Eine junge Frau liest einen Text auf ihrem Tablet, der eine hohe Lesbarkeit aufweist.

Lesbarkeit von Texten erhöhen: 11 einfach umsetzbare Tipps

Lesedauer 9 Minuten

Die digitale Welt ist voller Informationen. Tagtäglich werden immense Mengen an Content produziert und im Web ausgespielt. Das führt zu einer nie dagewesenen Konkurrenzsituation, denn die Aufmerksamkeitsspanne der Zielgruppe schrumpft stetig. Deshalb kommt der Lesbarkeit Ihrer Texte eine wichtige Rolle zu.

Denn sobald Inhalte schwer zu konsumieren sind, schaltet die Zielgruppe ab – insbesondere bei werblichen Inhalten, die wir sowieso nur ungern lesen. Entsprechend wichtig ist es, die wertvolle Aufmerksamkeit nicht zu verschenken und Ihre Zielgruppe mit leichtem Text zu belohnen.

Wir erklären Ihnen, wie Sie Ihren Content so optimieren, dass er leicht lesbar ist. Erfahren Sie, wie Sie die Zielgruppe bei der Stange halten und sich im Kampf um die Aufmerksamkeit wertvolle Vorteile sichern.

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Was bedeutet Lesbarkeit?

Mit Lesbarkeit ist gemeint, wie leicht ein Inhalt zu konsumieren ist. Dabei spielen gestalterische Aspekte (Schriftart, Darstellung, Layout …) ebenso eine Rolle wie der Content selbst (Absätze, Headlines, Hervorhebungen …).

Insgesamt geht es darum, Inhalte zu bieten, die möglichst einfach zu konsumieren sind. Im Fokus steht der einfache und angenehme Zugang zur der gesuchten Information.

Die Lesbarkeit lässt sich nicht in einem konkreten Wert messen oder festhalten. Es gibt keine Skala von 1–100, auf der sie genau verortet werden kann. Vielmehr spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, die richtig interpretiert zur Optimierung genutzt werden können.

Darum ist die Lesbarkeit wichtig für Ihre Webseite

Die Menschen haben immer kürzere Aufmerksamkeitsspannen. Gleichzeitig konkurrieren Sie mit Ihrem Content im Web mit einer immer größer werdenden Flut an Informationen. Entsprechend wichtig ist es, dass Ihre Inhalte einfach zugänglich sind.

Nur, was wir bequem konsumieren können, konsumieren wir auch. Ist Ihr Content aber schwer verständlich und nicht gut zu lesen, wird Ihre Zielgruppe abspringen. Das hat zwei negative Effekte:

  1. Sie verpassen die Chance, Ihre Botschaften bei Ihrer Zielgruppe zu verankern.
  2. Die Suchmaschine wertet das fehlende Interesse der Zielgruppe negativ und rankt Ihre Webseite schlechter.

Eine gute Lesbarkeit wirkt sich also nicht nur unmittelbar auf den Konsum aus, sondern hat ebenfalls Einfluss auf Ihr Ranking und somit den Website-Traffic.

11 einfach umsetzbare Tipps, um die Lesbarkeit von Texten zu erhöhen

Ein junger Mann liest auf seinem Tablet einen Text auf einer Unternehmensseite und genießt diese Erfahrung.
Hohe Lesbarkeit zaubert Ihrer Zielgruppe ein Lächeln ins Gesicht.

01. Nutzen Sie die Sprache Ihrer Zielgruppe

Content-Marketing ist kein Selbstzweck, sondern zielgerichtete Kommunikation. Die Aufmerksamkeitsspanne für Marketingbotschaften ist jedoch stark begrenzt. Deshalb müssen Sie Ihre Inhalte so verfassen, dass Ihre Zielgruppe sie auf Anhieb versteht.

Achten Sie also darauf, ein Vokabular zu nutzen, das verständlich ist. Das gilt insbesondere für den Einsatz von Fremdwörtern. Schreiben Sie für ein Fachpublikum, können Sie diese getrost als bekannt voraussetzen. Texten Sie jedoch für ein Massenprodukt, sollten Sie es einfacher halten.

Zur Sprache Ihrer Zielgruppe gehört auch die Tonalität. Denn Bekanntes können Menschen besonders gut verarbeiten, weshalb es wichtig ist, möglichst den Ton zu treffen, den Ihre Zielgruppe kennt und schätzt.

Lernen Sie also so viel wie möglich über Ihre Zielgruppe. Führen Sie Zielgruppenanalysen durch und versetzen Sie sich tief in die Welt der Menschen, die Sie mit Ihren Texten erreichen wollen. Nur so können Sie maximale Lesbarkeit für diese Personen erreichen.

02. Setzen Sie auf eine direkte und aktive Sprache

Wenn Sie Menschen ansprechen wollen, dann müssen Sie sie auch ansprechen. Das bedeutet: Wählen Sie eine passende Ansprache (du, ihr, euch, Sie, Ihr …) und nutzen Sie diese. Dadurch fühlt sich Ihre Zielgruppe stärker abgeholt und eingebunden.

Gleichzeitig sollten Sie darauf achten, möglichst aktiv zu schreiben. Vermeiden Sie also Passivkonstruktionen. Beispiel gefällig?

  1. Die Wanderschuhe werden für lange Wanderungen genutzt, da sie besonders leicht sind und somit müden Füßen vorbeugen.
  2. Sie bewältigen mit den Wanderschuhen problemlos auch lange Wanderungen ohne müde Füße zu bekommen.

Beim ersten Satz, der passiv formuliert ist, stehen die Wanderschuhe im Fokus. Der zweite, aktive Satz stellt dagegen die Zielgruppe als Subjekt ins Zentrum der Formulierung, was eine stärkere Verbindung und bessere Ansprache schafft. Denn wenn Sie eine Person ansprechen wollen, sollte diese immer im Fokus stehen.

03. Verwenden Sie eine klare Headline-Struktur

Überschriften geben uns Halt und signalisieren uns, worum es im folgenden Absatz gehen wird. Das ermöglicht Ihrer Zielgruppe einen schnellen Zugang zu der Information, die wirklich wichtig ist – und erhöht so die Lesbarkeit.

Achten Sie also darauf, eine hierarchisch sauber sortierte Headline-Struktur zu verwenden. Das bedeutet, dass Sie sich von Oberthemen hin zu kleinen Subthemen vorarbeiten. Ein zusätzliches Inhaltsverzeichnis mit Sprungmarken oder eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Punkten kann ebenfalls zur Lesbarkeit beitragen.

04. Machen Sie sinnvolle Absätze

Niemand möchte sich durch ellenlange Textwüsten wühlen. Denn wenn der Bildschirm voll mit Text ist, schaltet das Auge automatisch ab und die Motivation sinkt gegen null.

Um Ihren Website-Content aufzulockern, müssen Sie regelmäßig Absätze verwenden. Dadurch portionieren Sie die Inhalte, machen sie übersichtlicher und somit leichter zu konsumieren.

Gleichzeitig gaukelt das Gehirn den Leserinnen und Lesern mit jedem Absatz, den sie zu Ende lesen, eine Art Fortschritt vor. Auch wenn es dieselbe Textmenge ist wie in einem großen Textblock, fühlt es sich doch stets wie ein kleiner Erfolg an, wenn ein Absatz geschafft ist.

Da heutzutage ein Großteil der Inhalte mobil konsumiert wird, sollten Sie zudem darauf achten, dass die Absätze möglichst kurz sind und somit auch auf dem mobilen Display wirken.

Als Faustregel gilt: Schreiben Sie nach Möglichkeit nicht mehr als zwei oder drei DinA4-Zeilen. Dann setzen Sie einen Absatz. Das mag nun erst einmal nach viel klingen, wird sich aber auf jeden Fall positiv auf die Lesbarkeit Ihrer Inhalte auswirken.

05. Kürzen Sie wo es geht

Es gibt eine wichtige Regel, die sich alle Texterinnen und Texter in Ihr Gehirn tätowiert haben:

Content sollte so lang wie nötig sein – und so kurz wie möglich.

Es geht schließlich um zielgerichtete Kommunikation. Entsprechend müssen Sie den Rotstift ansetzen und jeden Satz, der nicht notwendig ist, wegkürzen. Dadurch komprimieren Sie den Inhalt auf das Wesentliche – nicht mehr und nicht weniger möchte Ihre Zielgruppe lesen.

Insbesondere auf Floskeln können Sie getrost verzichten. Beispiel gefällig? Es ist endlich so weit! Unser neues Smartphone geht an den Start. Hier können Sie den ersten Satz komplett weglassen, denn der könnte sich auf alles beziehen und hat absolut keinen Mehrwert.

Halten Sie sich also bedeckt mit Abschweifungen und Anekdoten, sofern diese nichts zum Verständnis des Inhalts beitragen. Bleiben Sie fokussiert und schreiben Sie auf den Punkt die Botschaft herunter, die Ihre Zielgruppe hören muss.

06. Beachten Sie die Satzlänge und erzeugen Sie Sprachrhythmus

Je kürzer ein Satz ist, desto höher ist die Lesbarkeit. Bandwurmsätze hingegen sind schwer zu lesen und sorgen oft dafür, dass Ihre Zielgruppe gedanklich abschweift.

Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie nur noch kurze Sätze mit vier oder fünf Wörtern schreiben sollen. Denn das würde den Sprachrhythmus zerstören. Eine angenehme Sprache lebt davon, verschiedene Satzlängen miteinander zu kombinieren und so zum Klingen zu bringen.

Die Kunst einer lebendigen Sprache und hoher Lesbarkeit liegt also darin, kurze Sätze mit langen Sätzen abzuwechseln. Da Sie idealerweise sowieso alle zwei bis drei Zeilen einen Absatz machen, sollten Sie darauf achten, dass kein Absatz nur aus einem Satz besteht.

Dadurch sorgen Sie Bandwurmsätzen vor, halten die Lesbarkeit hoch und schaffen eine wohlklingende Sprache.

07. Prüfen Sie die Wortlänge

Je länger ein Wort ist, desto schwerer können wir es lesen. Schifffahrtskapitänsmützenhalter liest sich eben komplizierter als Fußball. Wir müssen uns stärker konzentrieren und Energie auf das Lesen aufwenden, was niemand bei Marketinginhalten wirklich möchte.

Entsprechend müssen Sie darauf achten, keine zu langen Wörter zu verwenden. Natürlich lässt sich das nicht immer vermeiden. Falls Sie doch mal ein langes Wort nutzen müssen, dann betten Sie es zumindest in einen kurzen Satz ein. Das macht es Ihren Leserinnen und Lesern einfacher.

08. Aufzählungen enden bei drei

Aller guten Dinge sind drei – und so ist es auch bei Aufzählungen. Denn Aufzählungen, die mehr als drei Teile beinhalten, werden sehr schwierig zu lesen.

Für noch mehr Lesbarkeit achten Sie darauf, dass die Wörter der Aufzählung entweder gleich lang oder hierarchisch sortiert sind (von kurz nach lang oder lang nach kurz). Hier dazu ein paar Beispiele:

  1. Im Zoo gibt es Löwen, Tiger und Affen. (Alle drei Begriffe sind gleich lang, die Aufzählung punktet mit guter Lesbarkeit)
  2. Im Zoo gibt es Löwen, Kängurus und Tasmanische Tiger. (Die Begriffe werden immer länger, die Aufzählung funktioniert)
  3. Im Zoo gibt es Tasmanische Tiger, Krokodile und Affen. (Die Begriffe werden immer kürzer, die Aufzählung funktioniert)
  4. Im Zoo gibt es Tasmanische Tiger, Löwen, Krokodile, Kurzkrallenotter, Affen, Graue Riesenkängurus, Tapire, Ameisenbären und Wildkatzen. (Das ist natürlich ein echt artenreicher Zoo, aber keine gute Aufzählung. Hier läuft alles schief. Zu viele Begriffe, zu durcheinander)

09. Betonen Sie durch Hervorhebungen

Wir müssen uns der harten Realität stellen: Menschen lesen Content nicht von A bis Z. Vielmehr scannen wir alle nach der einen Information, die für uns in diesem Moment relevant ist.

Entsprechend wichtig ist es, den Blick der Zielgruppe zu lenken und dem Auge Anker zu bieten, an denen es sich festhalten kann. Das gelingt durch Hervorhebungen wie z. B. Fettungen.

Dadurch bieten Sie wertvolle Orientierung und erhöhen effektiv die Lesbarkeit.

10. Diversity of Content schafft Auflockerung

Wann immer Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie Medien in Ihren Text einbinden. Denn oftmals kann ein gut gestaltetes Schaubild Dinge viel lesbarer auf den Punkt bringen als es ein Absatz mit 500 Wörtern je geschafft hätte. Diversity of Content lautet also die Devise.

Das sorgt für zusätzliche Steigerung Ihrer Informationsdichte und Lesbarkeit. Gleichzeitig bieten Bilder, Videos und Grafiken willkommene Abwechslung für das Auge. Ihre Zielgruppe wird es Ihnen danken!

11. Achten Sie auf Schrift und weitere technische Aspekte

All diese Tipps bringen Ihnen nichts, wenn die Texte am Ende in einer schwer lesbaren Schriftart und viel zu klein dargestellt werden. Achten Sie also bei der Auswahl der Schriftart auf eine hohe Lesbarkeit und eine angemessene Größe auf allen Endgeräten.

Insgesamt gilt, dass Ihre Webseite technisch modern und angenehm fürs Auge gestaltet sein sollte. Das bedeutet auch, dass die Schrift einen sinnvollen Kontrast zum Hintergrund bilden muss, um entsprechend klar und ohne anzustrengen hervorzustechen.

Idealerweise nutzen Sie zumeist eine schwarze Schrift mit hellem Hintergrund. Natürlich können Sie farbliche Hervorhebungen bei Headlines, kleineren Details oder bestimmten Content-Elementen nutzen. Auch so schaffen Sie Abwechslung und mehr Lesbarkeit

Wie lässt sich die Lesbarkeit messen?

Eine junge Frau errechnet ihre Haushaltsbilanz mit einem Taschenrechner.
Die Lesbarkeit schnell berechnen? So einfach ist es leider nicht …

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Lesbarkeit Ihrer Inhalte zu überprüfen. Eine ist die Evaluation der Inhalte im Nachhinein. Sie prüfen also nach der Veröffentlichung, ob die Inhalte den gewünschten Erfolg verzeichnen und die KPIs sinnvoll erscheinen.

Achten Sie auf Warnsignale wie eine hohe Absprungrate oder eine geringe Click-Through-Rate (CTR). Beides sind Zeichen dafür, dass die Lesbarkeit zu gering sein könnte.

Möglichkeiten zur Optimierung im Vornherein bieten Tools wie YoastSEO oder RankMath. Diese SEO-Tools liefern jeweils schon während der Erstellung eine eigene Angabe zur Lesbarkeit des Texts. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt (Satzlänge, passive Formulierungen etc.).

Auch kostenpflichtige SEO-Tools wie Seobility oder Sistrix bieten in ihren Analysen Informationen zur Lesbarkeit. Hier können Sie eine Vielzahl an Optimierungsmöglichkeiten nach Veröffentlichung des Texts entdecken.

Der wichtigste Faktor zur Beurteilung ist aber letztlich Ihr eigenes Gefühl. Denn am Ende bieten Tools lediglich Unterstützung und Vorschläge. Ob und wie Sie diese umsetzen wollen, müssen Sie selbst aus Ihrer Erfahrung heraus beurteilen.

Behalten Sie dabei stets im Kopf, dass Sie nicht für ein Tool schreiben. Sie schreiben für Menschen. Vertrauen Sie also auf Ihr Gespür für gute Texte und orientieren Sie sich vor allem am Nutzungsverhalten Ihrer Zielgruppe.

Zusammenfassung: 11 Tipps für mehr Lesbarkeit

  1. Nutzen Sie die Sprache Ihrer Zielgruppe.
  2. Setzen Sie auf eine direkte und aktive Sprache.
  3. Verwenden Sie eine klare Headline-Struktur.
  4. Machen Sie sinnvolle Absätze.
  5. Kürzen Sie wo es geht.
  6. Beachten Sie die Satzlänge und erzeugen Sie Sprachrhythmus.
  7. Prüfen Sie die Wortlänge.
  8. Aufzählungen enden bei drei.
  9. Betonen Sie durch Hervorhebungen.
  10. Diversity of Content schafft Auflockerung.
  11. Achten Sie auf Schrift und weitere technische Aspekte.

Wenn Sie diese 11 Tipps beherzigen, wird die Lesbarkeit Ihrer Texte deutlich zunehmen. Am Ende geht es aber vor allem darum, dass Sie ein Gespür dafür bekommen, wie Sie für Ihre Zielgruppe schreiben müssen.

Denn jede Zielgruppe ist verschieden und entsprechend sind Ihre eigenen Erfahrungen besonders wichtig. Lernen Sie, in Ihr Gespür für guten Text zu vertrauen – dann überzeugen Sie auch Ihre Zielgruppe und bieten Content, der bequem konsumiert werden kann.

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