Ein Geschäftsmann prüft an seinem Laptop Marketing-Trends für das Jahr 2022.

Marketing-Trends für 2022: Darauf kommt es im neuen Jahr an

Lesedauer 8 Minuten

Ein neues Jahr ist immer ein guter Zeitpunkt, um kurz innezuhalten. Der Abschluss des Geschäftsjahrs bietet die Chance, eigene Routinen zu hinterfragen und neue Wege einzuschlagen. Frisches Wissen hilft Ihnen dabei, sich für das neue Jahr zu wappnen und noch besser aufzustellen.

Wir haben uns durch die weite Welt des Online-Marketings gewühlt und für Sie neun Marketing-Trends entdeckt, die Ihnen dabei helfen, das neue Jahr erfolgreich zu begehen. Nutzen Sie diesen Wissensimpuls als Anregung, um mit neuen Ideen ins Jahr 2022 zu starten!

Lesefaul? Hier geht’s zur Zusammenfassung der neun Marketing-Trends!

Ein kurzes Vorwort zu Marketing-Trends

Der Begriff Trend suggeriert eigentlich, dass es sich um eine kurzlebige Bewegung handelt. Wenn Sie nun unsere neun Marketing-Trends lesen, werden Sie jedoch einige der Themen wiedererkennen. Das liegt daran, dass wir bei diesem Beitrag darauf geachtet haben, nur Themen einzubringen, die eine gewisse Langlebigkeit versprechen.

Es geht uns also nicht darum, schnell eine Trendwelle abzugreifen, um den eigenen Umsatz zu maximieren. Stattdessen stellen wir Ihnen Veränderungen und Entwicklungen im Online-Marketing vor, die Ihnen nachhaltige Erfolge ermöglichen und nicht sofort von der nächsten Mode wieder verdrängt werden. Wir präsentieren Ihnen also Marketing-Trends, die auch langfristig gesehen eine Rolle spielen werden oder bereits spielen, aber noch zu oft ignoriert werden.

9 Marketing-Trends für 2022

Ein Geschäftsmann drückt auf einen animierten Knopf, auf dem 2022 steht. Ein Sinnbild für die Marketing-Trends des neuen Jahres.

01. Klare Haltung zeigen

Politik, Religion und Sex haben im Marketing nichts verloren? Mit dieser Einstellung stehen Unternehmen inzwischen auf verlorenem Posten. Denn durch Social Media & Co. wurde allen Menschen eine Welt der Teilhabe und Meinungsäußerung eröffnet. Das mag man nicht immer gutheißen, aber es führt doch dazu, dass auch Privatpersonen sich stärker für ihre Themen engagieren und einbringen. Das Private wird also immer politischer.

Hier sind auch Unternehmen in der Pflicht. Denn wenn man sich eine Zielgruppe eröffnen möchte, die es gewohnt ist, sich stetig zu gesellschaftlich wichtigen Themen zu äußern, dann gelingt das nur, wenn man als Unternehmen aktiv mitmischt. Für Sie heißt das: Sie dürfen sich nicht nur zu gesellschaftlichen Themen wie Klimawandel, Nachhaltigkeit, Rechtsextremismus, Geschlechtergerechtigkeit & Co. äußern, es wird sogar von Ihnen erwartet. Denn die jüngere Generation sieht Sie dahingehend in der Pflicht.

So wie die neueren Generationen es sich selbst zur Aufgabe machen, für solche Themen einzustehen, erwarten sie eine ähnliche Ausrichtung auch von Unternehmen. Haltung zeigen ist angesagt! Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie auf jeden Zug aufspringen sollten. Werden Sie sich aber stärker Ihrer Position innerhalb der Gesellschaft bewusst und nutzen Sie diese, um authentische Werte zu kommunizieren, für die Sie einstehen.

02. Nachhaltigkeit & Klimaneutralität

Eigentlich ist es der falsche Ansatz, ein solches Thema immer noch als Marketing-Trend zu bezeichnen. Denn spätestens die große Bewegung um Fridays for Future hat eindrucksvoll klargemacht, dass es sich hierbei um eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts handelt. Und vor allem: Dass die jüngere Generation einen enorm großen Wert auf diese Themen legt.

Hier stehen auch Sie als Unternehmen in der Pflicht. Denn die junge Zielgruppe erwartet inzwischen von Marken ein starkes Bewusstsein für die Themenbereiche Nachhaltigkeit und Klimaneutralität. Klare Konzepte und Handlungen werden gefordert. Es reicht also nicht bloß, ein paar Statements abzusetzen, um sich einen grünen Stempel aufzudrücken.

Falls Sie an diesen Themen nicht sowieso bereits eifrig arbeiten, sollten Sie spätestens 2022 damit anfangen. Stellen Sie die Weichen, um Ihr Unternehmen nachhaltiger oder sogar klimaneutral zu gestalten und kommunizieren Sie diese Schritte. Denn nur so können Sie es schaffen, die jüngere Zielgruppe an sich zu binden.

03. Privatsphäre & Datenschutz

Erst die DSGVO, dann das neue TTDSG: Privatsphäre und Datenschutz nehmen immer wichtigere Rollen im Online-Marketing ein. Der breitgeführte Diskurs um diese Gesetzgebungen und mehrere Datenskandale haben das Bewusstsein der Menschen geschärft. Nutzerinnen und Nutzer machen sich mehr Gedanken darüber, was mit ihren Daten im Internet geschieht.

Das bedeutet für Ihr Unternehmen: Es ist nicht nur rechtlich absolut notwendig, dass Sie die Themen Privatsphäre und Datenschutz seriös angehen, sondern auch aus Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer gewünscht. Falls Sie Ihre Website also noch nicht an die aktuelle TTDSG angepasst haben, sollten Sie das direkt im Januar erledigen.

04. Personalisierte und individualisierte Werbung

Der Marketing-Trend im Onlinebereich geht weiter in Richtung Qualität statt Quantität. Anstatt also breitflächige Kampagnen über Medien auszuspielen und ggf. große Streuverluste in Kauf zu nehmen, lautet die Marschrichtung in 2022 klar Personalisierung. Dabei steht weiterhin der Gedanke im Fokus, dass Sie als Unternehmen mit Ihrer Leistung oder Ihrem Produkt die konkreten Probleme der Zielgruppe lösen.

Dank moderner Datenerhebung wird es immer besser möglich, Ihre Zielgruppe genauer kennenzulernen. Durch eine Zielgruppenanalyse schrumpft zwar womöglich die Gesamtzahl der Personen, die Sie ansprechen. Dafür identifizieren Sie aber potenzielle Kundschaft, die Sie umso genauer und individueller ansprechen können.

Gleichzeitig ermöglichen auch technische Weiterentwicklungen immer genauere und persönlichere Zielgruppenansprachen. Nutzen Sie also Ihr Wissen um Ihre Zielgruppe und die Möglichkeiten. So werden Sie 2022 einfach mehr aus Ihrem Mediabudget machen.

05. Die Zielgruppe steht immer im Mittelpunkt

Sechs Menschen reichen sich die Hände und strecken sie im Gegenlicht des Sonnenuntergangs in die Luft.

Egal, was Sie im Online-Marketing machen: Die Zielgruppe sollte auch 2022 immer im Fokus stehen. Das gilt für alle möglichen Maßnahmen von Content-Marketing über Social Media bis hin zu Ads. Auch bei der Konzeption einer neuen Website sollten Sie stets die User Experience in den Mittelpunkt stellen.

Das bedeutet für Entscheiderinnen und Entscheider in Unternehmen: Sie müssen in 2022 noch stärker lernen, Ihren eigenen Geschmack und Ihre eigenen Vorstellungen hinten anzustellen. Denn am Ende geht es nicht darum, was der Marketingleitung oder Geschäftsführung gefällt, sondern schlicht und ergreifend darum, was bei der Kundschaft gut ankommt und funktioniert.

Das ist mitunter leichter gesagt als getan. Umso wichtiger ist es, diesen Leitsatz 2022 noch einmal besonders hochzuhalten und alle eigenen Online-Marketing-Maßnahmen dahingehend zu prüfen. Denn wer diesem Marketing-Trend nicht folgt, wird es auf lange Sicht schwer haben.

06. InfluencerInnen und Internetpersönlichkeiten

Oft als bloßer Marketing-Trend belächelt, haben InfluencerInnen und Internetpersönlichkeiten das Verständnis von Prominenz vollständig auf den Kopf gestellt. Längst sind es nicht mehr die Fernsehpersönlichkeiten und -stars, denen junge Menschen nacheifern. Ihre Idole präsentieren sich nicht auf der Leinwand oder im TV, sondern posten Fotos auf Instagram, streamen auf Twitch oder erstellen Videos für TikTok und YouTube.

Egal, was man persönlich von der Inszenierung auf Social Media halten mag: Es funktioniert. Gute InfluencerInnen bringen Unternehmen steigende Umsätze und sorgen für eine breite Akzeptanz bei einer jüngeren Zielgruppe. Deshalb ist hier eigentlich nicht mehr von einem Marketing-Trend zu sprechen. Influencer-Marketing hat sich endgültig im Marketing-Mix etabliert.

Dementsprechend sollte es 2022 zum festen Inventar von Unternehmen gehören. Wichtig dabei: Achten Sie bei der Auswahl von möglichen Influencerinnen und Influencern darauf, dass sie zu Ihrem Unternehmen und Ihrem Produkt passen. Nehmen Sie lieber eine Person, die sich auf Ihre Branche spezialisiert hat und dafür weniger FollowerInnen aufweist als einen millionenschweren Account. Denn bei den besonders großen Accounts bezahlen Sie viel Geld, landen mit Ihrem Produkt aber letztlich irgendwo zwischen Fast-Food-Ketten, Modemarken und Hundepflegesets. Für das Influencer-Marketing gilt also, wie so oft: Qualität statt Quantität.

Übrigens ist Influencer-Marketing längst nicht nur etwas für die Global Player. Auch kleine und mittelständische Unternehmen profitieren von der werbewirksamen Inszenierung durch Internetpersönlichkeiten. Es geht nur darum, die passenden Influencerinnen und Influencer für Ihr Unternehmen zu identifizieren.

07. Mutig und unterhaltsam sein

Das Internet bietet keinen Platz für eingefahrene Unternehmensstrukturen und komplizierte Botschaften. Schnell muss alles sein, leicht zu konsumieren und unterhaltsam. Denn die Aufmerksamkeitsspanne sinkt und die Konkurrenz ist größer denn je.

Das bedeutet für Sie: Seien Sie mutig und trauen Sie sich, zu unterhalten. Das gilt übrigens für B2B ebenso wie für B2C. Denn gerade im B2B sieht man sich zu gerne in der Rolle als Experte und beschränkt die Kommunikation zu sehr auf das eigene Produkt. Dass es anders geht, hat kürzlich z. B. DB Cargo, der Güterverkehr der Deutschen Bahn, eindrucksvoll bewiesen. Deren Social-Media-Kommunikation hängt sich an tagesaktuellen Themen auf und nutzt diese für humorvolle Posts mit Bezug zum Kernthema. In Kombination mit einem aktiven Community Management wurden hier schnell extrem gute Ergebnisse erzielt.

Wagen Sie sich also 2022 aus Ihrer Komfortzone. Akzeptieren Sie, dass es als Unternehmen nötig ist, die eigene Stimme auch den jeweiligen Kanälen anzupassen. Denn, erinnern Sie sich an Marketing-Trend Nummer fünf: Die Zielgruppe steht immer im Fokus. Natürlich heißt das nicht, dass Sie als Hersteller von Medizintechnik plötzlich lustige TikTok-Tanzvideos produzieren sollen. Aber das neue Jahr ist ein guter Anlass, den Staub von der eigenen Tonalität zu wischen und sich stärker auf die individuellen Kanäle mit ihren eigenen Regeln und Algorithmen einzulassen.

08. Social Shopping

Zwei junge Frauen kaufen Kleidung in einem Geschäft.

Social Shopping verspricht als Marketing-Trend in 2022 weiter an Wichtigkeit zu gewinnen. Ob Produkteinbindung auf Facebook und Verlinkung in Bildern oder Instagram Shopping: Die Grenzen zwischen Social Media und Verkaufsplattform zerfließen.

Rein psychologisch knüpft das ein wenig an die Mechanismen von In-Game-Käufen an, also die Möglichkeit aus einem Videospiel heraus Käufe zu tätigen (z. B. Outfits für Charaktere, Gegenstände oder Erweiterungen). Da der Kauf in einer Umgebung angeboten wird, die sonst eher privat besetzt ist (Videospiele als private Unterhaltung, Social Media als Verbindung zu Familie und Freunden), fühlt es sich weniger nach einem Kauf an als in einem Online-Shop.

Dadurch ist die Hemmschwelle, etwas zu kaufen, natürlich niedriger. In Zukunft werden solche Verkaufsmöglichkeiten noch stärker in Social Media eingebunden werden, sodass es – je nach Produkt und Dienstleistung – schon jetzt sinnvoll ist, sich aktiv damit auseinanderzusetzen. Es ist also davon auszugehen, dass es sich hierbei nicht um einen kurzlebigen Marketing-Trend handelt, sondern um eine langfristige Einkaufsalternative.

09. Vielseitigkeit gewinnt

Videos, Podcasts, Textbeiträge, Social-Media-Posts … Die Möglichkeiten, um gezielt Inhalte zu erstellen, sind so groß wie nie. Jedes Jahr gibt es einen neuen Marketing-Trend in Sachen Format, einen neuen Kanal oder eine neue Produktionsform, die Menschen begeistert. Achten Sie darauf, sich diese Vielseitigkeit zu Nutze zu machen.

Denn mit verschiedenen Formaten sprechen Sie die unterschiedlichen Nutzungs- und Konsumgewohnheiten Ihrer Kundschaft an. Natürlich sollten Sie vorher genau erheben, welche Aufbereitungsformen bei Ihrer Zielgruppe hoch im Kurs liegen. Aber im Sinne von Diversity of Content trägt es insgesamt enorm zur Qualität Ihres Contents bei, wenn Sie ihn möglichst vielfältig gestalten.

Zusammenfassung: die 9 Marketing-Trends für 2022

  1. Zeigen Sie eine klare Haltung und übernehmen Sie gesellschaftliche Verantwortung.
  2. Richten Sie Ihr Unternehmen an den Themen Nachhaltigkeit/Klimaneutralität aus.
  3. Achten Sie auf die aktuellsten Entwicklungen in Sachen Datenschutz.
  4. Setzen Sie auf individualisierte und persönliche Marketing-Maßnahmen.
  5. Stellen Sie die Zielgruppe bei all Ihren Tätigkeiten immer in den Mittelpunkt.
  6. Nutzen Sie InfluencerInnen, um eine junge Zielgruppe zu erreichen.
  7. Seien Sie mutig und trauen Sie sich, unterhaltsam zu sein.
  8. Bringen Sie mit Social Shopping den Verkauf in die Lebenswelt der Kundschaft.
  9. Schöpfen Sie aus der Vielfalt an möglichen Content-Produktionsformen.

Halten Sie mit den Marketing-Trends Schritt!

Natürlich müssen Sie nicht jeden Marketing-Trend für 2022 mitmachen. Sicherlich sind Themen dabei, um die Sie spätestens im neuen Jahr nicht mehr herumkommen. Doch in anderen Bereichen können Sie sich wiederum die Ansatzpunkte herauspicken, die genau zu Ihrem Unternehmen passen. Sehen Sie den Start in das neue Jahr als guten Anlass, um Ihre Routinen zu hinterfragen und mit einer Basis aus neuem Wissen Ihr Online-Marketing noch besser aufzustellen. Dann gelingt das neue Geschäftsjahr bestimmt! Wir wünschen Ihnen viel Erfolg dabei!

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