Ein Social-Media-Manager führt am Tablet einen Social-Media-Audit für einen Kunden durch.

Social-Media-Audit: In 7 Schritten zur umfänglichen Bestandsaufnahme

Lesedauer 7 Minuten

Social Media sind schnelllebig. Trends ändern sich, neue Kanäle gewinnen die Oberhand und die Zielgruppe zieht womöglich weiter. Deshalb ist es im Social-Media-Marketing besonders wichtig, regelmäßig zu überprüfen, ob sich die eigenen Präsenzen weiter in die richtige Richtung entwickeln.

Dabei hilft ein Social-Media-Audit. In dieser Analyse kommen Ihre Kanäle auf den Prüfstand und werden vollständig durchleuchtet. Als Ergebnis entsteht ein Maßnahmenkatalog, mit dem Sie Ihre Kanäle optimieren und weiterentwickeln können.

Aber so ein Audit, ist das nicht sehr aufwendig und kompliziert? In Sachen Social Media muss das nicht sein. Wir erklären Ihnen in 7 einfachen Schritten, wie Sie selbst einen Social-Media-Audit durchführen, der Ihnen dabei hilft, das Maximum aus Ihren Kanälen herauszuholen.

Was ist ein Social-Media-Audit?

Ein Social-Media-Audit ist eine tiefgreifende Analyse, bei der ein Gesamtbild Ihrer Social-Media-Präsenzen gewonnen wird. Ziel ist es dabei, einen Abgleich mit den gesetzten Zielen zu ermöglichen und letztlich Ansatzpunkte für Optimierungen zu finden.

Es geht also darum, die eigenen Aktivitäten rund um Kanäle, Content und weitere Kennzahlen zusammenzustellen. Im Rahmen eines Social-Media-Audits werden alle relevanten Kennzahlen durchleuchtet und hinterfragt. Somit schaffen Sie die Basis, um Ihre Social-Media-Kanäle bestmöglich weiterzuentwickeln.

Wann und wofür brauchen Sie einen Social-Media-Audit?

Grundsätzlich dient ein Social-Media-Audit dazu, Fehler und Probleme sichtbar zu machen, um diese anschließend mit gezielten Maßnahmen zu beseitigen. Es ist also eine Art Überprüfung der Strategie. Hat die geplante Ausrichtung funktioniert? Und wenn nein, an welchen Stellschrauben kann gedreht werden?

Letztlich hilft Ihnen ein Audit dabei, Ihre Social-Media-Strategie zu überprüfen und anzupassen, um so das Maximum aus Ihren Kanälen herauszuholen.

Einen perfekten Termin für ein solches Audit gibt es nicht. Denn dafür sind Unternehmen und deren Präsenzen sowie Vorgänge zu individuell. Es kann sinnvoll sein, jedes halbe Jahr eine Bestandsaufnahme zu machen. In anderen Unternehmen genügt ein Audit einmal im Jahr oder alle zwei Jahre.

Letztlich ist es abhängig von der jeweiligen Strategie. Generell sollte die permanente Überwachung der Kennzahlen in Form von Reportings im Social-Media-Marketing sowieso zum Tagesgeschäft gehören. Dadurch können Sie kleinere Maßnahmen bereits im laufenden Prozess umsetzen.

Eine großangelegte Überprüfung ermöglicht es Ihnen aber, sich einmal detailliert mit dem Gesamtbild auseinanderzusetzen. Entsprechend sollten Sie einen Social-Media-Audit regelmäßig fest einplanen. Auch dann, wenn es gut läuft. Denn Optimierungsmöglichkeiten finden sich eigentlich immer.

Social-Media-Audit in 7 einfachen Schritten durchführen

Ein Social-Media-Manager prüft die Performance des Contents am Smartphone im Zuge eines Audits.

01. Alle Social-Media-Kanäle protokollieren

Um Ihren Social-Media-Audit zu starten, müssen Sie erst einmal wissen, womit Sie es zu tun haben. Heißt: Sie müssen alle Kanäle dokumentieren, die Ihr Unternehmen hat.

Für gewöhnlich ist das schnell erledigt, weil Sie die Kanäle aus dem Tagesgeschäft kennen und aktiv nutzen. Doch gerade in Konzernen und großen Unternehmen gibt es immer wieder vergessene Kanäle, die Relikte aus vergangener Zeit sind und sich nicht mehr in den Akten finden.

Viele Unternehmen haben z. B. einen YouTube-Account, weil sie dort irgendwann mal ein Video für die eigene Webseite hochgeladen haben. Davon weiß aber niemand mehr und die Zugangsdaten und sämtliche Informationen dazu sind schon lange verloren. Das führt dann dazu, dass beim nächsten Video wieder ein neuer Kanal aufgemacht wird.

Heißt für Sie: Vertrauen Sie nicht bloß Ihren Aufzeichnungen und dem, was Sie für richtig halten. Besuchen Sie stattdessen alle gängigen sozialen Netzwerke und suchen Sie gezielt nach Ihrem Unternehmen. Womöglich entdecken Sie dabei eine Überraschung, die Sie festhalten können.

02. Die Grundeinrichtung der Kanäle prüfen

Viele Fehler passieren schon bei der Einrichtung der Kanäle. Dabei geht es nicht bloß um technische Aspekte wie dem korrekten Hinterlegen von Zahlungsdaten für die Umsetzung von Kampagnen. Vielmehr scheitert es an den einfach sichtbaren Dingen.

Überprüfen Sie im Zuge Ihres Social-Media-Audits, ob all Ihre Kanäle die relevanten Eckpfeiler der jeweiligen Netzwerke erfüllen. Dafür gehören für gewöhnlich:

  • Profilbild und Titelbild
  • Biografie bzw. Infotext
  • Verlinkung von Webseite und Datenschutz/Impressum
  • Hinterlegen von aktuellen Kontaktdaten

Das mag nun alles selbstverständlich klingen. Sie würden sich aber wundern, wenn Sie wüssten, wie viele Fehler in diesen Bereichen passieren. Das fängt bei verpixelten, veralteten oder unterschiedlichen Logos als Profilbild an und endet mit dem Fehlen rechtlich notwendiger Verlinkungen (Datenschutz/Impressum).

Achten Sie dabei auch darauf, auf die jeweiligen Spezifika der Netzwerke einzugehen. Während auf Facebook oder LinkedIn durchaus längere Infotexte normal sind, punkten auf Instagram solche, die knackig und mit Emojis strukturiert und Hashtags abgerundet sind.

Nutzen Sie den Social-Media-Audit also, um diese Basisarbeit zu kontrollieren und mögliche Problemstellungen zu identifizieren.

03. Relevante Kennzahlen der Accounts erheben

Im nächsten Schritt erheben Sie Basiszahlen zu Ihren Kanälen. Dieser Schritt dient dazu, den IST-Zustand Ihrer Accounts klar zu dokumentieren, um ihn später mit Zielsetzungen der Strategie abzugleichen. Wichtige Zahlen sind hierbei z. B.:

  • Aktuelle Followerzahl
  • Monatliche Reichweite
  • Monatliche Posts

In diesem Schritt geht es erst einmal um eine grobe Erfassung der gesamten Kanäle. Diese dient dann als Basis, um im nächsten Schritt tiefer in Ihre Inhalte einzutauchen.

04. Den Content analysieren und auswerten

Dieser Punkt ist der womöglich arbeitsintensivste des gesamten Social-Media-Audits. Denn hier geht es nun darum, Ihre Inhalte auf den Prüfstand zu stellen.

Das geschieht einerseits auf einer rein quantitative Ebene: Wie viele Posts haben Sie veröffentlicht? Wie hoch war die monatliche oder wöchentliche Frequenz? Welche Content-Reihen wurden wie oft gepostet?

Besonders intensiv wird andererseits die qualitative Ebene. Hierbei möchten Sie die Reaktionen Ihrer Zielgruppe auf Ihren Content erfassen. Es geht also darum, zu bewerten, wie Ihre Inhalte von der Zielgruppe angenommen wurden. Dies geschieht anhand von Kennzahlen wie Reichweite, Reaktionen (Likes), Shares und Kommentaren.

Diese Zahlen dokumentieren Sie z. B. in einer Excel-Tabelle für jeden einzelnen Post. Dabei achten Sie auf eine Trennung zwischen den verschiedenen Netzwerken und ordnen die Tabelle ebenfalls nach den jeweiligen Content-Reihen. Falls Sie auch spontane Posts abseits von Reihen veröffentlichen, können Sie dafür eine separate Kategorie anlegen.

Anschließend können Sie besonders erfolgreiche und besonders schwache Posts markieren. Darüber hinaus können Sie die Gesamtzahlen einer Content-Reihe dokumentieren und diese Summe durch die Anzahl der Posts teilen.

Dadurch erhalten Sie für jede Content-Reihe vergleichbare Durchschnittswerte. Sie wissen also, dass ein Post aus Content-Reihe A im Schnitt 23 Likes erhielt, vier Kommentare und sechs mal geteilt wurde. Ein Post aus Content-Reihe B bekam im Schnitt nur 5 Likes, keine Kommentare und wurde auch nicht geteilt.

05. IST-Zustand mit SOLL-Zustand der Strategie abgleichen

In Ihrer Social-Media-Strategie haben Sie sich Ziele gesetzt. Diese Ziele beschreiben gemeinsam einen SOLL-Zustand, den Sie mit Ihren Kanälen erreichen wollten.

Für gewöhnlich sind diese Ziele nicht konkret beziffert, sondern vage gehalten wie z. B. Reichweite ausbauen, Follower gewinnen oder Website-Aufrufe steigern.

Womöglich haben Sie sich aber auch quantitative Ziele gesetzt wie 1000 Follower gewinnen oder mindestens 30.000 Menschen mit Posts zu erreichen.

Diese Zielsetzungen aus der Strategie stellen Sie nun mit dem erhobenen IST-Zustand des Social-Media-Audits gegenüber. Ob Sie nun vage Ziele oder welche mit festen Kennzahlen definiert haben, spielt dabei keine Rolle.

Wichtig ist einfach, dass Sie jedem Ziel eine Kennzahl aus dem IST-Zustand zuordnen. An dieser Stelle überprüfen Sie nun also, ob Ihre Strategie aufgegangen ist und Sie Ihre Ziele erreichen konnten. Sie ziehen ein Fazit, das die Basis für alle weiteren Maßnahmenschafft.

06. Handlungsempfehlungen und Maßnahmen ableiten

Dieser Schritt Ihres Social-Media-Audits hängt stark davon ab, wie Ihr vorangegangenes Fazit ausgefallen ist. Auch wenn es unwahrscheinlich ist: Haben Sie all Ihre Ziele aus der Strategie erreicht? Dann haben Sie viel richtig gemacht und nur wenig Arbeit vor sich.

In diesem Fall genügt es, sich für den nächsten Zeitraum neue Ziele zu setzen und an Details zu feilen. Weicht der IST-Zustand aber stark vom SOLL-Zustand ab, müssen Sie jetzt eingreifen und das Ruder rumreißen.

Im Prinzip erstellen Sie nun aus den vorangegangenen Schritten konkrete Handlungsanweisungen wie z. B.:

  • Sie haben nicht genutzte oder doppelte Kanäle? Diese werden gelöscht bzw. zusammengeführt oder neu geplant.
  • Die Grundeinrichtung Ihrer Kanäle ist fehlerhaft? Dann wird diese vereinheitlicht und grundlegend überarbeitet.
  • Ihre Accounts haben sich nicht wie gewünscht entwickelt? Dann müssen Sie beim Content ansetzen.
  • Bestimmte Content-Reihen haben schwach performt? Dann streichen sie diese und planen Sie neue.
  • Bestimmte Content-Reihen haben sehr stark performt? Dann bauen Sie diese noch weiter aus.
  • Sie haben insgesamt Ihre Ziele deutlich verfehlt? Dann prüfen Sie, ob Sie womöglich unrealistische Vorstellungen hatten oder ob Sie genug dafür getan haben. Überarbeiten Sie Ihre Strategie ggf. grundlegend.

Sie sehen: Von kleineren Direktmaßnahmen bis hin zu grundlegenden Richtungsänderungen kann sich alles aus einem Social-Media-Audit ergeben. Wichtig ist einfach, dass Sie kritisch mit sich ins Gericht gehen, um es dann besser zu machen.

07. Umsetzung starten und evaluieren

Ordnen Sie die Maßnahmen anhand ihrer Priorität. Was wie wichtig ist, hängt davon ab, wie gravierend die Mängel sind, die auffallen. Sind Ihre Infotexte z. B. vollständig falsch und ohne sinnvolle Verlinkung, sollten Sie hier direkt ansetzen.

Arbeiten Sie die Prioritäten-Liste Stück für Stück ab. Sobald Sie fertig sind, beginnt der nächste Zyklus. Das bedeutet, dass Sie wieder regelmäßig evaluieren, wie Ihre Social-Media-Kanäle sich entwickeln. Diese Evaluation sollte monatlich, mindestens aber dreivierteljährlich stattfinden. So können Sie kleinere Nachjustierungen im laufenden Tagesgeschäft durchführen.

Den nächsten großen Social-Media-Audit setzen Sie dann für einen späteren Zeitpunkt an, wenn die neuen Maßnahmen Zeit hatten, um sich wirklich zu entfalten. Auf diesem Weg arbeiten Sie zielorientiert daran, Ihre Social-Media-Kanäle immer weiter zu optimieren, um Jahr für Jahr den gesetzten SOLL-Zustand zu erreichen.

08. Zusatzschritt: externe Experten hinzuziehen

Moment mal, waren es nicht zur 7 Schritte? Genau, das hier ist ein Zusatzschritt, der nicht immer notwendig ist. Deshalb haben wir ihn versteckt, wie Hidden Tracks auf LPs. Falls sich daran noch jemand erinnert.

Manchmal fällt es schwer, mit der eigenen Arbeit angemessen kritisch umzugehen. In anderen Fällen haben mehrmalige Audits nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Vielleicht fehlt auch schlicht die Zeit, um neben dem Tagesgeschäft eine ausgiebige Analyse durchzuführen.

In diesen Fällen kann ein externer Blick helfen. Denn eine externe Person ist nicht betriebsblind und entsprechend vollkommen unvorbelastet. Dadurch ist sichergestellt, dass alle möglichen Mängel vollumfänglich aufgedeckt werden und ein wirklicher Wandel stattfinden kann.

Viele Agenturen bieten Social-Media-Audits als Leistung an und unterstützen ggf. auch bei der Umsetzung der erarbeiteten Handlungsempfehlung. Hierbei ist es nur wichtig, darauf zu achten, eine seriöse Agentur als Partner zu gewinnen, die wirklich in Ihrem besten Interesse handelt und nicht bloß Verkaufsabsichten hegt.

Fazit: Die 7 Schritte eines Social-Media-Audits

  1. Alle Social-Media-Kanäle protokollieren
  2. Die Grundeinrichtung der Kanäle prüfen
  3. Relevante Kennzahlen der Accounts prüfen
  4. Den Content analysieren und auswerten
  5. IST-Zustand mit SOLL-Zustand abgleichen
  6. Handlungsempfehlungen ableiten
  7. Umsetzung starten und evaluieren

forty-four führt Ihren Social-Media-Audit durch

Als Full-Service Digitalagentur begleiten wir unsere Kundschaft aus dem Mittelstand in der gesamten Welt des Online-Marketings. Wir kennen die sozialen Netzwerke aus der täglichen Praxis und sind stets auf der Höhe der Zeit. Zum Start einer möglichen Zusammenarbeit führen wir gerne Ihren Social-Media-Audit durch. Dabei durchleuchten wir Ihre Kanäle, prüfen sie auf Herz und Nieren und leiten eine maßgeschneiderte Handlungsempfehlung ab. Anschließend können Sie frei entscheiden, ob Sie diese selbst umsetzen oder den Weg gemeinsam mit uns gehen möchten. Melden Sie sich einfach bei uns für ein unverbindliches Erstgespräch!