Ein älterer Handwerker nutzt sein Smartphone, um erklärenden Content für Social Media zu erstellen.

Social Media für KMU: mit Persönlichkeit zum Erfolg

Lesedauer 8 Minuten

Die großen Geschichten, die wir als Kinder vorgelesen bekommen oder als Erwachsene im Kino sehen, haben oft etwas gemeinsam: Häufig ist es eine einzige Sache, ein Gegenstand oder eine Person, die letztlich das Happy End herbeiführt. Das eine Schwert aus dem Stein macht Artus zum König, der eine Kuss erweckt Dornröschen aus dem Schlaf und von den vielen Außerwählten wie Harry Potter, Luke Skywalker oder Neo wollen wir gar nicht erst anfangen.

Diesem Prinzip folgend haben wir uns einmal Gedanken gemacht. Über den EINEN Tipp, der Social Media für kleine und mittelständische Unternehmen wirklich verbessert. Keine ewig lange Liste, kein Katalog an Maßnahmen oder Tools. Nur ein einziger, sinnvoller Tipp, der sich in der Praxis auch wirklich umsetzen lässt und nachhaltig Erfolg verspricht. Was dabei herausgekommen ist? Steigen wir ins Thema ein …

Vor diesen Herausforderungen stehen KMU auf Social Media

Große Unternehmen haben auf Social Media oftmals leichtes Spiel. Einerseits profitieren sie von einer bekannten und beliebten Marke, die Menschen anzieht. Andererseits haben sie das entsprechende Budget, um in kreatives Personal, hochwertige Produktion und gekaufte Reichweite durch Sponsored Posts zu investieren.

Das Resultat: Diese Unternehmen erreichen viele Menschen und erzielen somit das entsprechende Engagement in Sachen Likes, Shares und Kommentaren. Von solchen Ergebnissen können kleine und mittelständische Unternehmen oft nur träumen.

Denn viele KMU sind schlichtweg unbekannt. Sie arbeiten womöglich nur in einem regional begrenzten Raum oder bedienen eine B2B-Nische, mit der Menschen in ihrem Alltag gar keinen Kontakt haben. Entsprechend schwierig ist es, Menschen für diese Produkte, Unternehmen und Leistungen zu begeistern.

Dazu kommt, das oft auch das nötige Know-how fehlt, um hochwertigen Content zu liefern. Manche Unternehmen glauben sogar, gar keine passenden Inhalte bieten zu können. Zu häufig wird dann die jeweilige Eigenlogik von Social-Media-Kanälen ignoriert und der Feed munter mit Werbebotschaften gefüllt, wie man es eben von Mailings, Briefsendungen oder der Website kennt.

Das Problem dabei: Niemand möchte auf Social Media mit werblichem Content konfrontiert werden. Viele Menschen greifen zu Social Media, um sich ein wenig abzulenken oder unterhalten zu lassen. Womöglich suchen wir auch nach bestimmten Informationen. Aber Werbebotschaften von Unternehmen stören da nur.

Also müssen andere Wege her – und hier setzt unser Tipp für kleine und mittelständische Unternehmen an!

Der #1 Tipp für KMU: Sein Sie auf Social Media persönlich!

Die junge Besitzerin eines kleinen Blumenladens erstellt per Smartphone persönlichen Content für ihre Social-Media-Kanäle.
Persönlich aus Social Media kommunizieren: Zeigen Sie den Mensch hinter dem Unternehmen.

Bei Social Media geht es im hohen Maße um Identifikation. Wir folgen Marken, weil wir uns ihnen zugehörig fühlen und sie als Teil unseres Lifestyles begreifen. Eine solche Zugehörigkeit zur Marke ist für gewöhnlich jedoch großen und global agierenden Unternehmen vorbehalten. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, ebenfalls Identifikationsfläche zu schaffen. Eine, die globale Unternehmen oft gar nicht nutzen können.

Eine solche Identifikation gelingt Ihnen als KMU, indem Sie sich möglichst nahbar und persönlich geben. Statt eines Unternehmens geben Sie den Menschen auf Social Media so die Möglichkeit, sich mit den Personen dahinter und deren Arbeit zu identifizieren. Denn als kleineres Unternehmen sind Sie für Ihre Kundschaft sowieso greifbarer als es ein großer Konzern je sein könnte.

Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie in Zukunft Ihren gesamten Tagesablauf via Instagram-Story posten müssen. Dennoch ist Persönlichkeit – und damit verbunden auch Authentizität die Trumpfkarte für die Social-Media-Auftritte von KMU.

Warum ist es so wichtig, persönlich zu sein?

Es gibt verschiedene Gründe, aus denen heraus es sich lohnt, den eigenen Social-Media-Kanal persönlicher aufzubauen:

  1. Der gute alte Voyeurismus: Wir Menschen sind neugierige Wesen. Auch wenn wir es niemals zugeben würden: Es interessiert uns, wie andere Menschen leben und was sie so in ihrem Alltag tun. Entsprechend groß ist auch das Interesse daran, hinter die Kulissen eines Unternehmens zu blicken – sofern es sich um realistische Eindrücke handelt. Insbesondere, wenn deren Arbeitsgebiet stark von unserem eigenen abweicht.
  2. Dem Unternehmen ein Gesicht geben: Wenn Sie persönlicher werden, kommen Sie nicht drum herum, Menschen zu zeigen. Die Menschen hinter dem Unternehmen. Das bietet großes Potenzial für die Identifikation, denn wir bauen eher eine Verbindung zu anderen Menschen als zu einer Marke auf. Geben Sie also Ihrem Unternehmen ein oder mehrere Gesichter.
  3. Sympathie und positive Verbindung schaffen: Die Beziehung von Mensch zu Mensch ist (in den allermeisten Fällen) deutlich stärker als die von Mensch zu Unternehmen, Produkt oder Dienstleistung. Schließlich fällt es uns leichter, uns in die Perspektive anderer Menschen hineinzuversetzen und somit Empathie und Sympathie zu empfinden. Das sind besonders wertvolle Währungen auf Social Media.

All diese positiven Effekte können Sie für sich und Ihr Unternehmen nutzen. Wie das genau funktioniert? Erklären wir Ihnen im Folgenden …

5 Ansätze für mehr Persönlichkeit auf Social Media

Ein junger Bauarbeiter postet während seiner Mittagspause ein Foto auf den Social-Media-Kanälen seines KMUs.
Mal schnell in der Mittagspause ein Baustellenfoto posten: So einfach kann persönliche Kommunikation sein.

01. Mutig sein und einfach machen

Das oberste Gebot von Social Media ist: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Zu viele KMU schrecken vor Social Media als Plattform zurück, weil sie sich nicht genug damit auskennen. Sie haben Angst davor, Fehler zu machen oder in ein Fettnäpfchen zu treten.

Wir wollen Ihnen ein Geheimnis verraten: Auch die großen Unternehmen und Big Player haben nur selten Personen in ihren Kreisen, die Social Media studiert haben. Was vor allem daran liegt, dass sich die Social-Media-Studiengänge gerade in Deutschland an einer Hand abzählen lassen.

Vieles ist ausprobieren, Trial-and-Error. Natürlich kann man sich mit entsprechender Fachliteratur vorbereiten und sollte ggfs. die Beratung einer Agentur in Anspruch nehmen. Am Ende werden Sie aber nicht drum herum kommen sich einfach ein Herz zu fassen und es auszuprobieren! Denn das ist der erste Schritt zur persönlichen und authentischen Kommunikation.

02. Den Perfektionismus vergessen

Als kleines oder mittelständisches Unternehmen sind Sie für gewöhnlich keine Medienprofis. Sie haben oftmals kein mehrköpfiges Kreativteam mit modernstem Equipment im Rücken, das Ihnen piekfeinen Content produziert. Und wissen Sie was? Das ist völlig okay.

Denn alles, was Sie für die Produktion von gutem und persönlichem Content benötigen, tragen Sie sowieso tagtäglich in der Hosentasche: Ihr Smartphone. Denn für Fotos oder Videos auf Social Media genügt die Qualität der meisten halbwegs aktuellen Modelle (der letzten 5 Jahre) problemlos. Wenn Sie sich dann noch ein wenig mit Instagram-Filtern oder kostenfreien Bildbearbeitungsapps wie Snapseed auseinandersetzen, werden Sie problemlos eine ausreichende Qualität erreichen.

Aber darum geht es auch gar nicht. Auf dem Spielfeld Social Media sind Sie liebenswerte Amateure und das darf man den Inhalten gerne auch anmerken. Es ist nicht schlimm, wenn die Hand beim Filmen ein wenig wackelt oder das Foto nicht perfekt nach allen Regeln der Fotografie geschossen wurde.

Wenn Sie Persönlichkeit als Kern Ihrer Social-Media-Kommunikation begreifen, gehört das Unperfekte automatisch dazu. Denn in dem Moment, in dem alles zu glattgebügelt wirkt, lässt auch der Charme des Persönlichen nach und den Nutzerinnen und Nutzern wird stärker klar, dass es sich hier ja doch um ein Unternehmen handelt.

Also trauen Sie sich zu, den Perfektionismus außen vor zu lassen!

03. Authentische Einblicke ins Unternehmen geben

Der Arbeitsalltag von vielen KMU birgt unzählige Möglichkeiten für spannenden Content. Wer ein produzierendes oder handwerkliches Gewerbe betreibt, hat einen gefühlt niemals endenden Fundus an Inhalten für Social Media. Denn Baustellen, kleine Ladengeschäfte oder Fertigungsprozesse sind spannende Themen.

Nehmen Sie die Community also mit auf die Baustelle und präsentieren Sie Ihr aktuelles Projekt. Zeigen Sie, wie Sie als Handwerksbetrieb Sanitärelemente effizient und sinnvoll installieren. Geben Sie auf Social Media einen echten Einblick in die Traubenlese im Weinberg oder lassen Sie Menschen an Ihrem Traum vom eigenen Laden teilhaben. Solche Alltagseindrücke sind Gold wert und zeigen idealerweise im Sinne des Golden Circle, warum Sie Ihren Job so leidenschaftlich machen.

Die Besitzerin eines kleinen Cafés postet ein Foto von Ihren Produkten via Smartphone auf Social Media.
Auch selbstgeschossene Produktfotos sind ein Teil der Unternehmens-Persönlichkeit.

Neben diesen Alltagseinblicken können Sie natürlich auch Ihre Produkte und Dienstleistungen vorstellen oder Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeiter gewinnen. Auch hier gilt: persönlich gewinnt. Drehen Sie also kurze Videos oder machen Sie eigene Fotos, in denen Sie Ihr neues Craftbier vorstellen oder zeigen Sie, wie Ihre Softwarelösung den Arbeitsalltag vereinfacht.

Denken Sie dabei immer daran: Sie sind Expertinnen und Experten auf Ihrem Gebiet. Machen Sie also, falls passend zum Produkt, Erklärvideos, die Sie auf YouTube stellen oder via Social Media veröffentlichen. Treten Sie dabei als Mensch auf, der anderen Menschen helfen möchte. So kommunizieren Sie auf einer ehrlichen und gleichgestellten Ebene.

Hier nochmal die wichtigsten Quellen für persönlichen Content zum Mitnehmen:

  • Authentische Einblicke in den Arbeitsalltag
  • Projektfotos, -Videos und Eindrücke aus der Praxis
  • Kleine, witzige Ideen (Memes) mit Unterhaltungswert (Spaß muss sein!)
  • Ehrliche Präsentation von Produkten und Dienstleistungen mit Menschen
  • Persönliche Recruitingvideos, in denen Sie Ihre Zielgruppe genau ansprechen
  • Erklärvideos, die Ihr Know-how weitergeben und Menschen helfen

Was Sie für einen persönlichen Eindruck vermeiden sollten:

  • Stockfotos
  • Gestellte Inhalte
  • Permanente Werbe- und PR-Botschaften
  • Starker Fokus auf Unternehmens-News und -Meldungen
  • Aufgearbeitete Hochglanzinhalte
  • Grafiken & Animationen

Sie sehen: Das größte Problem von KMU sind nicht fehlende, sondern oftmals die falschen Inhalte. Hier schafft eine persönlichere Perspektive ganz einfach Abhilfe!

04. Regelmäßig aktiv sein mit festen Personen

Die Identifikation mit Menschen funktioniert am besten, wenn man auch regelmäßig dieselben Menschen sieht. Man kennt es aus ländlichen Regionen: Da ruft man nicht bei dem Unternehmen Elektro Schneider an, wenn es Probleme mit der Stromleitung gibt, sondern den Rudi, der dort arbeitet. Weil man ihn namentlich und persönlich kennt.

Und genau auf diesen Effekt sollten Sie auch bauen. Geben Sie Ihrem Unternehmen ein oder mehrere klare Gesichter, die auch mit ihren Namen auftreten. So bestellt man plötzlich nicht mehr im Online-Shop eines anonymen Weinguts, sondern kauft die neuste Weinempfehlung von Jan oder Marianne.

Entsprechend wichtig ist es, dass Sie regelmäßig auf Ihren Kanälen aktiv sind und sich zeigen. Ob nun nur die Geschäftsführung oder ein erwählter Kreis aus Kolleginnen und Kollegen, die jeweils für ihren Fachbereich stehen – wichtig ist nur, dass es klare Gesichter mit klaren Namen gibt, die immer wieder auftauchen.

05. Mit der Community interagieren

Wenn Sie den entsprechenden Content veröffentlichen und Reaktionen kommen, ist es im weiteren Verlauf wichtig, nahbar zu bleiben. Dass Promis oder große Marken nicht auf unsere Rückfragen reagieren, daran haben wir uns gewöhnt. Doch wer persönlich und authentisch sein will, muss sich die Zeit für die Community nehmen.

Community Management lautet hier das Zauberwort. Das bedeutet: Wenn Kommentare oder Nachrichten kommen, müssen Sie darauf antworten. Idealerweise nutzten Sie dabei in Verabschiedungsfloskeln sogar die Namen der Personen, die auf Ihren Kanälen häufig zu sehen und dadurch auch bekannt sind. Kommt also unter dem neuesten Einblick mit Jan aus dem Weinberg ein Kommentar oder eine Nachfrage, wäre es nur sinnvoll, wenn die Antwort mit „Viele Grüße Jan“ endet.

Kurzum: Sie wollen persönlich und nahbar sein, also müssen Sie die Nachrichten und Antworten Ihrer Community annehmen und beantworten. Das gilt übrigens sowohl für positive Kommentare, die Sie zusätzlich bestärken, als auch für negative Kommentare, die Sie entsprechend sympathisch entkräftigen.

Kommunizieren auch Sie persönlich via Social Media

Mehr Persönlichkeit und Authentizität sind die Schlüssel, die kleinen und mittelständischen Unternehmen eine starke Präsenz auf Social Media sichern. Sie haben Ihre Kanäle bisher sträflich vernachlässigt oder nur mit den üblichen Unternehmens-News gefüllt? Dann ist genau jetzt die Zeit gekommen, das Schwert aus dem Stein zu ziehen und/oder Dornrösschen wach zu küssen. Kurzum: Fangen Sie einfach an, persönlicher zu kommunizieren! Es wird sich lohnen.

forty-four Multimedia ist die Social-Media-Agentur für KMU in Rheinland-Pfalz

Seit über 20 Jahren ist forty-four Multimedia der Ansprechpartner für kleine und mittelständische Unternehmen in Rheinland-Pfalz, wenn es um alle Themen des Online-Marketings geht. Wir kennen die Bedürfnisse und Herausforderungen von KMU aus der Praxis – und können Sie entsprechend beraten und begleiten. Wagen Sie mit uns den Schritt in die Welt von Social Media und hin zu einer persönlichen, authentischen Form der Kommunikation. Denn näher an Ihre Zielgruppe können Sie gar nicht kommen. Ob Beratung, Strategieentwicklung oder vollständige Betreuung – wir stehen Ihnen beim Social-Media-Marketing zur Seite.