative jedoch der Glaube entwickelt, dass es eine magische Prozentzahl gibt, die es zu erreichen gilt.

So wird vielerorts von 1 % Keyword-Dichte gesprochen, mal von 2 oder 3 %. Sogar die meisten SEO-Plugins berücksichtigen solche SEO-Mythen als Faktor. All diese Zahlen reproduzieren aber einen Irrglauben über SEO – dass es auf die Häufigkeit eines Keywords ankommt. Selbstverständlich müssen Sie, um für einen bestimmten Begriff gefunden zu werden, diesen auch auf Ihrer Seite verwenden. Aber das ergibt sich ganz organisch – versuchen Sie schließlich mal einen Text über Spargelsuppe zu schreiben, ohne den Begriff Spargelsuppe zu nutzen.

Statt sich auf die Häufigkeit eines Keywords zu fokussieren, sollten Sie darauf achten, wertvollen Content zu bieten, der einen höheren Mehrwert hat als der Ihrer Konkurrenz. Denn so machen Sie Google & Co. ein Angebot, das diese Suchmaschinen nicht ablehnen können. Wenn Sie dann das jeweilige Keyword an prominenten Stellen (H1, Metadaten …) im SEO-Text nutzen, steht dem Ranking von dieser Seite her nichts im Weg. Auch, wenn Sie nur 0,6744 % Keyword-Dichte erreichen.

02. Ohne Meta-Keywords geht nichts

Meta-Keywords sind Teil der Meta-Daten, die des Weiteren aus Meta-Title und Meta-Description bestehen. Während Titel und Description als Beschreibung in den Suchergebnissen ausgespielt werden, handelt es sich bei den Meta-Keywords um für Nutzerinnen und Nutzer nicht sichtbare Keywords, die nur für die Suchmaschine hinterlegt werden – und die sich inzwischen einen Platz in den SEO-Mythen gesichert haben.

Denn diese versteckten Hinweise haben keinerlei Einfluss auf das Ranking. Sie werden von Suchmaschinen schlichtweg ignoriert – und das schon seit über einer Dekade. Schließlich sind Suchmaschinen problemlos so weit, den Inhalt eines Texts unmittelbar aus jenem Text und dem Kontext zu gewinnen. Dementsprechend können Sie sich die Arbeit mit den Meta-Keywords sparen. Meta-Title und -Description bleiben aber weiterhin wichtig!

03. Google sieht die Website so wie alle Besucherinnen und Besucher

Nummer drei unserer SEO-Mythen beschäftigt sich mit einem einfachen Prinzip: Was für Nutzerinnen und Nutzer auf der Website nicht sofort sichtbar ist, sieht die Suchmaschine bestimmt auch nicht. Dies basiert auf dem Fehlschluss, dass Suchmaschinen die Website genauso betrachten, wie sie uns im Frontend angezeigt wird. Eine starke Vermenschlichung der Crawling-Bots.

Diese nehmen die Website nämlich ganz anders wahr als wir. Sie orientieren sich am Quelltext und -code – und können somit versteckte Inhaltselemente wie Akkordeons & Co. auslesen. Dies ist immer dann möglich, wenn die versteckten Inhalte bereits im Hintergrund via CSS geladen und ausgeblendet werden. Werden die Inhalte jedoch überhaupt erst nachgelagert geladen, wenn die Aktion (z. B. Klick oder Swipe) durchgeführt wird, dann sind sie auch für Google unsichtbar. Denn der Crawler klickt sich nicht durch die Website wie man es von Nutzerinnen und Nutzer kennt.

Wenn sie technisch richtig umgesetzt sind, brauchen Sie sich also nicht um SEO zu sorgen, wenn Sie zu solchen Content-Elementen greifen. Dennoch sollten Sie natürlich gut abwägen, welche Inhalte Sie in solchen Elementen verstecken. Nicht wegen der Suchmaschine, sondern wegen Nutzerinnen und Nutzern. Schließlich sollen die wichtigsten Informationen immer schnellstmöglich und offensichtlich verfügbar sein.

04. Länger ist besser

Zugegeben: eine eher plumpe Betitelung dieses SEO-Mythos. Dennoch nimmt die Vorstellung von der Textlänge einen wichtigen Platz innerhalb der SEO-Mythen ein. Denn immer wieder wird über Textlängen gesprochen, es tauchen Informationen auf wie „unter 1500 Wörter rankt kein Text“. Doch ist es so einfach und länger ist wirklich besser?

Das lässt sich mit einem klaren JEIN beantworten. Die reine Textlänge hat erst einmal keinen Einfluss darauf, ob Ihr Content gut rankt. Es gibt keine magische Wörterzahl, die Sie erreichen müssen. Auf der anderen Seite ist jedoch klar, dass Google den Suchenden gerne das bestmögliche Angebot machen möchte. Und da sind umfassende Texte, die alles rund um ein Thema ausgiebig erklären, natürlich im Vorteil.

Das führt in Sachen Textlänge zu einer klaren Faustformel: so lang wie nötig, so kurz wie möglich. Es ist niemandem geholfen, wenn Sie eine kurze Information krampfhaft auf 2000 Wörter aufblähen. Gleichzeitig sollten Sie sich aber auch den Raum nehmen, um ein Thema wirklich zu durchdringen. Schließlich geht es heutzutage vor allem um die Suchintention und darum, den Suchenden möglichst umfangreichen Mehrwert zu bieten. Das kann auch längere Texte nach sich ziehen.

Ein Negativbeispiel dazu: Wie häufig haben Sie schon nach einem Kochrezept gesucht und mussten sich erst einmal genervt durch die Lebensgeschichte der Großmutter des Texterstellers scrollen, bis Sie endlich das erwünschte Rezept im unteren Drittel des Texts gefunden haben? Hier gilt: Weniger ist mehr. Die Essenz des Kochrezepts mit einer klaren Erklärung, garniert mit einer kurzen Anekdote genügt, um Mehrwert zu bieten. Auf der anderen Seite können Sie keinen Content-Artikel über SEO-Mythen verfassen, der in 500 Wörtern alles abhandelt. Das wäre schlichtweg zu wenig Information für ein so umfangreiches Thema. 😉

05. Es geht nur um Keywords!

Ein Meme von Buzz Lightyear, der zu Woodie „Keywords, Keywords überall“ sagt.

Gerade bei Neulingen im SEO-Bereich schleicht sich schnell der Gedanke ein, dass es nur darum geht, Keywords passend zu platzieren und Texte nach Schema F zu verfassen. Viele Redakteurinnen und Redakteure befürchten in SEO-Schulungen ein „Malen-nach-Zahlen“-Schreibprinzip, das die Kreativität erstickt. Schließlich geht es ja nur um die Keywords.

Das ist ein Irrglaube, der sich, wie schon eingangs erwähnt, direkt auf die Ursprünge von SEO bezieht. Vor vielen Jahren war es völlig normal, maximal viele Keywords in einen Text zu packen. Teilweise wurden Begriffe sogar in einer nicht-sichtbaren Schriftfarbe wahllos am Ende eines Artikels platziert, um mehr Keywords unterbringen zu können.

All das Getue um Keywords gehört definitiv ins Reich der SEO-Mythen. Denn bei SEO-Content geht es heutzutage vor allem um die Suchintention. Es geht darum, echten Mehrwert und wertvolle Antworten für Suchende zu geben. Eben darum, starke Artikel zu verfassen, die fesseln und informieren. Erst danach kommen die Gedanken über Keyword-Platzierungen (H1, Metadaten …).

06. Duplicate Content führt zur Abstrafung

Der Begriff Duplicate Content bezeichnet die Tatsache, dass sich Inhalte zwischen zwei verschiedenen Websites oder innerhalb einer Website ähneln bzw. identisch sind. Lange Zeit wurde davon ausgegangen, dass Google dieses Tun abstraft, was allerdings nicht der Fall ist. Der Gedanke gehört also zu den SEO-Mythen, obwohl Duplicate Content negative Auswirkungen hat.

Denn innerhalb einer Website kann Google sich dann schwerer entscheiden, welche Seite für einen bestimmten Begriff gerankt werden soll. Es kommt zum „Keyword Kannibalismus“ – die Seiten nehmen sich gegenseitig die Klicks weg. Man hat sich also die doppelte Arbeit für das jeweils halbe Ergebnis gemacht. Mit Blick auf andere Websites ist das Kopieren schlichtweg eine Straftat nach dem Urheberrecht. Darüber hinaus hat die Seite, die schon länger online ist, einen Vorteil gegenüber der kopierten, da diese neue Seite keinen Mehrwert gegenüber dem altbekannten Suchergebnis bietet.

Sprich: Finger weg von Duplicate Content. Es führt zwar nicht zur Abstrafung durch Google, wirkt sich aber trotzdem negativ aus.

07. Backlink ist Backlink ist Backlink!

Hauptsache Backlinks – eine weitere Parole aus der Welt der SEO-Mythen. Denn Backlinks, also Verlinkungen von anderen Seiten auf die eigene, werden als absolute Pflicht gesehen. Dafür wird teilweise Geld an dubiose Dienstleister abgetreten, nur, um möglichst viele Links zu erhalten. Denn darum geht es doch, oder?

Falsch! Ab in die Mülltonne zu den anderen SEO-Mythen damit. Denn bei den Backlinks gilt, wie auch beim Content: Qualität ist wichtiger als Quantität. Ein Backlink von einem Fachmagazin ist bedeutend mehr wert als der von einer dubiosen Link-Sammelseite. Denn Google erkennt, wie hoch die Autorität der jeweiligen Quelle ist. Richten Sie also Ihre SEO-Strategie nicht bloß an einem Füllhorn aus Links aus – sondern schnappen Sie sich mit wertvollem Content ebenso wertvolle Backlinks!

08. SEO machen wir – und dann ist es fertig

SEO wird gerne als abgeschlossener Prozess betrachtet. Man recherchiert Keywords und Suchintentionen, optimiert die Website von der technischen Seite her und erstellt Content, der all dem gerecht wird. Dann ist alles fertig, die Website funktioniert und man hat Ruhe davon. Richtig? Leider nicht. Denn diese Vorstellung vom abgeschlossenen SEO gehört definitiv zu den SEO-Mythen.

SEO ist ein Prozess. Diese Tatsache ergibt sich beim genauen Betrachten aus drei Faktoren:

  1. Google entwickelt seine Suchmaschine stetig weiter. Deshalb ändern sich auch die Prioritäten bei den Rankingfaktoren. Es kommen neue dazu, andere werden dafür unwichtig und verkommen zu SEO-Mythen.
  2. Die Konkurrenz schläft nicht und verbessert die eigenen Websites. Eine Seite, die gerade in den Top 10 rankt, kann in einigen Monaten schon wieder vergessen sein. Sie müssen Ihre Inhalte also weiter im Blick behalten und ggfs. erweitern.
  3. Die Suchenden sind eine große Variable. Denn das Suchverhalten und die Nutzung von Suchmaschinen verändert sich. Es gibt neue Funktionen und die Suchenden lernen in ihrem Verhalten dazu. Dazu ändern sich die Bedürfnisse, was Suchende von Websites erwarten (Stichwort: Mobile First!).

Dementsprechend gilt: SEO ist niemals abgeschlossen. Es ist nötig, alle Maßnahmen permanent zu überwachen, zu evaluieren und zu optimieren. Nur so ist es möglich, sich dauerhaft in diesem Feld zu behaupten.

09. SEO macht man nebenbei

Keywords? Braucht doch keiner! Den Content? Schreiben PraktikantInnen! Monitoring? Bitte was? Fertig ist die Content-Marketing- und SEO-Strategie – und ein weiterer Fall für die SEO-Mythen. Denn oftmals wird SEO als etwas betrachtet, das TexterInnen oder Marketing-ManagerInnen mal so eben nebenbei machen. Das ist ein fataler Trugschluss!

Um im SEO-Bereich wirklich erfolgreich zu sein, braucht es echte Expertinnen und Experten. Schon SEO für ein mittelständisches Unternehmen richtig zu verwalten, ist ein Vollzeitjob. Wenn dann noch der Content erstellt, Kampagnen gestartet und SEA umgesetzt werden soll, braucht es schon ein ganzes Marketing-Team.

Bitte nicht falsch verstehen: Es ist auch im Kleinen möglich, sinnvolle SEO-Maßnahmen umzusetzen. Sie sollten das Thema einfach nicht auf die leichte Schulter nehmen und einer verantwortlichen Person genügend Raum geben, um strategisch zielführend agieren zu können. Nur so wird SEO ein langfristiger Erfolg!

Fazit: 9 SEO-Mythen und wie es wirklich ist

Leuchtbuchstaben formen das Wort MYTH vor einer Backsteinwand.
  1. Die Keyword-Dichte ist wichtig – Nein, es geht um Suchintention und Mehrwert!
  2. Meta-Keywords spielen eine Rolle – Nein, sie werden von Google nicht ausgelesen!
  3. Google erkennt keine versteckten Elemente – Nein, Google liest auch versteckte Elemente aus, sofern die Inhalte nicht erst durch die Aktion geladen werden.
  4. Nur lange Texte ranken – Nein, Texte sollten immer nur so lang wie nötig und so kurz wie möglich sein!
  5. Es geht nur um Keywords – Nein, es geht um Suchintention und Mehrwert! (immer noch)
  6. Duplicate Content wird abgestraft – Nein, aber er schadet durch Keyword-Kannibalismus und ist ggfs. ein Urheberrechtsverstoß.
  7. Hauptsache viele Backlinks – Nein, bei Backlinks gilt Qualität über Quantität!
  8. SEO ist irgendwann fertig – Nein, SEO ist ein ständiger Prozess!
  9. SEO macht man nebenbei – Nein, es ist ein Vollzeitjob, der für langfristigen Erfolg viel Hingabe verlangt.

Über diese 9 SEO-Mythen hinaus gibt es sicherlich noch weitere Halbwahrheiten und Fehlinformationen. Oftmals handelt es sich dabei um Sachverhalte, die in der Vergangenheit einmal richtig waren – nun aber zu den SEO-Mythen gehören. Auch dieser Text erhebt deshalb keinen Anspruch auf unumstößliche Gültigkeit für alle Zeiten. Schließlich kann, was heute noch als richtig gilt, in ein paar Jahren schon keine Rolle mehr spielen.

Wenn Sie also SEO als aktive Maßnahme betreiben wollen, sollten Sie diese 9 SEO-Mythen stets im Blick – und darüber hinaus ein Auge auf Neuerungen und Veränderungen haben. Denn so wie sich SEO selbst verändert, so müssen sich auch Expertinnen und Experten daran anpassen. Wir wünschen Ihnen dabei viel Erfolg!

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