High Noon in einer heruntergekommenen Stadt im wilden Westen. Die Geier kreisen bereits in Erwartung eines Festmahls über dem Duellplatz. Der Wind treibt einen Heuballen über die Straße, der gespenstisch umhertanzt.
Eine angespannte Meute blickt auf drei Kontrahenten, die sich gegenseitig mit Revolvern in Schach halten. Die Pistoleros lassen sich nur anhand ihrer Hüte unterscheiden. Sie tragen schwarz, grau und weiß. Und dann zuckt der erste Finger am Abzug und die Kugeln fliegen …
Was wie der Höhepunkt eines schlechten Westernfilms klingt, ist in Wirklichkeit eine wichtige Unterscheidung von SEO-Maßnahmen: Black Hat SEO, Grey Hat SEO und White Hat SEO.
Aber wie kommen diese Maßnahmen zu ihrem Namen und was hat es damit überhaupt auf sich? Wir erklären Ihnen die drei Ansätze, vergleichen sie und legen im Fazit offen, welche Strategie Sie verfolgen sollten.
Woher stammt die Bezeichnung?
Die Bezeichnungen als Black Hat, Grey Hat oder White Hat stammen aus den klassischen Westernfilmen. Hier ist es üblich, dass der Held einen weißen Cowboyhut trägt, Nebenfiguren graue Hüte und der Bösewicht einen schwarzen Hut.
Diese Unterteilung von gut bis böse schlägt sich auch inhaltlich in den SEO-Strategien nieder. Während White Hat SEO sich streng an die Google-Richtlinien hält, sollen beim Grey Hat SEO Lücken bzw. Grauzonen ausgenutzt und beim Black Hat SEO absichtlich Grenzen überschritten und Maßnahmen genutzt werden, die potenziell zur Abstrafung führen.
Black Hat, Grey Hat, White Hat – 3 SEO-Strategien im Duell
01. Black Hat SEO
Black Hat ist ein englischer Begriff, der für ein Tun aus moralisch falschen Gründen steht. Er ist also sprachlich gesehen negativ aufgeladen. Auch in Bezug auf SEO geht es hier um eher fragwürdiges Handeln.
Black Hat SEO ist definiert als das Nutzen von SEO-Techniken, die illegal sind und mutwillig gegen die Google-Richtlinien verstoßen. Das können z. B. folgende Maßnahmen sein:
- Gekaufte Links: Nutzung von Linksammelplattformen, die für Geld verlinken.
- Automatisch generierte Inhalte: Massenproduktion von gleichem Content.
- Keyword-Stuffing: Anhäufung von Keywords ohne Sinn oder besonderen Kontext.
- Plagiate: Abschreiben oder Kopieren ganzer Inhalte von anderen Webseiten.
- Versteckte Elemente: Keywords in der Farbe des Hintergrunds am Ende des Texts platzieren.
Ziel dieser Strategie ist es, durch einen kalkulierten Regelbruch einen kurzfristigen Erfolg zu erzielen. Teilweise werden z. B. bewusst mehrere Webseiten mit gleichem Inhalt betrieben, weil Google nicht alles gleichzeitig abstrafen kann und somit eine Seite lang genug besteht, um den gewünschten Erfolg zu bringen.
Das Problem von Black Hat SEO: Über kurz oder lang werden solche fragwürdigen Praktiken erkannt und die Webseite schlimmstenfalls vollständig aus dem Index genommen. So verlässlich wie der Bösewicht im klassischen Western das Duell verliert.
02. Grey Hat SEO
Grey Hat SEO nutzt, wie es die Farbe Grau schon impliziert, einen Zwischenbereich, die Grauzone. In manchen Definitionen wird es auch als eine Mischung zwischen Black Hat SEO und White Hat SEO betrachtet.
In der breiten Meinung geht es beim Grey Hat SEO aber eher darum, Techniken zu nutzen, die nicht explizit ausgeschlossen sind, aber im Umkehrschluss dadurch nicht zwangsweise als gute und faire Praxis betrachtet werden. Kurzum: Es geht ums Tricksen und Ausnutzen von Grenzbereichen.
Mögliche Techniken sind z. B.:
- Private Blog-Netzwerke: Viele kleine Webseiten bauen und dadurch ein großes Netzwerk aus Backlinks erschaffen.
- Cloaking: Dem Googlebot eine andere Seite ausspielen als den Nutzerinnen und Nutzern.
- Domainkauf: Gezielt auslaufende Domains kaufen, die viele Backlinks aufgebaut hatten, und diese dann auf die eigene Seite redirecten.
- Automatisierte Verfahren: Für eine automatische Generierung von Backlinks etc.
Diese Maßnahmen sind nicht gerne gesehen, aber werden durch Google nicht offiziell als illegal bezeichnet. Eine Grauzone eben. Von solchen Maßnahmen erhoffen sich die Website-Betreibenden einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz, die vor Grey Hat SEO womöglich zurückschreckt.
Es gibt jedoch gute Gründe, diesen Vorteil nicht zu nutzen: Nur weil etwas von Google noch nicht explizit abgestraft wird, heißt es nicht, dass das immer so bleiben wird.
Google arbeitet stetig an der Optimierung der eigenen Guidelines für SEO, sodass es sehr wahrscheinlich ist, dass solche Grauzonen in Zukunft ausgeschlossen werden.
Entsprechend hoch ist plötzlich der Reaktionsbedarf, wenn Grey Hat SEO genutzt wird und sich die Regeln ändern. Hier ist der Einbruch der Rankings vorprogrammiert.
03. White Hat SEO
White Hat SEO ist all das, was man klassischerweise im Kopf hat, wenn es um das Thema SEO geht. Es geht darum, die eigene Strategie so aufzustellen, dass die Webseite bestmöglich den Vorstellungen von Google entspricht.
Das klingt nun erst einmal danach, als würde man ausschließlich für die Suchmaschine optimieren. Das stimmt nicht. Wer sich genau mit Googles Vorgaben beschäftigt, der weiß, dass Google immer die Nutzerinnen und Nutzer im Fokus hat.
Wer also gezielt für Nutzerinnen und Nutzer optimiert, optimiert automatisch auch für Google und stellt sicher, dass die eigenen SEO-Rankings nicht durch Google-Updates einbrechen können. Zu den Maßnahmen des White Hat SEO zählen z. B.:
- Technische Optimierungen: responsives Design, Mobiloptimierung, Berücksichtigung der Core Web Vitals …
- Content-Optimierungen: klare Hx-Struktur, Metadaten, Diversity of Content, holistische Arbeitsweise, hilfreiche Inhalte mit Nutzerfokus (mehr über SEO-Texte erfahren)
- Strategisches Vorgehen: Keyword-Analyse, Suchintention und Aufbau einer entsprechenden Content-Strategie
Kurzum: White Hat SEO ist das, was Google sich wünscht und was Ihnen alle seriösen SEO-Expertinnen und -Experten empfehlen werden. Denn nur diese Strategie, die hochwertigen Content für die Zielgruppe produziert und nicht versucht, eine Suchmaschinen-Richtlinie auszutricksen, kann ein langfristiges und nachhaltiges Wachstum ermöglichen.
Black Hat SEO vs. Grey Hat SEO vs. White Hat SEO: Techniken im Vergleich
Black Hat SEO | Grey Hat SEO | White Hat SEO | |
Technik | Mutwilliges Verstoßen gegen die Richtlinien | Ausnutzung von Grauzonen und Trickserei | Einhaltung der SEO-Vorgaben von Google mit klarem Fokus auf Nutzerinnen und Nutzer |
Ziel | Kurzfristiger Wettbewerbsvorteil durch Regelbruch | Kleinere Vorteile gegenüber der Konkurrenz ausnutzen | Langfristiges Wachstum und nachhaltiger Aufbau einer starken Webseite |
Risiko | Wird langfristig zur Abstrafung und Verbannung aus dem Index führen | Birgt die Gefahr von zukünftigen Abstrafungen | Keine Gefahr durch Abstrafung |
Fazit | Als nachhaltige Strategie nicht nutzbar | Sehr riskante Strategie, die in Zukunft größere Probleme schaffen kann | Sinnvolle Strategie für nachhaltiges Wachstum |
Fazit: White Hat SEO ist der einzige Weg zu nachhaltigem Erfolg
Das Duell ist zu Ende, die Schüsse gefallen. Wenn sich der Pulverdampf verzieht, sieht man, dass nur einer der drei Kontrahenten mit dem Leben davongekommen ist.
Black Hat SEO mag zwar kurzfristige Vorteile haben, ist aber langfristig zum Scheitern verurteilt. Ebenso verhält es sich mit Grey Hat SEO, das sich zwar länger hält, letztlich jedoch von einer Kugel des Helden niedergestreckt wird.
Siegreich ist das White Hat SEO. Denn nur die Maßnahmen, die im Einklang mit den Google Richtlinien stehen und entsprechend die Zielgruppe klar ins Zentrum aller Überlegungen stellen, können zu einem nachhaltigen SEO-Erfolg führen.
Hüten Sie sich also davor, wenn vermeintliche Expertinnen und Experten schnelle Wege oder Abkürzungen versprechen. SEO ist immer ein langwieriger und aufwändiger Prozess. Und wie so oft, gibt es leider keine schnelle Alternative zu sorgsam investierter Arbeitszeit.
Bleiben Sie also auf der guten Seite und vertrauen Sie auf den Helden des SEO-Westerns. Vertrauen Sie auf White Hat SEO.
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