In der Welt von SEO (Suchmaschinenoptimierung) gibt es unzählige Aspekte, die Sie berücksichtigen müssen. Neben technischen Voraussetzungen spielen auch Keywords immer noch eine große Rolle.
Diese gibt es in unterschiedlichen Formen, z. B. Long-Term-Keywords oder Short-Term-Keywords. Ein Thema, das in diesem Zusammenhang immer wieder heiß diskutiert wird, sind die sogenannten LSI-Keywords.
Doch was bedeutet LSI überhaupt? Wie funktionierten LSI-Keywords und ist der damit verbundene Ansatz heutzutage überhaupt noch sinnvoll? Wir geben Ihnen die Antworten!
LSI-Keywords: eine einfache Definition
LSI steht für „Latent Semantic Indexing“. Der Begriff stammt aus der Mathematik und ist eigentlich eine Methode zur Indexierung statischer Datenbanken. Dabei geht es darum, in einer großen Datenmenge bestimmte Hauptkomponenten innerhalb der Dokumente zu identifizieren.
Grundlegend geht es darum, Texte zu finden, die eine möglichst hohe Relevanz für das Hauptwort haben, auch wenn dieses darin nicht zwangsweise vorkommt. Das System arbeitet also über semantische Zusammenhänge zwischen Begriffen.
Was so ein mathematisches Prinzip mit SEO zu tun hat? Aus dem LSI wurde eine Strategie zur Erstellung für Content abgeleitet, in dem es darum geht, möglichst artverwandte Keywords, sogenannte LSI-Keywords, zum Hauptkeyword zu recherchieren und diese im Text unterzubringen.
Schauen wir uns dazu einfach mal das Beispiel „Husten“ an:
Folgt man dem LSI-Ansatz, dann sollte mein Text über „Husten“ auf jeden Fall die Begrifflichkeiten Reizhusten, Keuch Husten, Schleimlöser, Erkältungssymptome, Hausmittel gegen Husten u. v. m. enthalten.
Von dieser umfassenden semantischen Abdeckung wird eine möglichst hohe Einstufung hinsichtlich der inhaltlichen Relevanz durch Google erwartet. Der Gedanke ist also: je mehr semantisch verknüpfte Begriffe, desto besser ist der Text und desto höher fällt das Ranking aus.
Das Problem mit LSI-Keywords: ein Fehlverständnis von SEO
Das Abarbeiten und feste Integrieren von LSI-Keywords suggeriert, man könne einfach bestimmte Begriffe einbauen und dadurch gute Rankings abgreifen. Als wäre es eine Methode, gezielt bestimmte Keywords in einen Text einzubauen.
Von diesen Zeiten sind wir im SEO allerdings meilenweit entfernt. Die Dichte bestimmter Keywords und das Setzen von Reizwörtern spielt nur noch an einigen wenigen Stellen (Metadaten, Headlines …) eine Rolle.
Vielmehr sieht Google Inhalte dann als gut an, wenn sie zur Suchintention der Zielgruppe passen. Google möchte nämlich seinen Nutzerinnen und Nutzern die bestmöglichen Ergebnisse zur jeweiligen Suchanfrage bieten.
Dabei greift die Suchmaschine auch auf semantische Analysen zurück. Allerdings nicht wie bei einer Checkliste, welche die Nennung bestimmter Schlüsselbegriffe belohnt. Vielmehr kann Google so Verknüpfungen herstellen und Inhalte als relevant einstufen, wenn das eigentliche Keyword gar nicht genannt wird.
Es kommt häufig vor, dass thematisch gut aufgestellte Seiten zu Suchbegriffen ranken, die auf der Seite gar nicht oder nur extrem selten bzw. abgewandelt genutzt werden. Denn nur, weil ein bestimmter Begriff nicht vorkommt, heißt das nicht, dass der Inhalt nichts damit zu tun hat.
Darüber hinaus gibt es keinerlei Bestätigung, dass Google überhaupt nach einem LSI-Prinzip arbeitet. Entsprechend klar müssen wir sagen, dass die Abgrenzung von LSI-Keywords als Maßnahme zur Content-Erstellung eigentlich nicht sinnvoll ist.
Dass die bloße Integration von Keywords der falsche Ansatz ist, zeigt auch alleine die Suchintention. Denn nur, weil Begriffe semantisch zusammenhängen, heißt das nicht, dass sie auch zur selben Suchintention passen.
Ein Beispiel dazu: Das Hauptkeyword „Wandern“ steht in semantischer Beziehung zum Thema „Wanderbekleidung“. Daran hängen letztlich auch die Themen „Wanderbekleidung kaufen“ und „Wanderschuhe kaufen“.
Während die ersten beiden Begriffe aber womöglich ein Wissens-Bedürfnis (Informationen über Vorbereitungen fürs Wandern) oder mit einem bestimmten Ort (Plan einer konkreten Wanderung) verbunden sind, handelt es sich bei den letzten beiden klar um Aktionen, in diesem Fall einen Kauf.
Wenn ich nun all diese LSI-Keywords auf einer Seite bündeln würde, hätte das zur Folge, dass ich Content erstelle, der nicht funktionieren kann. Denn ein Teil der Zielgruppe wird einen Shop erwarten und der andere Teil womöglich einen Ratgeber.
Egal wie: Ein Teil der Zielgruppe wird enttäuscht von der Seite abspringen und somit Google das Negativsignal senden, dass der Inhalt nicht passt. Die Rankings fallen und der Text verliert gegen die passenderen Inhalte der Konkurrenz.
Was LSI-Keywords für Ihren Content leisten können
Unser Fazit, LSI-Keywords nicht als losgelöste Kategorie zu betrachten, mag nach einem harten Urteil klingen. Dennoch ist der Ansatz, nach artverwandten Keywords zu recherchieren, nicht sinnlos. Vielmehr ist er sogar zwingend nötig, allerdings in anderer Weise als es die Arbeit nach LSI-Keywords suggeriert.
Jeder gute SEO hält beim Erstellen einer Keyword-Analyse nach artverwandten Begrifflichkeiten Ausschau. Dies geschieht jedoch nicht mit der Absicht, möglichst viele Keywords unterzubringen. Vielmehr geht es darum, ein Thema zu durchdringen und zu verstehen, welche Subthemen und Bedürfnisse der Zielgruppe damit einhergehen.
Das Ziel von SEO-Content ist es, möglichst holistische Inhalte zu einem Thema zu bieten, die alle relevanten Punkte beleuchten und somit eine vollumfängliche Information zum Thema bereitstellen. Dadurch wird gewährleistet, dass die Zielgruppe auf jeden Fall die passende Information findet.
Gehen wir für besseres Verständnis noch einmal zurück zu unserem Beispiel „Husten“. Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Hersteller für Hustensäfte und möchten in Ihrem Ratgeber ausführlich über den Husten informieren.
Der logische Menschenverstand gebietet es, dass Sie z. B. unterschiedliche Formen von Husten (Reizhusten, Keuchhusten, trockener Husten …) ebenso beleuchten wie verschiedene Behandlungsmethoden (Schleimlöser, Hausmittel, Hustensaft …). Auch werden Sie nicht drum herumkommen, Husten in den Kontext von Erkältungskrankheiten zu stellen.
Das bedeutet: Wenn Sie den Anspruch verfolgen, allumfassend zu informieren, werden Sie die LSI-Keywords sowieso in irgendeiner Form integrieren. Schließlich hängen sie ja mit dem Hauptkeyword zusammen.
Die Integration erfolgt in diesem Falle aber nicht deshalb, weil Sie unbedingt bestimmte Schlüsselwörter verwenden wollen. Vielmehr erfolgt sie natürlich daraus, dass Sie einen möglichst vollumfänglichen Inhalt bereitstellen wollen.
Die Verwendung artverwandter Keywords ist also nicht schlecht oder verkehrt. Sie werden gar nicht anders können als viele davon zu nutzen. Content zu erstellen, ausgehend von dem Ziel, bestimmte Schlüsselwörter zu verwenden, ist allerdings ein grundsätzlich falscher Ansatz, der am Begriff LSI-Keywords haftet und einfach ein falsches Verständnis von SEO reproduziert.
So finden Sie LSI-Keywords: Tools zur Recherche
Das Thema LSI hat sich so stark im SEO-Kontext verankert, dass es inzwischen sogar LSI-Keyword-Generator-Tools wie LSI Graph gibt. Ob Sie diese nutzen wollen, liegt bei Ihnen. Im Endeffekt machen sie nichts anders als jedes Keyword-Tool: Sie liefern eine Liste mit Keywords und verwandten Keywords.
Die genaue Beurteilung und der Umgang damit, obliegt immer der Person, die damit arbeitet. Sie benötigen also kein spezielles LSI-Tool, sondern können weiter mit bekannten Keyword-Tools arbeiten wie z. B.:
- Keyword-Planner
- Sistrix Keyword Tool
- Hypersuggest
- Seobility
- Google Suggest
- …
Denken Sie aber immer daran: Bei der Arbeit mit solchen Keyword-Listen geht es nicht darum, möglichst viele davon in einen Text zu komprimieren. Vielmehr müssen Sie verstehen, welche Suchintention dahintersteckt und wie Sie der Zielgruppe das bestmögliche Angebot machen können.
Was Sie aus dem Begriff LSI-Keywords für SEO lernen können
Die Problematik mit dem Ansatz, der am Begriff LSI-Keywords hängt, verdeutlicht sehr gut, was SEO heutzutage eigentlich ausmacht. Es geht nicht darum, eine quantitative Menge an Keywords zu einem Text zu formen.
Vielmehr geht es darum, zu verstehen, was die Zielgruppe für ein Bedürfnis durch die Nutzung eines Keywords ausdrückt und wie wir diesem Bedürfnis mit unseren Inhalten bestmöglich entsprechen können.
Das geht vor allem, indem Ihre Inhalte umfänglich informieren und gleichzeitig angenehm zu konsumieren sind.
Jedes Prinzip, das in irgendeiner Form eine mathematische Gleichung anwendet, um die Häufigkeit von Begriffen zu bestimmen, hat am Ende seine Grenzen und darf nicht undifferenziert als Grundlage für Website-Content genutzt werden.
Klar können solche Prinzipien hilfreich sein, um Unterthemen zu identifizieren und das eigene Vokabular an das der Zielgruppe anzupassen. Es sollte aber niemals zum Selbstzweck werden, bestimmte Schlagwörter in einer bestimmten Häufigkeit einzubauen.
Insofern ist der Ansatz der LSI-Keywords sinnvoll für SEO, weil dadurch ein Einblick in Subthemen sowie ein Verständnis dafür geschaffen wird, was SEO nicht sein sollte.
Eigentlich ist es aber nicht nötig, dieses Prinzip als eigenständigen Begriff aufrecht zu erhalten. Denn artverwandte Keywords gehören zur Routine jedes erfahrenen SEOs. Entsprechend ist es nicht notwendig, dem Thema LSI-Keywords noch einmal gesonderte Beachtung zu schenken.
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