Eine junge Microinfluencerin bemalt einen Hocker vor einer Kamera.

Microinfluencer & Nanoinfluencer: kleine Kanäle, große Möglichkeiten

Lesedauer 5 Minuten

Wer das Wort Influencer hört, denkt oft an die durchgestylten Kanäle mit Millionen Followern. Doch das muss nicht sein. Denn abseits dieser reichweitenstarken Persönlichkeiten gibt es eine Vielzahl an Meinungskanälen, mit denen sich eine Kooperation für Unternehmen lohnt: die sogenannten Nanoinfluencer und Microinfluencer.

Wir erklären Ihnen, warum es bei Influencern nicht bloß auf die Anzahl der Follower ankommt – und geben Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie eine erfolgreiche Kampagne mit Nano- und Microinfluencern umsetzen.

Was sind Nanoinfluencer und Microinfluencer?

Grundsätzlich werden die verschiedenen Typen im Influencer Marketing anhand ihrer Followerzahl klassifiziert. Dabei gilt folgende Einteilung:

  • Megainfluencer: >100.000 Follower
  • Macroinfluencer: 50.000–100.000 Follower
  • Microinfluencer: 10.000–50.000 Follower
  • Nanoinfluencer: 1.000–10.000 Follower

Diese Einteilung ist so natürlich nicht in Stein gemeißelt und kann sich je nach Quelle etwas unterscheiden. Wir haben uns hier aber auf die groben Zahlen gestützt, die bei den meisten anderen Beiträgen angegeben werden.

Micro- und Nanoinfluencer zeichnen sich grundsätzlich also in der Definition dadurch aus, dass es Kanäle mit weniger Followern sind. In Deutschland machen solche kleineren Kanäle fast 3/4 der Influencer aus.

Heißt: Wer die Arbeit mit kleinen Influencern ausschließt, schrumpft die eigenen Möglichkeiten immens – und übersieht vor allem, welche großen Vorteile sich aus der Arbeit mit kleineren Kanälen ergeben.

Vorteile von kleinen Influencern

Eine Nanoinfluencerin macht ein Selfie mit einem Schuh in der Hand.

Wer sich nicht so gut mit Social Media auskennt, schaut gerne bloß auf die Followerzahlen und die damit verbundene Reichweite. Wenn man nur daran den Erfolg einer Kampagne ausmacht, dann sind Microinfluencer natürlich die falsche Wahl.

Wenn Sie allerdings genau hinschauen, erkennen Sie, welche immensen Vorteile die kleineren Kanäle Ihnen bieten:

  1. Expertenstatus: Kleinere Kanäle sind thematisch oft spezialisiert. Sie besetzen bestimmte Nischen und genießen ein hohes Ansehen in der Branche. Dieser Status färbt durch die Zusammenarbeit auf Ihr Unternehmen ab. Gleichzeitig wägen solche Kanäle oft stärker ab, mit wem sie wirklich eine Kooperation eingehen – und streben dann aber auch langfristige Partnerschaften an.
  2. Zielgruppennähe: Kleinere Influencer sind deutlich näher an den Menschen dran. Sie haben mehr Möglichkeiten, um aktiv auf die Follower einzugehen, als es die großen Kanäle haben. Das hinterlässt positiven Eindruck bei der Zielgruppe.
  3. Authentizität: Glaubwürdigkeit ist die höchste Währung im Influencer Marketing. Microinfluencer sind oftmals semi-professionell und wirken dadurch insgesamt authentischer auf die Zielgruppe. Eben nicht wie durchgeplante Medienprofis, sondern wie sympathische und von ihrem Thema begeisterte Menschen.
  4. Engagement: Laut Benchmark Report lag die Engagementrate bei kleineren Kanälen gute 60 % über der von großen Influencern. Das heißt: Mit kleineren Kanälen interagieren die Menschen deutlich mehr. Und das ist zumeist viel wertvoller als eine hohe Reichweite.
  5. Kostenstruktur: Die Arbeit mit Nanoinfluencern ist deutlich günstiger als eine Kooperation mit großen Influencern. Da die Preise bei mehr Followern oft übermäßig steigen, ist das ROI-Potenzial bei der Zusammenarbeit mit kleinen Kanälen deutlich höher.

Es gibt also fünf gute Gründe, warum Sie sich mit Micro- und Nanoinfluencern beschäftigen sollten.

Herausforderung der Arbeit mit Nano- und Microinfluencern

Natürlich gibt es auch bestimmte Schwierigkeiten und Herausforderungen in der Zusammenarbeit. Das beginnt schon bei der Recherche. Die großen Kanäle sind oftmals bekannt, Nanoinfluencer in der passenden Nische zu finden, kann aber schon einmal sehr zeitraubend sein.

Ist die Recherche erfolgreich geschafft, warten in der Zusammenarbeit selbst die nächsten Hürden. Viele dieser kleineren Kanäle sind nicht so professionalisiert wie die großen Kanäle, bei denen es z. B. oft feste Medienpakete zur Buchung gibt.

Das bedeutet: Sie müssen alles einzeln aushandeln und dabei ggf. selbst mehr Initiative zeigen. Selbiges gilt auch für das Briefing. Denn während Megainfluencer oft echte Medienprofis sind, kann bei kleineren Kanälen etwas mehr Vorarbeit nötig sein.

Diese Herausforderungen lassen sich aber natürlich nicht pauschalisieren. Es gibt viele Nanoinfluencer, die hochprofessionell agieren und einfach weniger Follower haben, weil ihre Nische nicht mehr hergibt. Andersherum gibt es auch Megainfluencer, mit denen die Kooperation total chaotisch abläuft.

3 Tipps für die Arbeit mit Micro- und Nanoinfluencern

Eine Microinfluencerin filmt ein Kochvideo in ihrer Küche.

01. Viel Zeit in die Recherche investieren

Insbesondere in den kleinen Bereichen legen Influencer oft viel Wert auf ein klares Profil. Während große Influencer häufigfür jede größere Marke werben, zählt in einer Nische, dass das Produkt wirklich optimal reinpasst.

Das macht die Recherche umso zeitaufwändiger. Diese Zeit müssen Sie sich aber nehmen, wenn Sie passende Kanäle identifizieren möchten. Klicken Sie sich also durch die entsprechenden Hashtags, durchwühlen Sie die Plattformen und schauen Sie sich die Kanäle genauer an.

Denn wenn Sie vorab schon selbst genau aussieben, sparen Sie nachher bei den konkreten Kooperationsgesprächen Zeit, weil Sie gut vorbereitet sind.

02. Klares Briefing mit Erfolgsparametern

Ein gutes Briefing ist für das Influencer Marketing unerlässlich, insbesondere bei kleineren Kanälen. Jedes Briefing sollte generell fünf Elemente umfassen: Anzahl und Art der Posts, kreativer Spielraum bei der Erstellung, Eckdaten und Parameter der Kooperation, Festlegung der Konditionen und juristische Details.

Ein Briefing umfasst also den genauen Gegenstand der Kooperation und legt auch Erfolgsparameter fest. Denn es gibt viele Kennzahlen, an denen eine Kampagne gemessen werden kann: Likes, Reichweite, Kommentare, Shares, Views, Linkklicks … Nur, wenn Sie vorher das Ziel und die Art des Reportings definieren, können Sie den Erfolg angemessen überwachen.

Das bedeutet: Sie müssen sich vorab Zeit nehmen, um ein klares Briefing zu erarbeiten. Denn nur, wenn Sie genau sagen, was Sie erwarten, werden Sie es auch bekommen. Ein ausführliches Briefing sorgt insbesondere auch für Vergleichbarkeit zwischen den verschiedenen Angeboten von Microinfluencern.

03. Kampagne evaluieren und langfristige Kooperation aufbauen

Die Kampagne ist gelaufen? Dann wird es nun Zeit für ein Fazit. Lassen Sie sich – wie im Briefing vereinbart – alle relevanten Kennzahlen zusammenstellen und überprüfen Sie, ob die Maßnahme erfolgreich war.

Sie sind mit den Ergebnissen zufrieden? Dann können Sie im Nachhinein Gespräche über eine langfristige Kooperation führen, die für beide Seiten von Vorteil sein kann.

Die Kennzahlen haben Sie nicht überzeugt? Das ist noch kein Grund, den Kontakt sofort wieder abzubrechen. Womöglich gibt es gute Gründe dafür, dass die Kampagne nicht wie gewünscht gelaufen ist. Machen Sie sich an die Fehlersuche und ziehen Sie erst dann ein Fazit für die Zusammenarbeit.

Fazit: Vieles spricht für Nano- und Microinfluencer

Insgesamt gibt es viele gute Gründe, um sich als Unternehmen mit Nano- und Microinfluencern zu beschäftigen. Generell spricht sogar viel dafür, die eigene Influencer-Strategie vor allem auf solche kleinen Kanäle aufzubauen.

Allerdings ist das natürlich abhängig von den eigenen Zielen. Doch sobald maximale Reichweite nicht der wichtigste Parameter ist, lohnt sich die Zusammenarbeit mit kleinen Influencern auf jeden Fall.

Das gilt auch für kleinere und mittelständische Unternehmen. Denn aufgrund der geringeren Kosten sind solche Nanoinfluencer auch bei kleineren Budgets erschwinglich und sollten als Marketing-Maßnahme fest zum Werkzeugkasten gehören.

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