Der Chef eines KMU kratzt sich am Kopf wegen Social-Media-Irrtümern.

5 hartnäckige Social-Media-Irrtümer aus dem Arbeitsalltag von KMU

Lesedauer 6 Minuten

Seit über 25 Jahren arbeiten wir als Full-Service Digitalagentur für KMU in ganz Rheinland-Pfalz. Entsprechend gut kennen wir die Arbeitsrealität solcher Unternehmen – und auch die Bedenken, Einwände und Fehlvorstellungen, die immer wieder aufkommen.

In diesem Beitrag wollen wir mit einigen Irrtümern aufräumen, die uns beim Thema Social Media häufiger begegnet sind. Wir hoffen, damit zu einem besseren Verständnis dieses Themas beizutragen. Gleichzeitig geben wir am Ende Tipps, wie ein KMU erfolgreich auf Social Media agieren kann.

Achtung: Dieser Beitrag dient lediglich dazu, einige Bedenken, mit denen wir uns in der Social-Media-Arbeit für KMU immer wieder konfrontiert sehen, aufzuschreiben und auszuräumen. Es geht keinesfalls darum, womöglich fehlendes Wissen in diesen Unternehmen anzukreiden. Dazu wird schließlich ein externer Spezialist hinzugezogen – um Lücken im eigenen Know-how sinnvoll zu füllen.

Unsere Top-5 Social-Media-Irrtümer im KMU-Alltag

Eine junge Online-Marketerin rauft sich die Haare wegen Fehlvorstellungen zu Social Media bei Ihrem KMU.

01. Social Media bringen uns nichts.

Kenne ich nicht, will ich nicht: Das ist leider oft eine Einstellung, der man mit Blick auf Social Media begegnet. Und das ist auch nur nachvollziehbar. Denn Social Media liegen nun einmal oft außerhalb der Arbeitsrealität von z. B. Handwerksbetrieben, Bäckereien oder Arztpraxen.

Die Auftragslage ist schließlich gut und warum sollte man dann überhaupt noch zusätzlichen Aufwand in solche Kanäle stecken? Der Grundgedanke hinter dieser Fehlvorstellung ist also durchaus nachvollziehbar.

Allerdings schwingt hier auch ein Fehlverständnis davon mit, was Social Media für ein Unternehmen leisten. Es geht nicht darum, kurzfristig die Auftragslage zu verbessern. Vielmehr dienen Social Media z. B. dazu, Ihr Unternehmen insgesamt bekannter zu machen, Ihre Marke nachhaltig aufzubauen und die Kundenbindung zu stärken.

Fast jedes Unternehmen kann mit der richtigen Social-Media-Strategie einen Nutzen aus den sozialen Netzwerken ziehen. Und wenn es nur darum geht, die Kundschaft besser zu informieren und somit insgesamt ein gutes Gefühl zu vermitteln.

Natürlich kann es sein, dass Sie nach reiflicher Überlegung entscheiden, Ihr wohlverdientes Budget lieber in andere Maßnahmen zu stecken. Das liegt aber niemals daran, dass Social Media einem KMU nichts bringen. Vielmehr gibt es eben auch andere Maßnahmen, die womöglich besser zur aktuellen Zielsetzung passen – und das Budget ist leider nicht unendlich.

Wägen Sie also gut ab, ob Social Media eine Rolle in Ihren Marketing-Planungen einnehmen sollen – und wenn ja, welche. Hier kann es sich lohnen, auf externe Expertise in der Beratung zu vertrauen.

02. Warum verkaufen wir nicht mehr? Wir machen doch jetzt Social Media.

Social Media können viel für ein Unternehmen leisten. Ob Markenaufbau, Reichweite, Bekanntheit, Community-Aufbau, Kundenbindung … Es gibt unwahrscheinlich viele Ziele, die Sie gezielt angehen können.

Der Vertrieb ist aber – abseits von Social-Media-Werbekampagnen – keins davon. Natürlich zahlen all diese möglichen Zielsetzungen indirekt auf Ihren Verkauf ein. Wenn Sie eine größere Bekanntheit haben und die Kundschaft besser an sich binden, werden Sie langfristig gesehen auch mehr umsetzen.

Aber für einen kurzfristigen Vertriebs-Erfolg sind Social Media die falsche Maßnahme. Das liegt schlichtweg daran, dass die Menschen nur selten dazu bereit sind, auf Social Media zu werbliche Inhalte zu konsumieren.

Inhalte auf Social Media müssen entweder informativ oder unterhaltsam sein. Produktposts sind oftmals nichts davon – und werden entsprechend von der Zielgruppe einfach weggescrollt.

Machen Sie sich also von dem Gedanken frei, dass Sie Social Media bespielen, um schnell mehr zu verkaufen. Es ist vielmehr ein langsamer und steter Prozess, die eigenen Kanäle so stark aufzubauen, dass es sich letztlich auch im Umsatz niederschlägt.

03. Ein negativer Kommentar? Stoppt die Kampagnen!

Ein Online-Marketer eines KMU verzweifelt wegen negativer Kommentare auf Social Media.

Niemand wird gerne kritisiert. Besonders nicht, wenn einem etwas am Herzen liegt. Und das tut Ihnen Ihr Unternehmen im besten Fall. Also wollen Sie natürlich nicht, dass jemand in Social Media schlechte Stimmung verbreitet und gegen Ihr Unternehmen oder Produkt wettert.

Tauchen negative Kommentare auf, reagieren einige Entscheiderinnen und Entscheider allergisch. Da müssen Kampagnen gestoppt und grundlegend überarbeitet, Posts gelöscht oder Kommentare sowie Nutzerinnen und Nutzer blockiert werden.

Ein solches Vorgehen zeugt vor allem von einem: einer veralteten Vorstellung von Marketing. Lange Zeit war Marketing nämlich eine Einbahnstraße. Das Unternehmen gibt die Botschaften raus, die Zielgruppe konsumiert. Fertig.

Nun haben gerade Social Media dieses Prinzip auf den Kopf gestellt. Hier gibt es nicht mehr das Unternehmen, das von oben herab Botschaften unters Volk bringt. Stattdessen liegt die Stärke von Social Media im Austausch, es ist ein Geben und Nehmen.

Wenn Sie also auf Social Media präsent sein wollen, müssen Sie sich mit dem Gedanken anfreunden, dass Menschen ihre Meinung zu Ihrem Unternehmen und Ihren Produkten kundtun werden.

Und wie das nun einmal so ist, wird es auch Menschen geben, die schlechte Erfahrungen gemacht haben. Diese sind leider oftmals besonders laut und meinungsstark. Dazu kommt, dass in der vermeintlichen Anonymität des Internets gerne einmal über die Strenge geschlagen wird und der Ton rauer ausfällt als nötig.

Hier gilt für Sie: Ruhe bewahren. Ein negativer Kommentar ist gar kein Problem. Vielmehr ist es eine Chance, dass Sie sich als Unternehmen von einer verständnisvollen Seite zeigen und somit echten Kundenservice beweisen.

Gehen Sie auf den Kommentar ein, anstatt die gesamte Kampagne oder den Post zu löschen. Suchen Sie den ehrlichen Dialog und stellen Sie Nachfragen. So zeigen Sie Ihrer Zielgruppe, dass Sie Gehör für deren Einwände haben.

Natürlich sollten Sie auch einzuschätzen lernen, wann jemand trollt, also negative Dinge schreibt, bloß um zu provozieren. In diesem Fall ist es völlig in Ordnung, die Person zu blockieren. Sowas kommt manchmal vor.

Was wir eigentlich sagen wollen, ist: Negative Kommentare auf Social Media gehören dazu. Jedes Unternehmen bekommt sie irgendwann einmal. Wie Sie allerdings damit umgehen, verrät noch bedeutend mehr über Ihr Unternehmen als die Kommentare selbst.

04. Wir gehen dann ganz einfach viral.

Es ist der Traum für jeden Social-Media-Kanal: Dieser eine Post geht plötzlich viral, ist in aller Munde, wird tausendfach geteilt und über Nacht verdoppeln oder verzehnfachen sich die Followerzahlen.

Klingt ganz einfach, oder? So jedenfalls stellen es sich manche Unternehmen vor, die noch nicht so tief in der Materie Social Media stecken. Kann ja schließlich nicht so kompliziert sein, diese Viralität.

Leider müssen wir Ihnen da den Wind aus den Segeln nehmen: Niemand, wirklich niemand, kann voraussagen, ob ein Post viral geht. Wenn Ihnen eine Agentur das verspricht, sollten Sie sofort das Weite suchen.

Denn zu einem viralen Erfolg gehört vor allem eins: Glück. Es muss der richtige Inhalt zur richtigen Zeit in den richtigen Umständen sein, der dann auch noch von den richtigen Personen gesehen sowie weiterverbreitet wird. Nur dann entsteht die große Aufmerksamkeit, die Viralität ausmacht.

Ganz schön unwahrscheinlich, oder? Das bedeutet natürlich nicht, dass Social-Media-Betreibende nicht danach streben. Das Ziel eines jeden Posts sollte es sein, einen möglichst großen Teil Ihrer Zielgruppe zu erreichen.

Gute Social-Media-Agenturen setzen daher ihre Erfahrung mit Inhalten ein, die potenziell viral gehen können. Sie kennen sich mit aktuellen Trends und Content-Formaten aus, die eine hohe Reichweite ermöglichen.

Ob ein Post dann aber tatsächlich viral geht, liegt letztlich nicht mehr in der Hand der Personen, die den Inhalt erstellen. Erwarten Sie also nicht gleich den einen großen Wurf. Freuen Sie sich lieber über die vielen kleinen Erfolge und ein stetes, gesundes Wachstum.

05. Influencer? Ist das nicht diese Grippe?

Ein ganz übler Kalauer, der uns leider seit Aufkommen des Influencer Marketings immer noch begleitet. Wenn wir für jedes Mal, dass wir diesen Spruch gehört haben, einen Euro bekommen hätten, dann … Sie wissen ja wohin das führt.

Wir wollen an dieser Stelle auch gar nicht zu weit ausholen. Es gibt natürlich genügend Beispiele für schlechtes Influencer Marketing, die zurecht belächelt werden. Daraus aber pauschal zu schließen, dass das Thema an sich albern ist, ist wie so oft ein Trugschluss.

Denn Influencer Marketing hat mehr Facetten als leichtbekleidete Menschen, die irgendein deplatziertes Produkt in die Kamera halten. Richtig eingesetzt, ist es eine wirkungsvolle Methode, um das eigene Produkt möglichst authentisch bei der Zielgruppe zu platzieren.

Auch Corporate Influencer können ein Gewinn für ein Unternehmen sein. Worauf wir eigentlich hinaus wollen: Es ist nicht sinnvoll, dieses Thema pauschal als Quatsch abzutun, ohne sich mit den Möglichkeiten für das eigene Unternehmen mal wirklich beschäftig zu haben. Sie werden überrascht sein, welches Potenzial sich offenbart …

Schluss mit Irrtümern: So geht Social-Media-Marketing für KMU

Social Media für KMU: mit Persönlichkeit zum Erfolg

Natürlich wollen wir nicht bloß antreten, um Social-Media-Irrtümer aufzuklären. Wir wollen Ihnen auch Möglichkeiten aufzeigen, mit denen Sie Social Media in Ihrem KMU sinnvoll umsetzen können.

Dazu haben wir bereits einen anderen Beitrag geschrieben, der vor allem einen Wert in den Vordergrund stellt: Ihre individuelle Persönlichkeit. Wie Sie Ihre Fehlvorstellungen überwinden und Social Media erfolgreich angehen, lesen Sie im Beitrag: Social Media für KMU.

forty-four setzt erfolgreich Social-Media-Strategien für KMU um

Seit über 25 Jahren bewegen wir bei forty-four Multimedia uns nun schon in der digitalen Welt. Dabei haben wir den Aufstieg der sozialen Netzwerke von Anfang an mitverfolgt und aktiv miterlebt. Wir kennen die verschiedenen Social-Media-Kanäle und wissen, mit welchen Inhalten Sie dort bei Ihrer Zielgruppe punkten können. Mit diesem Know-how erstellen wir Social-Media-Strategien, die den Grundstein für eine erfolgreiche Präsenz in den sozialen Netzwerken legen. Anschließend geben wir Ihnen das Wissen an die Hand, um die Kanäle selbst zu bespielen – oder übernehmen als verlängerte Werkbank die vollständige Content-Produktion für Sie. Sprechen Sie uns einfach an für ein unverbindliches Kennenlernen!