Und täglich grüßt das Murmeltier Google-Update: Mit dem Helpful Content Update treibt Google seinen nutzerzentrierten Ansatz weiter voran – und lässt SEO-Profis weltweit mal wieder gespannt aufhorchen.
Denn das neue Update spricht klarer denn je aus, worauf es Google ankommt. Belohnt mit guten Rankings werden Inhalte, die von Menschen für Menschen erstellt werden. Dabei geht es der Suchmaschine um die optimale Verbindung aus Nützlichkeit und User Experience.
Im Umkehrschluss bedeutet das: Mechanischer oder mit Kalkül für die Suchmaschine kreierter Content verliert an Sichtbarkeit. Das kann sogar Einfluss auf alle Seiten einer Webseite haben, denn wenn Google diese insgesamt als „search-engine-first“ einstuft, verliert der gesamte Content an Reichweite.
Das neue Helpful Content Update wird seit der letzten Augustwoche 2022 ausgerollt. Zunächst betrifft es ausschließlich die englische Suche weltweit. Es soll in Zukunft aber auch für alle anderen Sprachen umgesetzt werden.
Bis sich die ersten Resultate zeigen, wird also noch Zeit vergehen. Zeit, die Sie nutzen können, um sich systematisch darauf vorzubereiten – damit Sie von dem Update nicht überrumpelt werden. Wir erklären Ihnen in diesem Beitrag, worauf es Google in Zukunft ankommt.
Worauf es nach dem Helpful Content Update ankommt
Der ausgerufene Fokus der beliebtesten Suchmaschine lautet in Zukunft: people first! Guter Website-Content bedeutet daher in erster Linie, Nutzerinnen und Nutzer eine zufriedenstellende Erfahrung zu bieten und die Erwartungen der Zielgruppe zu erfüllen.
Grundsätzlich ist diese Ausrichtung eigentlich nichts neues. Denn schon Googles Tipps zum Erstellen hochwertiger Inhalte und die Richtlinien für Webmaster zielen immer stärker auf die positive Erfahrung der Zielgruppe ab.
Nicht ohne Grund sprechen SEOs schon seit Jahren verstärkt über die Suchintention und betonen immer wieder, dass wir Content für Nutzerinnen und Nutzer erstellen, nicht für eine Suchmaschine.
Im Endeffekt macht Google mit dem Helpful Content Update einen weiteren Schritt auf die Nutzerinnen und Nutzer zu. Das Update bestätigt den Gedanken, dass SEOs eigentlich User Optimization betreiben und SEO nicht (mehr) im eigentlichen Wortsinn der Suchmaschinenoptimierung zu verstehen ist.
6 Fragen, um herauszufinden, ob Sie Helpful Content erstellen
Google hat mit der Ankündigung des Updates eine Reihe an Hinweisen veröffentlicht, was sie unter hilfreichem Content verstehen und welche Inhalte mit guten Rankings belohnt werden. Um herauszufinden, ob Sie nützliche Inhalte erstellen, hat Google sechs Fragen herausgegeben:
- Haben Sie eine bestehende oder anvisierte Zielgruppe, die Ihren Content hilfreich fände, wenn sie direkt auf Ihre Website gehen würde?
- Beweist Ihr Content echte Expertise aus erster Hand und ein tiefes Fachwissen (z. B. Expertise, die wirklich aus der Nutzung des Produkts oder dem Besuch eines bestimmten Ortes resultiert)?
- Hat Ihre Website einen klaren Zweck oder Fokus?
- Wenn jemand Ihren Content konsumiert hat, wird die Person dann Ihre Webseite mit dem Gefühl verlassen, genug über das Thema gelernt zu haben, um das eigene Ziel zu erreichen?
- Wird jemand Ihre Webseite nach Konsum des Contents mit dem Gefühl verlassen, eine angenehme Erfahrung gemacht zu haben?
- Berücksichtigen Sie die Google Anleitungen zu Updates und Rezensionen?
Sie sehen: Es ist alles eigentlich halb so wild. Denn idealerweise sollten Sie diese Fragen schon jetzt alle mit einem klaren Ja beantworten können.
9 Fragen, die Ihnen zeigen, ob Ihre Website vom Helpful Content Update abgestraft wird
Die größte Angst im Content Marketing ist immer, dass nach einem Update plötzlich der Traffic einbricht. Diese Angst begleitet natürlich auch das Helpful Content Update. Und sicherlich wird es Webseiten geben, die abgestraft werden und deren Sichtbarkeit einbricht.
Gleichzeitig können wir aber Entwarnung geben. Denn wenn Sie sich in den vergangenen Jahren am aktuellsten Stand in Sachen SEO orientiert haben, kann Sie dieses neue Update gar nicht auf dem falschen Fuß erwischen. Schließlich entsprechen Ihre Inhalte dann bereits dem, was Google für hilfreich hält.
Um Ihnen zusätzlich zu helfen, hat Google weitere neun Fragen veröffentlicht, um zu erkennen, ob Sie wirklich hilfreiche Inhalte für echte Personen oder doch nur für die Suchmaschine produzieren:
- Geht es bei Ihrem Content in erster Linie darum, Menschen über Suchmaschinen anzuziehen, anstatt wirklich Inhalte für Menschen zu erstellen?
- Erstellen Sie viele Inhalte zu unterschiedlichsten Themen in der Hoffnung, dass einige davon gut in den Suchergebnissen performen?
- Nutzen Sie eine Form von Automatisierung, um möglichst viel Content zu unterschiedlichen Themen zu generieren?
- Fassen Sie nur zusammen, was andere bereits geschrieben haben, ohne einen eigenen Wert hinzuzufügen?
- Schreiben Sie über Themen, weil sie gerade im Trend liegen und nicht, weil diese wirklich zu Ihrer anvisierten Zielgruppe passen?
- Haben Leserinnen und Leser das Gefühl, nach dem Konsumieren Ihres Contents weiter nach besseren Informationen suchen zu müssen?
- Schreiben Sie mit dem Ziel, eine bestimmte Anzahl Wörter zu erreichen, weil Sie glauben, dass Google dahingehend Vorlieben hat?
- Bewegen Sie sich in bestimmten Nischenthemen, weil diese Traffic versprechen, obwohl Sie in diesem Bereich keine Expertise haben?
- Verspricht Ihr Content, eine bestimmte Frage zu beantworten, aber er hat eigentlich keine Antwort darauf (z. B. Releasedate für Produkt, Film oder Fernsehshow, obwohl es noch gar kein Datum gibt)?
Auch hier gilt: Im Normalfall sollten Sie schon jetzt auf jede Frage mit einem klaren Nein antworten können.
Beispiele für hilfreiche und nicht hilfreiche Webseiten
Oft ist es nützlich, sich all das einmal anhand von Beispielen zu verdeutlichen. Deshalb wollen wir kurz ein plakatives Gedankenspiel aufstellen, ohne aber konkret irgendeine Webseite als hilfreich oder nicht hilfreich abzustempeln.
Stellen Sie sich zunächst einen Online-Shop für Handwerkerbedarf vor. Dieser Shop ist spezialisiert auf jede Form von Klebungen. Entsprechend verkauft er z. B. flüssigen Klebstoff und verschiedene Klebebänder. Alle Produktseiten verfügen über ausgiebige Produkttexte. Dazu gibt es einen Ratgeber-Bereich, in dem verschiedene Produkte in ihrer Anwendung erklärt und besondere Klebetechniken sowie Praxistipps erläutert werden.
Und jetzt denken Sie an eine Produkttesterseite, die Produkte aus den unterschiedlichsten Bereichen bespricht, von Bekleidung über Technik bis hin zu Sportgeräten und Büchern. Die Seite hat also kein Spezialgebiet. Die Texte sind immer nach demselben Schema aufgebaut und es wird nicht klar, ob die Betreiberinnen und Betreiber das Produkt wirklich jemals in Händen gehalten haben.
Welche dieser Seiten würden Sie selbst für hilfreich halten? Welcher der Seiten würden Sie vertrauen? Und welche Webseite würde Google wohl mit dem Helpful Content Update abstrafen und welche belohnen? Bestimmt kennen Sie die Antwort bereits – und halten es für völlig richtig und sinnvoll.
Ruhe bewahren: So reagieren Sie auf das Helpful Content Update
Achtung vor Panikmache! Google-Updates werden von unseriösen Agenturen gerne als Anlass genommen, um ein wenig Angst zu schüren und so ihre Leistung zu verkaufen. Wenn also eine SEO-Agentur an Sie herantritt und das Update als emotionales Druckmittel nutzt, seien Sie vorsichtig.
Denn zunächst ist das Thema Helpful Content einfach ein Rankingfaktor unter vielen. Es ist einer von mehreren Aspekten, die Google bei der Einschätzung Ihrer Webseite heranziehen.
Grundsätzlich bestätigt das Update aber den Weg, den Google eingeschlagen hat: hin zum klaren Fokus auf Nutzerinnen und Nutzer. Das ist auch nur logisch, schließlich möchte Google die beste Suchmaschine sein und somit auch die bestmöglichen Ergebnisse bieten.
Für Website-Betreibende ist tief durchatmen angesagt. Im Normalfall sollten Sie bereits seit einigen Jahren nicht mehr suchmaschinenzentriert arbeiten. Der reine Fokus auf die Suchmaschine gilt schon lange als schlechte SEO-Praxis. Wer nur für die Suchmaschine arbeitet, ist bereits aus der Zeit gefallen. Also müssen Sie sich, sofern Sie auf dem aktuellen Stand sind, nur wenig Gedanken machen.
Dennoch wird es natürlich Seiten geben, denen das neue Update Probleme bereitet. Die Hauptgefahr besteht darin, dass ganze Webseiten als nicht hilfreich eingestuft werden, wenn sie eine gewisse (nicht genau definierte) Menge an nicht hilfreichem Content haben. Hier kann es also ggf. zu größeren Einbrüchen kommen.
Insgesamt bleiben wir aber bei unserem Credo: Ruhe bewahren. Jedes Google-Update ist erst einmal nur eine Veränderung, nicht zwangsweise eine Verschlechterung. Denn insgesamt sind die Bemühungen, ein besseres Nutzungserlebnis zu bieten, eine positive Entwicklung. Hier bietet sich schließlich die Möglichkeit, als Expertinnen und Experten richtig zu glänzen.
Gleichzeitig ist ein neues Update immer ein guter Anlass, um den eigenen Content auf den Prüfstand zu stellen. Nutzen Sie einmal die veröffentlichten Fragen von Google, um Ihre Inhalte zu checken.
Denn unabhängig davon, ob Sie bereits nach bestem Wissen und Gewissen handeln, schleichen sich im Alltag oft Routinen ein, die zu selten hinterfragt werden. Sehen Sie also das Helpful Content Update als Chance, Ihren eigenen Content zu reviewen, anstatt als Risiko oder Bedrohung. Dann werden Sie auch diese Veränderung problemlos meistern!
forty-four Multimedia prüft Ihren Content auf Nützlichkeit – im SEO Check
Entspricht Ihre Website aktuellsten SEO-Empfehlungen und ist bereit für das Helpful Content Update? In unserem SEO Check stellen wir genau das auf den Prüfstand. Mit unserer Erfahrung aus über 25 Jahren Online-Marketing wissen wir, welche Faktoren darüber entscheiden, ob eine Website gut von Ihrer Zielgruppe angenommen wird. Von der Struktur über die Inhalte bis hin zu OffPage-Faktoren unterziehen wir Ihre Website einem präzisen SEO-Audit. Als Ergebnis erhalten Sie eine maßgeschneiderte Handlungsempfehlung – und ein passendes Angebot über die Umsetzung durch forty-four.