Kaum ein Wort ist im Online-Marketing so omnipräsent wie das Content-Marketing. Da wird der Content schon einmal zum King erklärt, als wichtigste Maßnahme bezeichnet und als heiliger Grahl in die Höhe gehoben.
Doch kann Content-Marketing diesen Lorbeeren gerecht werden? Was hat es überhaupt damit auf sich? Welche Ziele lassen sich realisieren und worauf kommt es wirklich an, wenn man langfristig erfolgreich Inhalte erstellen möchte? Wir geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Welt des Contents!
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Was ist Content-Marketing? Eine Definition
Content-Marketing bedeutet einfach übersetzt so viel wie Inhaltsmarketing. Es ist eine Methode, die im Online-Marketing immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Dabei geht es darum, passgenaue Inhalte für die Zielgruppe zu erstellen, damit diese angesprochen und vom Unternehmen bzw. dessen Leistung überzeugt wird.
Die Zielgruppe soll insgesamt durch den Content informiert, unterhalten und begeistert werden. Im Unterschied zu klassischeren Werbeformen, in denen das eigene Produkt bzw. dessen Vorteile immer im Fokus steht, konzentriert sich Content-Marketing deutlich stärker an den Bedürfnissen der Kundschaft. Es geht also darum, passende Inhalte zu erstellen, die der Zielgruppe im Alltag weiterhelfen.
Als Maßnahme ist das Content-Marketing ein Teil der Unternehmenskommunikation. Mit Blick auf das große Ganze gehören verschiedene Teilbereiche wie SEO, Social Media oder Newsletter mit dazu. Durch den gezielten Einsatz können verschiedene Ziele realisiert werden, z. B. die Positionierung der Marke, Kundengewinnung und Kundenbindung.
Was bringt Content-Marketing?
Die gezielte Inhaltserstellung kann dabei helfen, eine Vielzahl verschiedener Ziele zu erreichen:
- Markenaufbau
- Markenbindung
- Leadgenerierung
- Reichweitenerhöhung
- Trafficerhöhung
- Linkaufbau / SEO
Nicht alle Ziele sind dabei als gleichwertig zu betrachten. Man muss zwischen kleineren (z. B. Aufbau von Links oder Erhöhung des Traffics) und größeren Zielen (Markenaufbau & -bindung) unterscheiden. Welche der Ziele für Ihr Unternehmen realisierbar sind, hängt von Ihrer Leistung und der Zielgruppe ab.
Welche Content-Arten spielen eine Rolle?
Content können Sie auf die unterschiedlichsten Arten produzieren. Denkbare Arten von kostenfreiem Content sind:
- Magazinbeiträge
- Blogs
- E-Books
- Whitepaper
- Interviews
- Projektberichte
- Infografiken
- Videos & Livestreams
- Podcasts
- Umfragen & Studien
- Reviews & Tests
- Ratgeber
Diese Liste ist nur ein Ausschnitt, um zu verdeutlichen, wie vielfältig Content-Marketing sein kann. Welche Content-Art für Ihr Unternehmen sinnvoll ist, hängt von der Leistung und der Zielgruppe ab. Haben Sie z. B. ein B2B-Fachpublikum? Dann können ausgiebige Whitepaper helfen. Verkaufen Sie ein erklärungsbedürftiges B2C-Produkt? Dann sind womöglich Infografiken und Ratgeber die richtige Wahl.
9 Tipps für erfolgreiches Content-Marketing
01. Definieren Sie klare Ziele für Ihre Strategie
Wie bei jeder Marketing-Maßnahme ist es auch beim Content-Marketing notwendig, dass Sie strategische Überlegungen anstellen. Bevor Sie also mit der Inhaltserstellung loslegen, sollten Sie klare Ziele definieren. Denn nur so können Sie überprüfen, ob Ihre Maßnahmen gefruchtet haben. Denkbare Ziele sind z. B.:
- Website-Traffic generieren
- User-Engagement erhöhen
- Reichweite erhöhen
- Markenbindung ausbauen
- Markenbekanntheit ausbauen
- Leads generieren
Welche Ziele davon Sie konkret angehen wollen, müssen Sie individuell prüfen. Oft hängen sie auch miteinander zusammen. Denn wenn Sie z. B. den Website-Traffic erhöhen, wird sich das idealerweise auch in mehr Leads niederschlagen. Umgekehrt können Sie durch guten Content mehr Leads generieren, ohne zwangsweise den Website-Traffic zu steigern.
02. Lernen Sie Ihre Zielgruppe kennen
Zu einer guten Content-Strategie gehört auch, dass Sie immer die Personen im Blick behalten, für die die Inhalte gedacht sind. Lernen Sie also Ihre Zielgruppe kennen! Denn nur, wenn Sie genügend Wissen angesammelt haben, können Sie die Bedürfnisse genau verstehen und bedienen. Im Rahmen einer Zielgruppenanalyse erhalten Sie hilfreiche Einblicke in die Lebenswelt Ihrer potenziellen Kundschaft.
Dabei geht es weniger um demographische Daten. Klar spielen auch diese eine Rolle. Vor allem sollten Sie sich aber mit den Wünschen, Zielen und Bedürfnissen Ihrer Zielgruppe befassen. Denn so verstehen Sie genau, worauf es diesen Menschen ankommt – und können Inhalte erstellen, die darauf abzielen.
03. Erstellen Sie aus Keywords & Suchintention einen Redaktionsplan
Eine Grundlage für das Content-Marketing kann Ihnen eine Keyword-Analyse bieten. So erhalten Sie einen Einblick in das Suchmaschinen-Nutzungsverhalten im Zusammenhang mit Ihrem Geschäftsbereich. Sie erfahren also, welche Suchbegriffe wie häufig und in welcher Kombination eingegeben werden.
Wenn Sie eine solche Liste erstellt haben, gilt es anschließend die Suchintention zu verstehen. Denn nicht jedes Keyword hat dasselbe Ziel. Manche bereiten einen klaren Verkauf vor, andere deuten hingegen auf Informationsbedarf hin.
Gehen Sie all diesen Schritten gewissenhaft nach. Denn sie helfen Ihnen dabei, zu verstehen, was die Zielgruppe von Ihrem Produkt erwartet und im Zusammenhang erfahren möchte. Nutzen Sie diese Vorbereitung anschließend, um einen Redaktionsplan zu erstellen.
Dabei gehen Sie von großen allgemeinen Themen immer weiter ins Detail und decken so alle Bedürfnisse ab. Die jeweilige Content-Art passen Sie stets an die individuelle Suchintention an. So erstellen Sie einen genauen Fahrplan, der Ihnen hilft, Ihre Ziele zu erreichen.
04. Erstellen Sie hochwertige und maßgeschneiderte Inhalte
Wenn der Redaktionsplan steht, geht es ans Eingemachte: die Inhalte. Nehmen Sie sich dafür ausgiebig Zeit und erstellen Sie Inhalte, die alle dazugehörigen Fragestellungen bestmöglich erfassen. Ein Stichwort, was dabei gerne fällt, ist Mehrwert.
Inhalte bieten einen Mehrwert, wenn sie so umfassend formuliert sind, dass die Leserinnen und Leser keine offenen Fragen mehr haben. Stattdessen sollten Sie nun genau Bescheid wissen, worauf es bei einem bestimmten Thema ankommt. Idealerweise leitet sich aus dieser Überzeugung nun eine Kaufentscheidung ab, zumindest aber Wohlwollen gegenüber Ihres Unternehmens.
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie ausgiebig Inhalte sein sollten, lohnt sich der Blick zur Konkurrenz. Nehmen Sie die Inhalte anderer Marktteilnehmer unter die Lupe und schauen Sie sich die Top-10-Suchergebnisse zu Ihren Suchbegriffen an. Dadurch entdecken Sie, welche Inhalte zwingend nötig sind, wie ausführlich Ihr Inhalt sein sollte – und wo womöglich Lücken bestehen, die Sie mit Ihrem Know-how füllen können.
05. Beachten Sie Diversity of Content
Guter Content lebt von seiner Vielseitigkeit. Diese simple Regel gilt für alle Kanäle, ob E-Mail, Social Media oder Website. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich stets an Diversity of Content orientieren. Das bedeutet: Nutzen Sie verschiedene Darstellungsformen, um Inhalte spannend zu gestalten.
Wenn Sie z. B. einen Blogbeitrag verfassen, sollten Sie immer prüfen, wann Sie den Inhalt mit Infografiken, Bildern und Videos stützen können. Auch verschiedene Content-Elemente wie Listen, Zitate oder hervorgehobene Boxen schaffen Abwechslung.
Der Vorteil: Gerade Bildelemente eignen sich anschließend auch für andere Kanäle. Eine spannende Infografik schreit förmlich danach, auf Social Media geteilt und mit einem Querverweis zum dazugehörigen Blogbeitrag versehen zu werden. So greift alles ineinander und Sie erstellen Inhalte, die ansprechend und spannend sind.
06. Berücksichtigen Sie SEO-Faktoren
Selbstverständlich sollten Sie im Content-Marketing mit Blick auf Website-Inhalte stets die relevanten Kriterien für SEO-Texte im Blick behalten. Die Basis ist durch die Vorarbeit für den Redaktionsplan (Keyword-Analyse, Suchintention) und die Inhaltserstellung (Konkurrenzanalyse, Diversity of Content) bereits geschaffen.
Achten Sie nun bei der Optimierung auf Faktoren wie Headlines, Metadaten, Bild-Metadaten & Co. So holen Sie die letzten Prozentpunkte aus Ihrem Content heraus. Bedenken Sie dabei aber immer: Zuerst kommen Nutzerinnen und Nutzer, danach die Suchmaschine.
07. Denken Sie mobile first
Über die Hälfte der Internetnutzung findet inzwischen mobil statt. Die Fülle an mobilen Endgeräten ist größer als jemals zuvor. Gleichzeitig hat Google seinen Crawling-Prozess auf mobile first umgestellt. Das bedeutet, dass nur noch die mobile Variante Ihrer Website für SEO relevant ist.
Dementsprechend wichtig ist es, dass Sie im gesamten Prozess des Content-Marketings immer mobil denken. Alle Inhalte, die Sie erstellen, müssen mobil einfach zu konsumieren sein. Das fängt beim Design der Website an, zieht sich über Absatzlängen in Texten und geht bis hin zu Grafiken und Videoeinbindung.
Natürlich sollte Ihre Webseite weiterhin auch als Desktop-Variante funktionieren. Dennoch sollten Sie ein genaues Augenmerk auf die mobile Darstellung und Umsetzung legen.
08. Planen Sie die Distribution: das Contentseeding
Gehen wir davon aus, dass Sie Ihr Content-Marketing von Ihrer Website ausgehend planen. Sie starten also z. B. einen Blog oder Magazinbereich. Idealerweise wissen Ihre Beiträge in Sachen SEO zu überzeugen und Sie erhalten somit Traffic über die organische Suche in Suchmaschinen. Gleichzeitig sind die Artikel auch gut über die allgemeine Website-Navigation erreichbar.
Was nun? Ganz einfach: Sie sollten diese Inhalte strategisch nutzen, um sie über alle Kanäle zu verbreiten. Contentseeding nennt sich das, also das Aussähen der Inhalte. Ihre Website-Beiträge eignen sich z. B. hervorragend, um in einem Newsletter direkt an Ihre Kundschaft gesendet zu werden.
Darüber hinaus können Sie eine Abo-Funktion in Ihrem Blog integrieren, um automatisch Push-Nachrichten zu versenden, wenn es neue Inhalte gibt. Social Media spielen auch eine große Rolle. Sie können Ihre Artikel als Link teilen oder einzelne Splitter (Grafiken, Bilder, Videos, Zitate) herauspicken und für die unterschiedlichen Kanäle aufbereiten.
So gewinnen Sie aus einem einzelnen Blogartikel Inhalte für Newsletter und Social Media. Das hat gleich mehrere Vorteile: Sie bespielen alle Kanäle mit weniger Aufwand und erhöhen gleichzeitig die Erfolgschancen des Beitrags. Dieses Zusammenspiel ist es, was Content-Marketing ausmacht.
09. Überwachen und optimieren Sie die Inhalte
Content-Marketing hat immer auch viel mit Analyse und Zahlen zu tun. Denn wenn die Strategie erst umgesetzt wird und die ersten Inhalte veröffentlicht sind, müssen Sie alles im Blick behalten. Gleichen Sie mit Überwachungstools regelmäßig ab, ob Sie auf dem besten Weg sind, um Ihre Ziele zu erreichen.
Ein Artikel oder eine Content-Reihe auf Social Media haben mal nicht so gut funktioniert? Dann optimieren Sie die Inhalte und ziehen Sie Erkenntnisse heraus. So hinterfragen Sie regelmäßig alles, was Sie bisher getan haben, und quetschen so die letzten Prozentpunkte Qualität aus Ihrer Arbeit.
Sie sind bereits lange im Content-Marketing aktiv? Dann sollten Sie vermutlich mal wieder ein Content-Audit durchführen. Dabei prüfen Sie den bestehenden Kanon an Inhalten auf Herz und Nieren. So entdecken Sie Optimierungsmöglichkeiten, brechen aus Routinen aus und schaffen wertvolle Meter auf dem Weg zum Ziel.
Zusammenfassung: So gelingt erfolgreiches Content-Marketing
Insgesamt haben wir neun Schritte aufgezählt, die Sie beim Content-Marketing bedenken sollten. Diese wollen wir noch einmal zusammenfassen:
- Erarbeiten Sie eine Strategie mit klaren Zielsetzungen.
- Lernen Sie Ihre Zielgruppe mit einer Zielgruppenanalyse kennen.
- Nutzen Sie Keyword-Analyse und Suchintention, um einen Redaktionsplan zu erstellen.
- Verfassen Sie hochwertigen Content, der besser ist als die Inhalte der Konkurrenz.
- Achten Sie immer auf Diversity of Content.
- Berücksichtigen Sie die relevanten SEO-Faktoren.
- Denken Sie immer mobile first. Aber vernachlässigen Sie auch die Desktop-Variante nicht.
- Multiplizieren Sie die Reichweite Ihrer Inhalte durch Contentseeding.
- Evaluieren Sie Ihre Inhalte wöchentlich und führen Sie ggf. jährlich einen Content-Audit durch.
Wenn Sie sich an diesen Punkten orientieren, können Sie Ihr Unternehmen mit Content-Marketing bestmöglich aufstellen. Jetzt gilt es nur noch, die wichtigste Regel einzuhalten: dranbleiben! Denn Content-Marketing ist ein langwieriger Prozess, der gerade am Anfang viel Arbeit erfordert, aber kurzfristig oft nur geringe Ergebnisse erzielt. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen: Es dauert teilweise Monate, bis Google das Potenzial Ihrer Inhalte erkennt. Nur, wer die anstrengende Anfangsphase übersteht, wird später belohnt. Und glauben Sie uns: Die Arbeit lohnt sich definitiv!
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