Ohne sie ist Online-Marketing kaum denkbar: Stockfotos nehmen eine immer größere Rolle in der Gestaltung ein. Kein Wunder: Sie sind schnell verfügbar, bequem in der Handhabung und bieten oftmals alles, was man braucht.
Dennoch gibt es bei der Handhabung einiges zu beachten. Denn Stockfoto ist nicht gleich Stockfoto. Es gibt qualitativ große Unterschiede und die richtige Auswahl kann immensen Einfluss auf die Außenwirkung Ihres Unternehmens haben.
Damit Sie mit Ihren Fotos immer goldrichtig liegen, geben wir Ihnen sechs Tipps, die bei der Auswahl helfen. Passend zum Thema haben wir einen kleinen Test in den Beitrag eingebaut. Mal sehen, wie Sie dabei abschneiden …
Was sind Stockfotos?
Der Begriff Stockfoto kommt vom Englischen „to have in stock“, was soviel bedeutet wie etwas auf Lager haben. Es handelt sich dabei also um vorproduzierte Fotografien, die über Agenturen und Plattformen vertrieben werden.
Die Fotos werden nicht extra für AuftraggeberInnen angefertigt, sondern ohne klaren Auftrag oder ein eindeutiges Anwendungsziel erstellt. Dabei werden die unterschiedlichsten Motive abgelichtet. Unternehmen greifen gerne auf solche Plattformen zurück, um verschiedene Marketing-Formate (Webseiten, Printmedien, Social Media …) mit hochwertigem Bildmaterial zu füllen.
Warum nutzt man Stockmaterial?
Es gibt verschiedene Gründe, um auf Stockfotos zurückzugreifen:
- Es ist einfach
- Es ist verhältnismäßig günstig
- Es spart Aufwand
- Es gibt eine riesige Auswahl
- Es gibt einen gewissen Qualitätsstandard
Gerade, wenn es vor allem darum geht, mit Bildern eine passende Stimmung zu unterstützen, können Stockfotos ihre Wirkung gut entfalten. Sobald Sie ein konkretes Produkt oder einen speziellen Anwendungsfall zeigen wollen, stoßen solche Plattformen aber logischerweise an ihre Grenzen. Für die meisten Anwendungsbereiche sind Sie mit Stockfotos aber gut ausgestattet.
Generell gilt: Wann immer Sie Zeit und Geld haben, um selbst Fotos zu schießen oder jemanden dafür zu engagieren, sollten Sie diese Möglichkeit wahrnehmen. Denn individuelles, hochwertiges Bildmaterial schlägt Stockfotos immer. Vorausgesetzt natürlich, dass die fotografierende Person etwas von ihrem Job versteht. Ist diese Option nicht gegeben, bieten Stockfotos eine sehr gute Alternative.
Woher Sie Stockfotos bekommen: die Plattformen
Es gibt im Internet unterschiedlichste Agenturen und Plattformen, die sich auf die Bereitstellung von Stockfotos spezialisiert haben. Dabei unterscheiden sie sich in der Fülle an Bildern, den jeweiligen Kosten, den Lizenzbedingungen und auch in der Qualität. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen kostenpflichtigen und kostenfreien Plattformen.
Kostenpflichtige Plattformen
Die wohl bekanntesten Optionen sind Shutterstock, Adobe Stock oder gettyimages. Doch auch darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an kleineren Plattformen, die womöglich eine gute Wahl für Sie sind. Wenn Sie verschiedene kostenpflichtige Plattformen für Stockfotos vergleichen, sollten Sie unbedingt auf verschieden Faktoren achten:
- Preis-Leistungs-Verhältnis
- Individuelle Leistungspakete für Ihren Bedarf
- Angebotsfülle und Vielseitigkeit des Bildmaterials
- Qualitätsstandards des Materials
Anhand dieser Punkte können Sie die jeweiligen Plattformen miteinander vergleichen. So finden Sie die Stock-Plattform, die zu Ihnen passt.
Was kostet ein Stockfoto?
Häufig kommt die Frage auf, was genau ein Stockfoto auf so einer Plattform kostet. Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Denn die Preise für Einzelbilder schwanken je nach Qualität, Plattform und Anwendungszweck. Darüber hinaus bieten viele Plattformen Abo-Modelle an, in denen einfach eine gewisse Anzahl an Downloads pro Monat enthalten ist. Die Information zu den konkreten Kosten können Sie also nur per Recherche bei den jeweiligen Plattformen erhalten.
Kostenlose Alternativen
Selbstverständlich gibt es darüber hinaus auch kostenlose Stock-Plattformen. Beliebt sind z. B. Unsplash oder pixabay. Auch die kostenpflichtigen Plattformen bieten teilweise eine reduzierte Auswahl zur kostenfreien Nutzung an.
Die Geldersparnis wird aber natürlich trotzdem mit einem Preis bezahlt: Es gibt für gewöhnlich eine deutlich geringere Auswahl an Bildern und auch die Qualitätskontrolle ist oft geringer als bei den kostenpflichtigen Plattformen, wo die FotografInnen Geld für jeden Download erhalten.
Logischerweise wird das Bildmaterial immer dann dünn, wenn es um spezielle Anwendungsfälle geht. Zu Menschen und Natur finden Sie natürlich mehr als zu einer speziellen Industrieanwendung. Wenn Sie also ein Spezialthema besetzen, werden Sie auf kostenlosen Plattformen nicht glücklich werden.
Dennoch können die kostenlosen Stockplattformen in vielen Bereichen gut mithalten. Sie eignen sich als Ergänzung, zur Inspiration oder bei kleineren Projekten. Es lohnt sich also dort reinzuschauen – auch wenn Sie bereits eine kostenpflichtige Variante gebucht haben.
6 Tipps, um bessere Stockfotos auszuwählen
01. Nutzen Sie keine Stockfotos
Okay, das ist ein wirklich dummer Tipp. Aber wir müssen es einfach nochmal wiederholen: Wann immer Sie die Möglichkeit haben, selbst hochwertiges Bildmaterial anzufertigen bzw. anfertigen zu lassen, sollten Sie diese Chance ergreifen.
Denn eigenes Bildmaterial ist besser als Stockfotos, weil es genau zu Ihrem Unternehmen passt. Dabei gilt natürlich: Es muss eine hochwertige Qualität gewährleistet sein. Die Smartphone-Schnappschüsse vom Chef genügen ebenso wenig wie die Bilder vom Azubi, der zum ersten Mal eine Spiegelreflex oder Systemkamera in der Hand hält.
02. Achten Sie auf grundlegende Fotoparameter
Wir erleben im Web eine nie dagewesene Flut an Bildern. Jugendliche können mit ihren Smartphones im Vorbeilaufen Fotos machen, sie mit Apps und Filtern nachbearbeiten und direkt online stellen. Und das mit Erfolg und guter Qualität.
Was das für Sie bedeutet: Sie können es sich als Unternehmen nicht erlauben, qualitativ hinterher zu hinken. Die Ansprüche an Bildqualität, sowohl mit Blick auf die reine Auflösung als auch auf Parameter wie Nachbearbeitung und Bildkomposition, sind deutlich gestiegen. Deshalb ist es notwendig, dass Sie bei der Auswahl von Stockfotos auf grundlegende Eckdaten der Fotografie achten wie z. B.:
- Korrekte Belichtung
- Ansprechende Bildkomposition (z. B. nach goldenem Schnitt oder Drittelregel)
- Ansprechende Kontraste
- Passende Farbwiedergabe
- Ausreichende Auflösung
- Keine stürzenden Linien
Einige dieser Faktoren können Sie ggf. in der Nachbearbeitung noch beeinflussen. Wenn aber die Komposition grundlegend daneben ist, können Sie das Bild auch nicht mehr retten. Achten Sie also unbedingt in der Auswahl darauf, dass die Bilder einem grundlegenden Anspruch an Fotografie und Nachbearbeitung gerecht werden.
03. Nutzen Sie Bilder, die zur Aussage passen
Bilder nur um der Bilder Willen? Kann man natürlich machen. Nur werden sich Nutzerinnen und Nutzer dann fragen, was Sie sich dabei gedacht haben. Denn Bilder sollten nie bloß verwendet werden, um einen Text ein wenig aufzulockern. Sie sollten gleichzeitig immer etwas zum Inhalt beitragen.
Das kann eine verbildlichte Information sein, aber auch eine passende Stimmung oder Emotion. Die Funktion von Bildern ist vielfältig. Doch bei der großen Auswahl auf Stockplattformen tappt man schnell in die Falle, ein Bild auszusuchen, weil es eben einfach gefällt.
Dabei wird gerne der tatsächliche Nutzen des Bildes innerhalb des Contents ignoriert. Um das zu vermeiden, orientieren Sie sich an einer einfachen Faustregel: Wenn der Inhalt genauso gut ohne das Bild funktioniert, dann haben Sie sich das falsche Bild ausgesucht.
04. Setzen Sie auf eine einheitliche Bildstimmung
Viele Websites, die mit Stockfotos gefüllt werden, wirken schnell chaotisch. Das hat einen einfachen Grund: Es wurde in der Erstellung nicht darauf geachtet, dass die Bilder einen einheitlichen Look haben. Es fehlt an einer klaren Design-Vorstellung und der Bildstimmung.
Das ist natürlich eine Gefahr, die auf allen Stockplattformen lauert. Schließlich werden die Stockbilder zu den Suchbegriffen völlig durcheinander angezeigt. Hochwertige Gegenlichtaufnahmen mit gedämpften Farben stehen neben knalliger Werbefotografie mit einfarbigen Hintergründen.
Damit Sie dieser Lage Herr werden, ist es sinnvoll, Regeln für Stockfotos in Ihrem Styleguide festzuhalten. Je nachdem kann auch ein kleines Moodboard schon als Orientierungspunkt helfen.
Dazu ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie betreiben ein Unternehmen, das einen natürlichen Energiedrink herstellt. Er besteht aus 100 % pflanzlichen Zutaten und verspricht AbenteurerInnen sowie SportlerInnen ein Mehr an Leistung. Schließen Sie jetzt einmal kurz die Augen und warten Sie, welche Bilder sich in Ihrem Geist formen. Vermutlich sehen Sie folgende Dinge: sportliche Menschen, die fit und glücklich sind. Menschen, die die Natur erkunden und Abenteuer erleben. Natürliche Farbtöne mit viel grün und braun. Pflanzen und unberührte Natur. Ein mögliches Moodboard dazu könnte also wie folgt aussehen:
An dieser Stimmung und diesen Vorstellungen orientieren Sie sich nun bei allen Stockbildern, die Sie auswählen. Und schon haben Sie einen einheitlichen Look, der trotz unterschiedlichster StockfotografInnen wie aus einem Guss wirkt.
05. Beachten Sie den Bildausschnitt auf allen Endgeräten
Wenn Sie die Stockfotos für Ihre Website nutzen, müssen Sie unbedingt an die verschiedenen Endgeräte denken. Denn je nach Bildschirmgröße kann sich womöglich der Bildausschnitt verschieben. Das hängt ganz davon ab, wie Ihre Website hinsichtlich responsive Design programmiert ist. Je nachdem müssen Sie bei dem Bild also genau prüfen, ob es auf allen Endgeräten vernünftig ausgegeben wird und die Aussage erhalten bleibt.
Auch wenn Sie es für andere Kanäle nutzen, müssen Sie sich bei der Auswahl mit dem Bildausschnitt beschäftigen. Social Media geben z. B. ideale Bildformate vor, die Sie bei der Auswahl berücksichtigen sollten. So ist auf Facebook & Instagram u. a. das Quadrat sehr beliebt. Wenn Ihr Wunschbild aber im Super-Querformat ist, wird viel davon verloren gehen.
Prüfen Sie also, ob das gewünschte Bild in allen notwendigen Formaten funktioniert. Kostenpflichtige Plattformen wie Adobe Stock bieten dafür Vorschautools an. Erfahrene Nutzerinnen und Nutzer kommen aber auch mit Augenmaß zurecht.
06. Befolgen Sie unbedingt die rechtlichen Vorgaben
Jede Stockplattform hat ihre eigene Regelung, wie rechtlich mit den Bildern umzugehen ist. Kostenfreie Plattformen ermöglichen teilweise die Nutzung ohne Quellenangabe – bitten aber um Erwähnung. Andere Plattformen, die Stockbilder verkaufen, geben Verweise verpflichtend vor.
Dabei macht es einen Unterschied, in welchem Kanal die Bilder eingesetzt werden. Auf Websites reicht z. B. oftmals ein Quellenverzeichnis im Impressum. Werden die Bilder jedoch auf Social Media eingesetzt, ist es womöglich nötig, den entsprechenden Querverweis direkt auf dem Bild oder im Text zu hinterlegen.
Welche rechtlichen Regelungen gelten, hängt individuell von der jeweiligen Stockplattform ab. Damit Sie die Bilder korrekt nutzen, sollten Sie sich also unbedingt vorher ausgiebig informieren und im Zweifelsfall bei der Plattform nachfragen. Nur so ist eine rechtlich saubere Nutzung von Stockfotos gewährleistet.
Verbessern Sie Ihren Einsatz von Stockfotos
Stockfotos sind eine gute Möglichkeit, um einfach an hochwertiges Bildmaterial zu kommen. Wann immer Ihnen die Möglichkeit fehlt, um selbst Fotos zu erstellen, sind Sie hier gut beraten. Wenn Sie bei der Auswahl unsere sechs Tipps beherzigen, werden Sie auch mit vorgefertigtem Bildmaterial Ergebnisse erzielen, die geschlossen und wie aus einem Guss wirken – und nie so als wären sie willkürlich zusammengekauft. Das trägt immens zu einer erfolgreichen Außendarstellung bei!
forty-four Multimedia ist Ihr Ansprechpartner für hochwertiges Design
Ob Printwerbung, Websites oder Kampagnen – wir verstehen uns darauf, mit hochwertigen und nutzerorientierten Designs zu begeistern. Als Full-Service Digitalagentur bringen wir unsere über 20-jährige Erfahrung in jedem Projekt ein. Dabei bieten wir Ihnen von speziellen Fototerminen mit beauftragten FotografInnen bis hin zur stimmungsvollen Verwendung von Stockfotos stets die passende Bildlösung, die zu Ihrem Unternehmen passt. Sie suchen nach Marketing-Maßnahmen, die mit stimmungsvoller Bildgestaltung überzeugen? Dann sprechen Sie uns einfach an!
PS: Ist Ihnen etwas aufgefallen? Nein? Dann scrollen Sie noch einmal hoch und schauen Sie sich die genutzten Stockbilder in diesem Beitrag an. Irgendwie passen sie ja schon zusammen. Aber ganz schön grell, billig und überladen sind sie auch, oder? Lediglich das Moodboard erfüllt einen gewissen Anspruch.
Sie haben das direkt bemerkt? Herzlichen Glückwunsch, Test bestanden. Sie sind auf einem guten Weg. 😉